Nächtlicher Solarstrom

Gold News vom 17. Juni 2024

Gold & Gesellschaft

17. Juni: Für mich als gebürtigen (West-)Berliner der wirkliche Tag der deutschen Einheit. Aber leiten wir direkt zu dem heutigen Thema über.

So ein Kognitionspsychologe wie der Spiegel-Autor Christian Stöcker muss über ein ganz besonderes Talent verfügen: Nämlich aus eingekauften (und nicht zu bezahlenden) Weizen noch zusätzlich Geld verdienen zu können.

Aber wie lief dieses Modell auf dem Höhepunkt der Corona-Beschränkungen beim US-Leichtöl (WTI) ab, wo mangels Bedarf von Fluggesellschaften, Tankstellen-Betreibern und der ganzen Urlaubs- und Transportbranche mit ihren Schweröl betriebenen Riesenschiffen plötzlich keiner mehr Rohöl nachfragte? Auch da sind die Preise auf den Future-Märkten, wo heute schon Kontrakte zwischen Lieferanten und Abnehmern für morgen vereinbart werden, in den negativen Bereich gefallen.

Aber hier tritt die kognitive Störung dieses Professors zu Tage. Der Ölmarkt besteht nicht nur aus den Produzenten (Upstream) und den Verbrauchern (Downstream). Sondern ‚dazwischen‘ liegen noch die Tanker, die das Rohöl oft über tausende Kilometer verschiffen müssen, Pipeline-Systeme, Güterzüge und Tanklaster.

Nicht zu vergessen die Speicher. Wenn man sich Ölanlagen ansieht, werden diese dominiert von riesigen Tanklagern. Über Cushing im US-Bundesstaat Oklahoma, wo WTI übergeben und gelagert werden muss, hat sogar der Spiegel inmal berichtet.

In volle Öllager kann man kein Rohöl mehr pumpen, das der gerade angelandete Supertanker entladen will. Und in den Golf von Mexico kann man es nicht einfach ablassen. Also kann der Tanker sein Rohöl einfach nicht entladen. Und das kostet viel Geld: Für die Miete und die Mannschaft.

Das ‚zusätzlich‘ verdiente Geld aus dem negativen Rohöl-Preis geht schnell wieder hops für die Kosten der Zwischenlagerung.

There is no free lunch – nirgendwo im realen oder virtuellen Raum. Jeder Profit ist mit dem Risiko des Scheiterns verbunden: wie im realen Leben auch.

Stromspeicher sind auch nur solche Zwischenlager. Auch sie kosten Geld, wie der Tanker, der nicht entladen werden kann. Sie müssen angeschafft und gewartet werden. Und ihre Lebensdauer ist auch begrenzt, so dass zukünftiges Geld für die Ersatzbeschaffung zurückgelegt werden muss.

Anders bei den Ölanlagen, treten beim Strom Verluste bei der Einspeicherung und der späteren Ausspeicherung auf. Wechselstrom, der die Übertragungsnetze dominiert, kann man schließlich nicht in einer Gleichstrom-Batterie zwischenspeichern. Hier können schon mal locker Speicherverluste von 50 – 75 Prozent auftreten.

Noch Lust auf die angeblich so sichere private Investition, um den Erfolg von Habecks Energiewende durch German Stupid Money zu finanzieren?

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