Lebende Heizungs-Hedgefonds

Gold News vom 29. Setember 2023

Gold & Gesellschaft

"Privatkunden hätten im Durchschnitt 12,26 Cent je Kilowattstunde Erdgas und 42,29 Cent pro Kilowattstunde Strom gezahlt" meldete heute die ZEIT.

Und weiter heißt es dort: „Gas kostete demnach 31,3 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2022, Strom kostete 21,0 Prozent mehr.“ Wir dachten, die Inflation sei besiegt. Erzählen uns jedenfalls die Medien.

Aber noch wichtiger ist das Verhältnis von 1 : 3,45 zwischen Erdgas und Strom.

Eine Wärmepumpe schafft es, aus einer kWh Strom drei kWh Wärme zu generieren. Wirtschaftlich ist das bei diesem Preisverhältnis nicht. Und hier sind noch nicht einmal die Kapitalkosten der Wärmepumpen-Installation berücksichtigt. Von eventuell anfallenden Renovierungskosten, um das Haus bzw. die Wohnung bereit für die niedrigeren Vorlauftemperaturen (35 – 40 Grad), die eine Wärmepumpen-Lösung erfordern, zu machen, reden wir hier erst gar nicht.

Natürlich werden die Fanatiker auf die weiterhin steigenden Gaspreise hinweisen. Damit haben sie wegen der staatlicherseits verordneten CO2-Abgaben nur teilweise Recht. Was passiert, wenn Erdgas durch einen starken  Einbruch (Konjunkturkrise, verringerter Wärmebedarf durch wärmere Winter) im Preis wieder sinken sollte?

Oder wie wirkt sich eine weiterhin kräftige Inflation auf die Strom- bzw. Gaspreise aus? Damit könnte sich der Anstieg der nominellen CO2-Abgaben real sogar über die nächsten Jahre nivellieren.

Dass Strom über die Zeit im Verhältnis zum Erdgas billiger wird, ist in Anbetracht der Verteilprobleme des Stromnetzes, das sich in 140 Jahren entsprechend der Erzeugungs- und Verbraucher-Topologie entwickelt hat, auch mehr als unsicher. Auf gut Deutsch: Strom könnte sogar noch schneller im Preis steigen, als Erdgas.

In den USA droht die Energiewende am zu langsamen Ausbau der Stromnetze zu scheitern. Auch in China könnten große Solar- und Windkraftwerke lange Zeit ohne Netzanschluss bleiben. Stromleitungen werden zum Engpass der Energiewende.“ schreibt der FOCUS.

Werden wir dann alle zu lebenden Heizungs-Hedgefonds, die gehebelte Wetten auf die Zukunft abschließen. Sorry, aber dieses Modell ist viel zu komplex für einen Großteil der Bürger, die noch nicht einmal über ein Grundstock an Finanzbildung verfügen.

Es besteht das Risiko, dass so wie damals bei der Riester- oder Rürup-Rente ein Monster geschaffen wird, dass das Geld der Bürger zu großen Teilen frisst, während es die Finanzwirtschaft inklusiv deren Berater reich macht.

Marktdaten

EUR/USD 29.09.23 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,9459 1.849,00 USD 1.748,97 EUR      
  -15,40 EUR -0,9% -58,80 EUR -3,4%
Silber 0,9459 22,15 USD 20,95 EUR    
  -0,45 EUR -2,1% -1,14 EUR -5,4%
Au/Ag   83,48    
[ratio]   1,0 1,2% 1,6 2,0%
Platin 0,9459 902,00 USD 853,20 EUR    
  -4,24 EUR -0,5% -17,44 EUR -2,0%
Palladium 0,9459 1.226,00 USD 1.159,67 EUR    
  -17,65 EUR -1,5% 7,27 EUR 0,6%
NIKKEI225   31.845,61    
  -26,91 -0,1% -556,80 -1,7%
DAX30   15.425,88    
  102,38 0,7% -140,30 -0,9%
S&P500 19:30 Uhr 4.289,40    
    -10,30 -0,2% -30,66 -0,7%

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