Investoren stellen das Investieren ein

Gold News vom 5. August 2019

Marktgeschehen

China rächt sich derzeit durch die Abwertung seiner Währung Yuan gegen die von Donald Trump angekündigten Zölle auf chinesische Waren. Der Handelskrieg zwischen den USA und China will sich also nicht beruhigen, wie es die Finanz- und Aktienmärkte gerne hätten – nein, hier findet eine weitere Eskalation statt. Und diese Eskalation hat heute erneut die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Der DAX, der bereits am Freitag um drei Prozent eingebrochen war, gab heute im Verlauf des Tages weitere 1,5 Prozent nach.

Diese Form der gezielten Währungsabwertung führt am Ende zur Zerstörung der eigenen Währung. Außerdem nutzt diese Politik China am Ende gar nichts. Solange das Volumen des Welthandels zwischen China und den USA zu Lasten der Vereinigten Staaten stark asymmetrisch ist, kann Trump auf jede Aktion der Chinesen mit neuen Strafzöllen reagieren: Ob es nun auf die jetzige Währungsabwertung gegenüber dem US-Dollar ist oder weitere Strafzölle. Wie weit Trump hier gegangen ist, hat man ja seinerzeit an seinem Vorgehen gegen den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei gesehen,

Dem Goldpreis gefällt diese derzeitige Eskalation. Was kostet ein Kilo Gold ? 42.620 Euro. Das Gold / Silver Ratio steht derzeit bei 88,3. Es ist klar, dass diese Entwicklung in Gold investieren beflügelt. Denn dort ist das Volumen des Marktes um ein vielfaches größer als beim Silber. Aber wenn wir bereits den Cash-Bestand von Warren Buffets Firma Berkshire Hathaway allein betrachten, dann ist selbst dieses Volumen zu groß für die Aufnahmefähigkeit des Gold-Marktes.

Dabei umfasst der reale Markt für physisches Gold kaufen höchstens ein Zehntel des Gold-Gesamtmarktes.

Gold & Gesellschaft

Der Focus hat sich mit dem Zustand der Weltwirtschaft beschäftigt. Denn derzeit scheinen die Daten der Unternehmen zu stagnieren, die Gewinne einzubrechen. Und weitere Investitionen werden auf die lange Bank geschoben. Beim Thema Arbeitslosigkeit steigern sich die Ankündigungen auf Arbeitsplatz-Abbau und man führt in zunehmenden Maße Kurzarbeit ein, um Entlassungen möglichst vermeiden zu können. Denn ein Arbeitsplatzabbau ist meist nicht nur mit hohen Kosten zu Abfindungen verbunden, sondern auch mit dem Verlust von qualifizierten Arbeitskräften.

Alarmzeichen für die Weltwirtschaft: Top-Investoren stellen das Investieren ein“ lautet der Titel des heutigen Berichts. Und er zeigt, dass selbst die Investoren sich derzeit aus ihrem eigentlichen Geschäftsmodell – nämlich des Investierens zurückziehen und ihren Cash für bessere Zeiten hüten. Trotz der Negativzinsen und der negativen Rendite für Staatsanleihen, wo man derzeit Geld mitbringen muss, um solche Papiere besitzen zu dürfen.

Das System steht völlig auf dem Kopf: Der Zins für Staatsanleihen sollte eigentlich die Gefahr eines Zahlungsausfalls des jeweiligen Staates widerspiegeln. Dieser Risiko-Zins kann also eigentlich gar nicht Null oder sogar negativ sein, weil jeder Staat ein Risiko in sich trägt, dass er irgendwann einmal nicht oder nur zum Teil seine Schulden zurückzahlen kann. Hinzu kommt noch die Rendite, die die Anleger in diese Titel erzielen wollen. Zum Beispiel als Absicherung für ihr Alter. Denn die Inflation, das heißt die Geldentwertung, die die Kaufkraft der Güter mit zunehmendem Alter immer weiter schrumpfen lässt, existiert weiterhin. Insbesondere bei Themen, die ältere Menschen am meisten belasten: Die Kosten einer gesunden Lebenshaltung und die Kosten für Pflege und Krankheit. Würde man allein diese beiden Kostenpositionen betrachten, so müssten die Anlagen fürs Alter mindestens 5 Prozent pro Jahr erwirtschaften, ohne dass man zukünftig auf etwas verzichten müsste. Man sieht also, dass die derzeitige Null- bzw. Negativ-Zinspolitik eine große Umverteilung zu Lasten der Sparer darstellt.

Aber wer sind die Profiteure? Zuerst einmal die Staatshaushalte, die die letzten Jahre massiv im Volumen angestiegen sind. Für neue Wohltaten der Parteien-Klientel – und natürlich zur Finanzierung der Millionen von Flüchtlinge, die über das Land wie ein Schwarm Heuschrecken hergefallen sind. Obwohl sie sich „Einwanderer“ schimpfen, tragen sie nämlich zum überwiegenden Teil nicht zur Leistungserbringung in unserem Land bei.

Auch die Immobilien-Käufer sind nur auf dem ersten Blick Profiteure er Zins-Entwicklung. Denn die niedrigen Zinsen verleiten immer mehr Bürger, sich eine Wohnung und ein Haus leisten zu können, für das sie immer größere Geldbeträge bezahlen müssen. Außerdem vergessen viele Käufer die Zusatzkosten für Reparatur und Instandhaltung, die nach wenigen Jahren den Traum von den eigenen vier Wänden zum Albtraum werden lassen. Und als weitere Profiteur steht schon der Staat in den Startlöchern, der den höheren (Geld-)Wert der Immobilien mit höheren Grundsteuern belasten wird. Das haben wir übrigens dem angeblichen Gerechtigkeitsempfinden unseres obersten Verfassungsgerichts zu verdanken. Auf die Roten Roben war schließlich schon immer Verlass, wenn die Politik etwas durchsetzen wollte, wo sie gegen eine Mauer des Widerstands beim Bürger gerannt ist.

Durch dieses Bündel an Maßnahmen erodiert man mit der Zeit den Mittelstand – und für das wohlige Gefühl des „Deutschlands – in dem wir gut und gerne leben“ und die moralische Überlegenheit auf der Welt in Fragen des Klimaschutzes und der Migrationspolitik sorgen eben die Medien und die Vielzahl der NGOs, die uns praktisch täglich mit ihren Messages penetrieren.

Gold Tafelgeschäft läuft in 148 Tagen aus

Unabhängig von der Frage, wie die Edelmetall-Märkte überhaupt reagieren werden, wenn die Bürger und Investoren aus Angst um das weitere Wachstum der Weltwirtschaft besorgt sind bzw. sich bereits im Anlagenotstand befinden, muss man sich mit dem Thema „Geld anlegen in Gold einmal grundsätzlich beschäftigen. Denn was hilft ein großer internationaler Markt, bei dem irgendwann einmal die Symmetrie zwischen Käufern und Verkäufern zu verlieren droht.

Kein Verkäufer macht auch das Gold anonym kaufen zur Makulatur

Auch wenn Sie noch planen sollten, die verbleibenden Tage des Jahres 2019 dazu zu nutzen, ein Gold Tafelgeschäft mit dem Händler ihres Vertrauen abschließen zu wollen, stehen Sie eventuell vor dem Problem, dass die Lager dort größtenteils geleert sein könnten. Derzeit sieht es zwar noch nicht danach aus – aber die extrem hohe Kapitalbindung, die der Handel mit Goldbarren verursacht, lässt den physisches Lagerbestand immer weiter sinken. Haben 2,5 Kilo Gold – gestückelt in 25 handelsfähige 100 Gramm Barren im Oktober letzten Jahres noch unter 85.000 Euro gekostet, so muss man heute dafür über 105.000 Euro berappen. Und das betrifft jeden Gold-Händler, der nicht nur auf Kommission verkauft oder sich erst beim Verkauf mit dem entsprechenden Material einzudecken versucht. Die hohen Goldpreise werden so nicht nur für die Kunden zu einem Problem, sondern auch für die Händler. Zumal jeder weitere Anstieg des Goldpreises die Gefahr von kräftigen Kursverlusten erhöht.

Hedging hilft nur bei Preis-Rückgängen

Das Absichern des eigenen Goldbestandes gegen mögliche Preisrückgänge – das sogenannte Hedging – ist zwar eine gerne verwendete Strategie. Aber auch diese ist mit zwei Gefahren verbunden: Erstens die Kosten, die natürlich auch die Marge des Gold-Verkaufsgeschäfts weiter reduzieren. Aber wesentlich schwerwiegender wiegt die Tatsache, dass sich Gold entgegen einem kurzfristig erwarteten Trend weiter nach oben bewegen könnte. In dem Fall muss der Händler weiteres Geld vorhalten, um die Hedging-Verluste bezahlen zu können. Obwohl in diesem Fall natürlich auch sein Gold-Handelsbestand im Wert steigen würde – aber das hilft nichts, wenn sich die Kunden für Wochen mit dem Kauf zurückhalten sollten.

Marktdaten

Heute schon von 19:00 Uhr MESZ.

KW32 EUR/USD 05.08.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8919 1.463,60 USD 1.305,38 EUR  
19:00 Uhr 3,68 0,3%
Silber 19:30 Uhr 0,8919 16,34 USD 14,57 EUR  
19:00 Uhr -0,05 -0,3%
Platin 19:30 Uhr 0,8919 853,00 USD 760,79 EUR  
19:00 Uhr -4,12 -0,5%
Palladium 19.30 Uhr 0,8919 1.398,00 USD 1.246,88 EUR  
19:00 Uhr -16,58 -1,2%
NIKKEI225 7:00 Uhr   20.698,61  
  -369,16 -1,7%
DAX30 17:30 Uhr   11.675,00  
  -219,19 -1,8%
S&P500 22:00 Uhr 19:00 Uhr 2.847,74  
    -81,38 -2,8%

 

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 07.08.2019 08:30 Uhr

Leute kauft Spirituosen. Im Krisenfall wenn die Banken geschlossen und Supermärkte leer geplündert wurden , immer noch ein gutes Tauschmittel. Und nahezu unbegrenzt haltbar.

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