Ruhestand zukünftig nur für Privilegierte
10.02.2023 19:30
Gold News vom 10. Februar 2023
Gold & Gesellschaft
Was ist das Kernproblem, den Menschen im Alter einen guten Lebensstandard zu ermöglichen? Nun, es fängt mit der sich weiter öffnenden Schere zwischen dem Eintritt in den Ruhestand und dem Tod an. Bei Frauen sind das bereits 23,8 Jahre und bei Männern noch 19,5 Jahre. In den entwickelten Staaten der OECD-Gruppe.
Man kann sich selbst ausrechnen, welches verfügbare Vermögen innerhalb dieses Zeitraums erforderlich wäre. Bei einem Bedarf von monatlich 1.000 Euro kämen da bei den Frauen 285.600 und den Männern 234.000 Euro zustande. Auf Basis der aktuellen Kaufkraft von 1.000 Euro. Bei einer durchschnittlichen Inflation von drei Prozent wären das kurz vor dem Ableben bei Frauen bereits 2.021 und bei Männern 1.780 Euro monatlich.
Man versucht zwar, diese Lücke zu schließen. Nach unten mit der Anhebung des Renten-Eintrittsalters auf Ende 60. Und nach oben – das jedenfalls vermuten einige ‚Verschwörungstheoretiker‘ – durch die Covid-Pandemie, die jetzt trotz (oder gerade wegen) der Impfung zu einem früheren Sterbealter führe. Allerdings spricht gegen diese These, dass damit auch junge Erwachsene vorzeitig aus dem Arbeitsleben verabschieden würden.
Jedenfalls sprechen vier Gründe dafür, dass das Beschäftigungs-Potential mit Ende 60 bereits als ausgeschöpft gilt. Prekäre Arbeitsbedingungen, die familiäre Betreuungspflicht, ein schlechter eigener Gesundheitszustand und die insbesondere in der Industrie vorhandene Alters-Diskriminierung lassen erwarten, dass hier bereits das Potential ausgeschöpft ist.
Obwohl Politiker, Industrie-Vertreter und Migrations-Schreier das natürlich zerreden. Dabei folgen prekäre Arbeitsverhältnisse nur dem Trend, gut bezahlte Industrie-Jobs durch Hilfs-Tätigkeiten abzulösen. Und die höhere Lebens-Erwartung schafft eben mehr betreuungspflichtige Angehörige. Hierfür mehr externe Pflegekräfte einsetzen zu wollen, erhöht wieder die Gesamtkosten in diesem System, die tendenziell sinken müssten.
Aber allein die Pensionen verbrauchten im Jahr 1980 laut der OECD 5,5 Prozent der Gesamtwirtschafts-Leistung – also des BIPs. Und werden im Jahr 2040 auf 10 Prozent steigen. Da sind noch nicht einmal die Kosten für Krankheit und Pflege der Ruheständler enthalten. Auch ein erklecklicher Betrag, der den Pensionen bzw. Renten zuzurechnen ist.
Durch schlechte Ernährung, zu wenige Bewegung oder ungesunde Lebensweise ausgelöste Zivilisations-Krankheiten hat man bislang auch nur hypothetisch lösen können.
Und die Jugend will auch ihre Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg nutzen können. Die Älteren müssen dann ihren Platz räumen.
Was sich abzeichnet, ist eine Situation wie vor der Etablierung eines staatlichen Pensions-Systems im 19. Jahrhundert: Nur die Reichen werden sich den Ruhestand leisten können. Die andere müssen bis zu ihrem Ableben weiter arbeiten.
Marktdaten
EUR/USD | 10.02.23 | Kurs / Delta | in Prozent | Vorwoche | in Prozent | |
Gold | 0,9366 | 1.862,40 USD | 1.744,32 EUR | |||
9,96 EUR | 0,6% | 22,35 EUR | 1,3% | |||
Silber | 0,9366 | 22,04 USD | 20,64 EUR | |||
0,19 EUR | 0,9% | -0,01 EUR | 0,0% | |||
Au/Ag | 84,50 | |||||
[ratio] | -0,3 | -0,4% | 1,1 | 1,3% | ||
Platin | 0,9366 | 947,00 USD | 886,96 EUR | |||
-1,79 EUR | -0,2% | -11,56 EUR | -1,3% | |||
Palladium | 0,9366 | 1.463,00 USD | 1.370,25 EUR | |||
-79,32 EUR | -5,5% | -67,20 EUR | -4,7% | |||
NIKKEI225 | 27.654,40 | |||||
70,05 | 0,3% | 123,41 | 0,5% | |||
DAX30 | 15.289,78 | |||||
-233,64 | -1,5% | -173,41 | -1,1% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 4.079,11 | ||||
-2,78 | -0,1% | -72,24 | -1,8% |
Kommentare zu diesem Thema
Nachrichten Kategorie
Gold News > Gold Bulgaria