Gold News vom 6. Januar 2021

Gold & Gesellschaft

Bei uns lernt man was. Nämlich Entwicklungen der Zukunft voraus zu ahnen. Wir hatten erst vor wenigen Wochen mit der grauen Theorie der Seneca-Kurve – siehe den Gold News Bericht „Die Seneca-Kurve; oder der Weg zum Ruin ist schnell“ - aufgewartet.

Und kaum sechs Wochen später müssen wir den folgenden Bericht in der TAZ – die Leitgazette des Rot-Grünen Umbaus – lesen. Dort heißt es unter dem Titel „Kosten für Wasserstraßen explodieren - Vernachlässigte Flüsse und Kanäle“: „Die Kosten für Baumaßnahmen an Wasserstraßen in Deutschland werden in den kommenden Jahren explodieren.“

Genau das ist der Seneca-Effekt. Unsere Infrastruktur wurde für Wachstum oder schlechtestenfalls  für Stagnation gebaut und entsprechend dimensioniert. Aber bei einer Schrumpfung explodieren die Kosten. Denn Infrastruktur muss nicht nur gebaut werden – das wurde damals schon unter Kaiser Wilhelm II. erledigt – sie muss auch betrieben und unterhalten werden. Und die Kosten sind meistens fix – ob da wenige oder viele Schiffe fahren, fällt nicht großartig ins Gewicht. Es muss aber überhaupt ein Schiff fahren – sonst könnte man den Kanal, die Schleuse oder das Schiffshebewerk einfach stilllegen oder versanden lassen. So als Biotop für unsere Grünen Naturfreunde. Schließlich holt sich die Natur mit der Zeit das zurück, was der Mensch künstlich erschaffen, aber stillgelegt hat.

„Wachstum entwickelt sich nur langsam – aber der Weg zum Ruin, der geht schnell“. Natürlich wird der Bund seine Wasserstraßen mit Steuergeldern – oder Dank der Gelddruckmaschine der EZB – nicht in den Ruin schlittern lassen. Denn das wäre ja ein Eingeständnis dafür, dass die Monarchie damals etwas geschaffen hat, was die Demokratie heute noch nicht einmal mehr erhalten könne.

Vielleicht haben wir doch ein bisschen zu viel in unserem Wirtschaftssystem optimiert und uns auf grenzenloses Wachstum verlassen.

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