Mit professoraler Segnung in den Abgrund
16.10.2019 19:30
Gold News vom 16. Oktober 2019
Marktgeschehen
Wir werden dieses Kapital, das in der Vergangenheit für Nachrichten aus der Wirtschaft und dem Finanzsektor vorgesehen war, zukünftig umgestalten. Denn die Vielzahl an ökonomischen Nachrichten folgt nur dem makroökonomischen Trend. Und den verfolgen wir zum Großteil in unserem „Gold & Gesellschaft“ Kapitel.
Klartext: Dieses Kapitel wird in der Zukunft nur dann existieren, wenn es etwas außergewöhnliches zu berichten gibt, das nicht in die beiden anderen Kapitel passt. Da wir kein Informations-Medium für Trader sind und sein wollen, werden wir auch keine Analysen bezüglich der kurzfristigen Entwicklung des Gold- und Silberpreises mehr abgeben.
Das Investieren in Gold gilt für uns seit neun intensiven Monaten der Beobachtung und Analyse inzwischen als nicht mehr diskussionswürdiger Pfeiler unseres Gold Shops. Und dazu gehört auch, dass wir nur eine Empfehlung zum physisches Gold kaufen abgeben werden. Inklusiv der zusätzlichen Absicherung des eigenen Vermögens vor staatlichen Repressionen, in dem die Abwicklung zusätzlich noch als Gold Tafelgeschäft vollzieht. Denn die Politik schreitet derzeit in großen Schritten zu einer vollständigen Abschaffung des anonymen Goldkaufs voran. Alles das haben wir in etlichen Beiträgen der Vergangenheit versucht umgehend zu erläutern. Und diese Beiträge werden auch in Zukunft für unsere Leserschaft verfügbar sein.
Gold & Gesellschaft
Der ehemalige Wirtschaftsweise Thomas Straubhaar hat noch einen großen Einfluss auf die Politik. Obwohl die Gruppe der Wirtschafts-Forschungsinstitute, die die Bundesregierung beraten und deshalb auch von den Systemmedien mit der Bezeichnung „Wirtschaftsweise“ geadelt wurden, in der Vergangenheit disruptive Ereignisse wie die Finanzkrise 2008 schlichtweg falsch eingeschätzt hatten.
In dem Artikel „KONJUNKTUR - Die deutsche Industrie am ökonomischen Abgrund“ gibt Straubhaar zwar zu, dass die „hiesige Industrie tatsächlich am ökonomischen Abgrund steht“, um gleich betonen zu müssen, dass „die gesamtwirtschaftliche Auslastung immer noch etwas über dem langjährigen Durchschnitt liegt. (Und) „Eine Konjunkturkrise mit einer ausgeprägten Unterauslastung der deutschen Wirtschaft ist somit trotz rückläufiger Wirtschaftsleistung im Sommerhalbjahr 2019 nicht zu erwarten“.
Deshalb ist die Politik – insbesondere unsere wirtschaftspolitisch totale Fehlbesetzung Peter Altmaier – auch so relaxt, wenn es um die Abwärtsbewegung innerhalb der deutschen Industrie geht. Man ignoriert die Fakten, weiß sie nicht richtig einzuschätzen und vertraut blindlinks auf die bezahlten Experten. Diese schreiben natürlich – mit Steuergeldern gemästet – genau das, was die Politiker hören wollen. Und das ist: Wir können uns den Umstieg von der Industriegesellschaft leisten, denn in den anderen Sektoren läuft es schließlich ganz prima. Denn wir haben schließlich ein robuste Konsumnachfrage mit kräftigen Lohnzuwächsen und die Arbeitsmarktlage sei schließlich prima.
Woher kommt diese Fehleinschätzung? Aus der Ignoranz dieser Wissenschaftler vor voreilenden Indikatoren und dem aktuellen Auftragseingang. Denn Konsum, Lohnzuwächse und Beschäftigung wurden zuletzt vor allen Dingen aus dem hohen Auftragsbestand der Industrie gespeist. Und der bricht derzeit mit zum Teil zweistelligen Negativwachstum ein – insbesondere in den für Deutschland wichtigsten Märkten China und die USA.
Ein Kommentator meinte treffend: „Nur die Industrie schafft Werte. Wenn es hier bergab geht, zieht das alles mit. Vom gegenseitigen Kinderbetreuen entsteht zwar auch mehr BIP als früher, notwendig ist das aber keineswegs.“ Sehr wahr. Leider ist dieses Fundamental-Wissen in einer Gesellschaft, die ihren Wohlstand seit der Kaiserzeit vor 1914 zum Großteil aus ihrem wissenschaftlichen und industriellen Fundus bezog, nicht mehr verbreitet. Am Ende kommen Konsum, Löhne, Steuern und Jobs zum Großteil aus der Industrie. Und die kann man derzeit – wie das Straubhaar im Auftrag des Merkel-Regimes nur zu gerne macht – natürlich als „strukturell“ falsch aufgestellt bezeichnen. Hilft aber nichts, denn die Industrie wird die Dienstleistungsgesellschaft und damit auch die mächtige Immobilien-Blase, die sich in den letzten zehn Jahren aufgebläht hatte, ebenfalls in den Abgrund reißen.
Da kann man noch so viel von „Künstlicher Intelligenz“, „Digitalisierung“ und „Dateneffizienz“ reden. Denn die können für das technologisch eher unterentwickelte Deutschland höchstens als „enabling technologies“ der Industrie helfen, ihre Abläufe und Konkurrenzfähigkeit zu optimieren. Die eigentliche Basis- oder Plattform-Technologie wird in Ländern wie die USA oder China entwickelt. Ohne Deutschland.
Marktdaten
EUR/USD | 16.10.19 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,9023 | 1.489,80 USD | 1.344,25 EUR | |
2,31 EUR | 0,2% | |||
Silber | 0,9023 | 17,38 USD | 15,68 EUR | |
-0,04 EUR | -0,3% | |||
Au/Ag | 85,7 | |||
[ratio] | 0,4 | 0,5% | ||
Platin | 0,9023 | 885,00 USD | 798,54 EUR | |
-1,35 EUR | -0,2% | |||
Palladium | 0,9023 | 1.742,00 USD | 1.571,81 EUR | |
23,73 EUR | 1,5% | |||
NIKKEI225 | 22.464,27 | |||
268,44 | 1,2% | |||
DAX30 | 12.688,21 | |||
42,12 | 0,3% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 2.987,45 | ||
-11,45 | -0,4% |
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