Nachhaltigkeitslücke

Gold News vom 11. Januar 2024

Gold & Gesellschaft

Hinter vorgehaltener Hand bekommt man solche Zahlen von den Systemmedien wie der FAZ nur durch Quantifizierung des Artikels „Vorsicht vor der Abfindung!“ geliefert. Da wird nämlich über die noch gut verdienenden deutschen Angestellten und Arbeiter in der Industrie folgendes berichtet: Der „Ingenieur ist 56 Jahre jung und seit 15 Jahren in der schwäbischen Autoindustrie tätig. Er verdient 10.000 Euro im Monat“. Er ist also jemand, der mehr als das doppelte – zwei Rentenpunkte pro Arbeitsjahr – des durchschnittlichen rentenfähigen Einkommen verdient – bzw. verdient hat. Er soll in dem Artikel abgefunden, d.h. entsorgt werden.

Aber die meisten von der Politik herbei gewünschten Arbeitskräfte schaffen es nicht einmal zu einem Einkommen, das einen Rentenpunkt erzielen würde. Durchschnittlich bräuchten Migranten sechs Jahre für die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt, wie die „Stiftung Marktwirtschaft“ ermittelte.

Die ganze so ‚plötzlich‘ auftauchende Überraschung über die verheerende Wirkung der Verrentung der Generation der Baby-Boomer beschreibt nämlich ein ganz anderes – fundamentaleres – Problem: Den Ingenieur mit 10.000 Euro brutto wird es so zukünftig nicht mehr in Deutschland geben.

Da hilft kein Wehklagen der Arbeitgeber über ein zu frühes Renteneintrittsalter. Denn die Jobs für diese Generation wird es jetzt nicht mehr geben: Sie werden durch Entlassungen [mit Abfindung] und Streichung nach dem regulären Renteneintritt spurlos verschwinden.

Auch die Politik wird diese durch Migration nicht ersetzen können. Da bleiben höchstens Pflegekräfte im Gesundheitswesen, Paket- und Pizza-Lieferanten, Burger-Brater oder unproduktive Positionen im Öffentlichen Dienst übrig.

Der Renten- und Sozialexperte Raffelhüschen beziffert die ‚Nachhaltigkeitslücke‘ der Gesellschaft auf 13,4 Billionen Euro. Das ist der Betrag, der ohne Zuwanderung in Saldo was Arbeitgeber und -nehmer an Steuern, Pflege-, Renten-, Krankenversicherungsbeiträgen einzahlten und dem, was sie künftig ausbezahlt bekommen, entsteht.

Laut seinen Berechnungen würde die von der Politik und den Arbeitgebern geforderte jährliche Migration von 300.000 Menschen diese Nachhaltigkeitslücke auf 19,2 Billionen Euro erhöhen. Politik und Arbeitgeber hätten so ihr durch Kindermangel entstehendes Bevölkerungs-Defizit zwar gebremst. Aber diese Zuwanderung würde ein zusätzliches Nachhaltigkeits-Defizit von 5,8 Billionen Euro schaffen.

Das ist auch verständlich. Die gut verdienende Mittelschicht wird dadurch ausgedünnt, dass man wie in den USA inzwischen schon üblich auf eine mittlere Management-Ebene ganz verzichtet. Oder die in der Chemie-, Auto- und Maschinenbau-Branche oft mit Gehältern wie auf der mittleren Management-Ebene ausgestatteten Fachkräfte wegen der laufenden Deindustrialisierung verzichten muss. Verschärft wird das Ganze noch durch den Einsatz der Künstlichen Intelligenz, die zwar nicht in der Lage ist, eigenständig Innovationen zu kreieren. Aber dem oberen Management die Planungs- und Entscheidungs-Prozesse vielfach abnehmen kann. Das gilt ebenso für die Produktentwicklungs- und Innovations-Teams, die KI dann als Zuarbeiter nutzen.

Zurück bleiben dann die ‚handwerklichen‘ Tätigkeiten, die auch in der krisengeplagten Bau- und Handwerker-Branche ihren Gehaltsvorteil verlieren werden.

Es geht dem Ende zu. Zwar noch langsam, aber zielgenau.

Marktdaten

EUR/USD 11.01.24 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9118 2.016,40 USD 1.838,55 EUR  
  -4,41 EUR -0,2%
Silber 0,9118 22,53 USD 20,54 EUR  
  -0,28 EUR -1,4%
Au/Ag   89,5  
[ratio]   1,0 1,1%
Platin 0,9118 911,00 USD 830,65 EUR  
  -5,20 EUR -0,6%
Palladium 0,9118 970,00 USD 884,45 EUR  
  -1,53 EUR -0,2%
NIKKEI225   35.095,10  
  629,40 1,8%
DAX30   16.689,81  
  -3,83 0,0%
S&P500 19:30 Uhr 4.760,56  
    -11,35 -0,2%

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