Lieferketten können auch überlaufen
21.04.2020 19:30
Gold News vom 21. April 2020
Gold & Gesellschaft
Wird demnächst ein Preis dafür bezahlt werden, damit die Stromkonzerne CO2-Zertifikate mittels ihrer Braunkohle-Kraftwerke verwerten?
Oder hüpft die Fridays-for-Future Jugend für mehr klimaschädliches KohlendioxidAuszuschließen ist in diesen Tagen überhaupt nichts mehr. Denn für den Rohöl Future-Kontrakt der US-Sorte WTI [West Texas Intermediate], der 1.000 Barrel umfasst, mussten gestern negative $37.63 pro Barrel bezahlt werden, wie CNBC berichtete. Das heißt der Käufer dieser 1.000 Barrel Rohöl bester Qualität hat noch $37.630 von dem Lieferanten bekommen, damit er diese Ware abnimmt. Schließlich kann man – anders als in der Landwirtschaft – sein Produkt nicht einfach vernichten, indem man es in den Golf von Mexiko laufen lässt.
Aus den siebziger und achtziger Jahren werden sich vielleicht noch einige Leser an die Milchseen und Fleischberge der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft [EWG] erinnern, die durch massive Subventionen und Überproduktion der Bauern ausgelöst worden ist. Damals wie heute in der Covid-19 Krise wurden Lebensmittel im großen Umfang vernichtet, weil es einfach nicht mehr genug Abnehmer dafür gab.
Das klingt lustig – und gut für die Verbraucher. Wobei der Steueranteil von 77,89 Cent pro Liter Benzin verhindert, dass bei ihm diese Marktausschläge auch ankommen werden. Wir vergleichen es aber eher mit dem Rückzug des Meeres kurz nach einem Wasserbeben [Tsunami]. Das löst auch Neugierde und eine scheinbare Sicherheit aus.
In Wirklichkeit ist es der Indikator dafür, dass demnächst eine weitaus zerstörerische Monster-Welle auf die Weltwirtschaft zukommen wird. Wie bei der Stromüberproduktion kann genauso ein Blackout ausgelöst werden wie durch einen Strommangel. Denn unsere gesamte Weltwirtschaft ist wie das Stromnetz darauf ausgelegt, dass sich Angebot und Nachfrage in etwa ausgleichen müssen. Ansonsten entsteht Mangel – oder Überproduktion, die vielleicht sogar noch viel gefährlicher sein kann.
Gestern durften wir ein Ereignis beobachten, das wir als einer der wenigen deutschsprachigen Kommentatoren bereits am 2. April vorhergesagt hatten.
Es ist zu erwarten, dass das nicht das letzte Eines-pro-Jahrhundert Ereignis gewesen sein wird.
Marktdaten
EUR/USD | 21.04.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,9224 | 1.673,40 USD | 1.543,54 EUR | |
-14,96 EUR | -1,0% | |||
Silber | 0,9224 | 14,71 USD | 13,57 EUR | |
-0,50 EUR | -3,6% | |||
Au/Ag | 113,8 | |||
[ratio] | 3,0 | 2,7% | ||
Platin | 0,9224 | 750,00 USD | 691,80 EUR | |
-24,72 EUR | -3,5% | |||
Palladium | 0,9224 | 1.880,00 USD | 1.734,11 EUR | |
-177,23 EUR | -9,3% | |||
NIKKEI225 | 19.276,86 | |||
-399,66 | -2,0% | |||
DAX30 | 10.262,44 | |||
-392,65 | -3,7% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 2.748,62 | ||
-102,95 | -3,6% |
Kommentare zu diesem Thema
Nachrichten Kategorie
Gold News > Gold Bulgaria