Marode Infrastruktur

Gold News vom 24. Oktober 2019

Marktgeschehen

Die FED hat angekündigt, ihre Übernacht-Repo Liquiditätszufuhr auf $120 Mrd. zu erhöhen. Wir erinnern uns: Vor einigen Tage überraschte die FED die Märkte mit einer temporären Liquiditätszufuhr von $75 Mrd. Das half, bestimmte Banken wie auch die Deutsche Bank mit dringend benötigter US-Dollar Liquidität zu versorgen. Die waren nämlich nicht mehr in der Lage, sich über den Inter-Banken-Markt selbst zu finanzieren – die Zinsen stiegen dort zeitweise auf 10 Prozent an.

Nun hat die FED aber noch nicht von ihrer Quantitative Tightening (QT) Initiative offiziell abgeschworen. Dabei entsprechen die derzeitigen Repo-Geschäfte eher der als Antwort auf die Finanzkrise beschlossenen Quantitative Easing (QE) Politik. QE führt den Märkten Liquidität im Rahmen des Ankaufs von Anlagepapieren zu, während QT sie wieder an die Finanzindustrie zurückverkaufen sucht.

Dieses Hick-Hack versteht am Ende keiner. Denn den Marktteilnehmern ist sowieso klar, dass die FED die Märkte mit massiv Liquidität fluten muss und keine bereits durchgeführten Anleihekäufe zurückabwickeln kann. Unseres Erachtens geht es nur um das Gesicht wahren des FED-Chefs gegenüber Donald Trump, der schon lange Zinssenkungen und Liquidität von der Notenbank verlangt hatte.

Wir vertrauen lieber Gold als Wertanlage. Damit bleibt man zahlungsfähig, d.h. liquide. Obwohl Gold gar kein offizielles Zahlungsmittel ist. Und wer Vermögenssicherung betreiben will, der kommt am Ende sowieso an Gold nicht vorbei. Auch wenn das Investment in Gold nur einen kleinen zweistelligen Prozentsatz des Vermögens ausmacht. Darunter sollte man aber nicht gehen – sonst wird der Anteil des Goldes am Gesamt-Portfolio am Ende irrelevant

Der heute veröffentlichte Einkaufsmanager-Index hat die Tendenz der Schrumpfung des Verarbeitenden Gewerbes (41,9 < 50, d.h. Schrumpfung) bei noch moderater Ausweitung des Dienstleistungssektors (51,2 > 50, d.h. Wachstum) bestätigt.

Für die Märkte positiv: Der freie Fall des Index beim Verarbeitenden Gewerbe wurde aufgehalten. Dafür hat sich aber das Wachstum des Dienstleistungssektors von 51,4 Punkten auf 51,2 reduziert.

Der Zeitpunkt für unser Gold Tafelgeschäft Paket, bestehend aus zwei 100g Valcambi Goldbarren und einer 1 Unzen Münze Gold, ist heute wieder nach einer guten Woche aufgrund der Preisentwicklung bei Gold abgelaufen. Um dem Maximalbetrag von bis zu 10.000 Euro möglichst nahe zu kommen, bietet sich jetzt nur noch der Kauf von zwei 100g Valcambi Goldbarren, ggf. kombiniert mit dem 1 Kilo Valcambi Fein-Silberbarren, an.

Gold & Gesellschaft

Warum transportiert die Bahn immer weniger Güter, obwohl der Güterverkehr seit Jahren kräftig anwächst? Warum funktioniert der Personenverkehr eher schlecht als recht – und wird auch mit einer Mehrwertsteuer-Senkung von 19 Prozent auf 7 Prozent nicht merklich attraktiver werden?

Es sind neben den offensichtlichen Management-Fehlern, die aus der ehemaligen Deutschen Bundesbahn, die wie die Schweizer SBB für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit stand, die marode Schienen-Infrastruktur, die die Deutsche Bahn bei ihrem Angebot für den Güter- und Personenverkehr behindert. Das Hauptproblem dabei ist: Man hat eine von Technikern kontrollierte Bahn den Kaufleuten und den Politikern, die sich plötzlich als Super-Kaufleute sehen, umgewandelt. Die Techniker wurden dabei wegrationalisiert – und die Manager bekamen plötzlich fürstliche Gehälter bezahlt. Wie in der Industrie üblich – aber ohne die Effizienz der Industrie.

Die Probleme dort sind eklatant und zeigen sich nur ab und zu in öffentlichkeitswirksamen Nachrichten wie das Absacken einer Hauptstrecke in Baden-Württemberg entlang des Rheins. Oder der großen Wartezeit von Güterzügen, die gemeinsam mit dem Personenverkehr oft dieselbe Streckenführung benutzen.

Die FAZ versucht sich heute unter dem Titel „MARODE INFRASTRUKTUR - Deutschland braucht 450 Milliarden Eurodieses Themas erneut anzunehmen. Was in der Vergangenheit aus Prioritätsgründen der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte nicht en vogue war, sollte doch heute im Rahmen der von der Politik und den GEZ-Medien angefachten Klimakatastrophen-Diskussion nun endlich möglich sein. Denn im Falle des Schienennetzes gilt weiter das Primat des Staates – ebenso wie für die Straßenwege oder die Schulen.

Ein bisschen verzweifelt klingt die folgende Formulierung schon: „Neu ist seine Forderung nicht.“ Es geht hier um Michael Hüther, Ökonom und langjähriger Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, der wirklich mit gutem Beispiel voran geht und die Bahn auf seiner Pendelstrecke von Wiesbaden nach Köln verwendet.

Formulierungen wie „Die Behinderung unternehmerischen Handelns durch mangelhafte oder sogar fehlende Infrastruktur ist vielfach belegt“, heißt es in der Studie einleitend. 80 Milliarden Euro öffentliche Investitionen im Jahr, das sind nur 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung, während Frankreich und Amerika mehr als 3 und Japan und Australien knapp 5 Prozent aufwenden sollten zwar überzeugend sein, werden am Ende aber ihren Adressaten in der Politik genauso verfehlen wie in der Vergangenheit. Die guten Jahre des Aufschwungs hat man schließlich rein zur Ausweitung des Konsums für die diversen Wählergruppen der Parteien missbraucht. Und jetzt, wo die Rezession da ist, werden auch die Steuereinnahmen kräftig einbrechen.

Mit den Klimasteuern wird nämlich nicht die Klimawende bezahlt, sondern die enormen Kosten im Sozial- und in der Flüchtlings-Politik, die jedes Jahr aufs neue anfallen. Und das sind inzwischen über 1.000 Milliarden Euro.

Wir wetten, dass die SPD dem formell nur dann zustimmen wird, wenn der Steuerzahler mit zusätzlichen Milliarden-Steuern belastet wird. Aber der hat schon neben seinen laufenden Lasten für die Sozialversicherung und die Steuern auf CO2 und die neue Grundsteuer zu schultern. So wird am Ende wieder nichts wegen Geldmangel passieren.

Marktdaten

EUR/USD 24.10.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9 1.501,50 USD 1.351,35 EUR  
  8,46 EUR 0,6%
Silber 0,9 17,77 USD 15,99 EUR  
  0,21 EUR 1,3%
Au/Ag   84,5  
[ratio]   -0,6 -0,7%
Platin 0,9 921,00 USD 828,90 EUR  
  4,77 EUR 0,6%
Palladium 0,9 1.757,00 USD 1.581,30 EUR  
  32,92 EUR 2,1%
NIKKEI225   22.734,13  
  113,41 0,5%
DAX30   12.877,76  
  82,59 0,6%
S&P500 19:30 Uhr 3.005,91  
    7,60 0,3%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben