Scale-Down

Gold News vom 24. Juni 2024

Gold & Gesellschaft

Ein Unternehmen, das auch zukünftig existieren will, muss tagtäglich an neuen Projekten bzw. Aufträgen arbeiten. Das funktioniert aber nur, wenn es die Konkurrenten auf die hinteren Plätze verdrängt.

Wie hieß es doch in dem ABBA-Song: „Der Gewinner bekommt alles - Der Verlierer steht klein da - Neben dem Sieg - Das ist sein Schicksal

Das verstehen Politiker, Gewerkschaftler oder andere Interessensgruppen jedoch nicht. Sie gehen von einem Weiter-So mit gleichbleibenden Aufträgen, Steuereinnahmen, Mitarbeitern und Lebensstandard aus.

Dauernd zu verlieren oder nur Zweiter zu werden ist die Garantie dafür, dass das Unternehmen entweder Pleite macht oder durch ein anderes Unternehmen übernommen wird. Das sehen wir derzeit im Zeitraffer für den Standort Deutschland. Beispiel: Elektro-Autos und der ‚freiwillige‘ Verzicht auf die Verbrenner-Technologie.

Der Effekt wird derzeit noch durch die massive Auswertung des Staatssektors verdeckt. Aber was will man mit unnützen Beamten, die unnütze Gesetze schaffen – aber keinen wirklichen Mehrwert. Das ist die eigentliche Botschaft von Libertären wie den Argentinier Javier Milei.

Aber damit wird das eigentliche Problem überhaupt nicht adressiert: Nämlich die Konkurrenz auf die hinteren Plätze verweisen zu können.

Noch niemals wurde – nach meinem Wissen - in der späten Industrie-Geschichte so schnell eine funktionierende Technologie an die Konkurrenz abgestoßen und die neue Technologie durch die bessere Innovationskraft der Konkurrenz beherrscht.

Und da kommen wir gleich zu dem zweiten Problem: Dem der Angestellten. Da sollte man sich im Monats-Rhythmus einmal persönlich fragen, warum mein Unternehmen überhaupt das viele Geld für mich bezahlen sollte.

Wenn man zum Übernahme-Kandidat wird, dann werden selbst dann nur Wenige überleben. Bei Fusionen wird zuerst die Management-Riege von oben nach unten in die Arbeitslosigkeit geschickt. Und dann peu-a-peu die Mitarbeiter, die für die Aufrechterhaltung des aktuellen Geschäfts noch notwendig sind.

Wer der verlorenen Vergangenheit mit all seinen Erfolgen, Auszeichnungen, Gehaltssprüngen, Beförderungen, Incentive-Reisen, Abordnungen etc. nachweint, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er keine Zukunft mehr hat.

Und am Ende ist man doch sein ‚eigenes Unternehmen‘, das man durch eine stürmische Zukunft lenken muss. So muss man denken; insbesondere, wenn man eine Familie zu ernähren hat. Da ist dann die Fähigkeit des ‚scale-down‘ gefragt: Also alles, was man in größeren Unternehmen mit Nachbar-Abteilungen oder sonstigen Dienstleistern geschafft hat, muss man jetzt irgendwie selbst in den Griff bekommen. Und wenn‘s die Bewirtschaftung des eigenen Schrebergartens ist.

Praktisch grenzenloses Wachstum hat uns seit 50 Jahren geprägt. Nun müssen wir beweisen, dass wir auch noch im laufenden Schrumpfungs-Prozess eine Zukunft haben können.

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