Krisensignale verdichten sich

Gold News vom 19. Juni 2019

Marktgeschehen

Nach der gestrigen Aktien-Hausse, welche die EZB-Ankündigung auslöste, blieb es heute vergleichsweise ruhig. Wir beobachten die Lage – insbesondere die Perfomance von Silber, das in einem inflationären Klima, wie es die EZB gerade schafft, überdurchschnittlich steigen sollte. Bei einem historischen Hoch von 90 Unzen Silber, die man mit einer Unze Gold kaufen kann, sollte das nicht weiter überraschend sein.

Gold & Gesellschaft

Wie Dr. Krall schon seit Monaten in seinen Vorträgen adressiert: „Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2019 weiter zurückgegangen. Doch der Trend wird sich bald umkehren, prognostizieren Experten. Die Warnsignale seien unübersehbar“ laut WELT. Es darf eben in einer planwirtschaftlichen, von der Notenbank bestimmten Geldpolitik, keine Firma mehr Konkurs gehen. D.h. wir schleppen eine große Menge Zombie-Firmen durch, die bei einer normalen Kapital-Verzinsung längst Pleite gegangen wären.

Das passt in dieselbe Richtung: Der Zins für zehnjährige Bundesanleihen hat heute einen Rekord-Negativwert von -0,33 Prozent erreicht. Hypotheken-Darlehen für 10 Jahre werden inzwischen für einen jährlichen Zinssatz von 0,5 % vergeben. Das heißt: Ein eine Millionen Euro teures Haus kann man sich bereits mit einer Finanzierungs-Belastung (ohne Tilgung) von monatlich 420 Euro „leisten“. Kein Wunder, dass die Leute derzeit wie wild Immobilien kaufen, anstatt sich eine Mietwohnung zu nehmen. Und damit die Baupreise in ungeahnte Höhen treiben. Der niedrige Zins macht es möglich.

In dieselbe Kerbe haut heute der FOCUS. In dem Beitrag „Die drei wichtigsten Angst-Barometer der globalen Wirtschaft stehen alle auf Sturm“ wird anhand des steigenden Gold-Preises, dem sich immer weiter aufblähenden Immobilien-Sektor und den Staatsanleihen mit Negativ-Zinsen eine aufziehende Krise prognostiziert. Da die EZB gestern ankündigte, den geldpolitischen Stimulus noch weiter zu verstärken, sprangen die Börsen kräftig nach oben. Nicht weil es den Unternehmen so gut geht oder sie derzeit gut verdienen – nein, es ist nur die Aussicht auf noch viel mehr billigeres Geld.

Das ist der Zustand der Unternehmen – ohne den Bausektor: "Die konjunkturelle Entwicklung ist gespalten", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Das exportorientierte Verarbeitende Gewerbe, in dem etwa ein Viertel der Wertschöpfung erwirtschaftet wird, steckt in einer Rezession." Gleichzeitig allerdings verzeichneten die binnenorientierten Dienstleister und die Baubranche robuste Zuwächse. "Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass sich die industrielle Schwäche allmählich über den Arbeitsmarkt und tiefe Wertschöpfungsketten auch auf die Binnenkonjunktur überträgt."

Marktdaten

EUR/USD 19.06.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8911 1.344,80 USD 1.198,35 EUR  
  -3,71 EUR -0,3%
Silber 0,8911 14,95 USD 13,32 EUR  
  -0,03 EUR -0,3%
Platin 0,8911 805,00 USD 717,34 EUR  
  3,10 EUR 0,4%
Palladium 0,8911 1.475,00 USD 1.314,37 EUR  
  13,84 EUR 1,1%
NIKKEI225   21.354,81  
  387,93 1,9%
DAX30   12.316,06  
  -33,39 -0,3%
S&P500 19:30 Uhr 2.916,26  
    -1,13 0,0%

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