Gold News vom 29. Mai 2024

Gold & Gesellschaft

Deutsche Bürger gelten im Vergleich zu ihren westeuropäischen Nachbarn bei den Vermögen als ‚arme Schlucker‘. Also das Geld, das in Ersparnissen oder eigenen Immobilien über die Jahre akkumuliert wurde.

Aber trotz der hohen Steuern und Sozialabgaben, die in anderen westlichen Staaten ebenfalls hoch sind, verdienen die Deutschen im Vergleich noch relativ gut.

Wie verhindert man nun, dass sich viele Deutsche in Anbetracht der derzeitigen Lage im Land ins Ausland absetzen können?

Zuerst einmal sind die niedrigen Ersparnisse ein Hinderungsgrund. Und wenn abbezahltes Immobilien-Vermögen vorhanden ist, dann ist dies durch den oft drastischen Preisverfall der letzten Jahre zunehmend illiquide geworden. Heißt: Es werden formell zwar noch relativ hohe Preise aufgerufen. Aber die Möglichkeit, sein Haus oder Wohnung innerhalb weniger Monate zu Geld zu machen, ist gesunken.

Das erschwert die Planung einer möglichen Auswanderung. Denn selbst einen Überbrückungs-Kredit für eine Auslands-Immobilie von den lokalen Banken zu erhalten, ist praktisch unmöglich.

Hinzu kommt: Man will auf den im Inland erzielten Lebensstandard nicht verzichten. Aber zu dem gehören oft Kosten, die das relativ hohe Einkommen schnell schmelzen lassen. Der Urlaub stellt historisch einen großen Kostenblock für die Deutschen dar. Indem man die Preise für den ‚unverzichtbaren‘ und ‚heiligen‘ Urlaub kräftig in die Höhe schnellen lässt, wie das Handelsblatt unter dem Titel „Warum Urlaube noch teurer werden könnten“ schreibt, schöpft man Kaufkraft ab.

Und abgeschöpfte Kaufkraft bedeutet Verlust von finanziellen Handlungs-Spielräumen bzw. -Optionen. Und dazu gehört auch das Thema Auswanderung. Wer weg will, möchte sich verbessern. Aber er muss natürlich auch eine Verschlechterung z.B. der eigenen Einkünfte mit ins Kalkül ziehen. Und hier wird es schwierig, den nicht (in Geld) quantifizierbaren Sicherheitsgewinn mit der eigenen Einkommens-Situation zu vergleichen.