Schwelendes Inferno

Gold News vom 8. Januar 2024

Gold & Gesellschaft

Wie unterscheiden eigentlich die Huthi-Rebellen, ob ein aus Asien kommendes Frachtschiff bei der Einfahrt ins Rote Meer Waren nach Israel über den dortigen Hafen Eilat oder nach Europa über den Suez-Kanal transportiert?

Ersteres wollen sie mit ihren Überfällen auf solche Schiffe verhindern. Aber Ägypten soll seine Einnahmen aus der Durchfahrts-Gebühr durch den Suez-Kanal nicht verlieren.

Anscheinend also gar nicht. Deshalb haben die Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk diese Transit-Route nach Europa auch eingestellt. Dem scheint auch die staatliche China-Reederei Cosco zu folgen. Damit sind schon einmal drei der weltweit zehn größten Reedereien weg.

Und bei der Evergreen Line hat man jetzt deren Executive Director Liu Yongzhuo inhaftiert. Wahrscheinich politisch motiviert durch Xi Jinping. Evergreen – da war doch was? Nämlich die Pleite des zweigrößten Immobilien-Entwicklers in China, die selbst Wirkung in den Vereinigten Staaten entfaltet; dort musste Chapter 15 für die emittierten und nicht bezahlten Anleihen angemeldet werden. Evergrande Real Estate betreut 1.300 Projekte in mehr als 280 Städten Chinas.

Trotzdem legten die Aktienkurse von Maersk zu. Hintergrund sind die wesentlich längere, zeitaufwendigere und kostenintensivere Route um die Südspitze Afrikas, die die Frachtraten in die Höhe treiben.

Gut für die Reedereien, die ihre Schiffe nur besser auslasten können und pro Tag zusätzliche Einnahmen generieren. Schlecht für die Verbraucher insbesondere in Europa, die am Ende die Rechnung durch steigende Preise für importierte Produkte aus Asien bezahlen müssen. Die massive Erhöhung der LKW-Maut in Deutschland sorgt sowieso schon für steigende Preise.

Aber irgendwie scheint das derzeit keinen sonderlich zu beunruhigen. Die EU-Kommission liegt sowieso schon mit vielen asiatischen Ländern im Clinch, weil diese die strengen europäischen Anforderungen bei Umwelt- und Arbeitsstandards nicht erfüllen wollen. Hinzu kommt die anti-China Haltung des Westens.

Es sieht irgendwie nicht danach aus, als wenn sich die Inflations-Welle, die zur zweiten Jahreshälfte 2023 abzuebben schien, beruhigen kann. Auch beim Israel-Konflikt deutet sich keine schnelle Entspannung an. Die Zeichen stehen da eher auf Eskalation.

Marktdaten

KW2 EUR/USD 08.01.24 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9118 2.027,20 USD 1.848,40 EUR  
  -17,49 -0,9%
Silber 19:30 Uhr 0,9118 23,09 USD 21,05 EUR  
  -0,11 -0,5%
Au/Ag 19:30 Uhr   87,8  
[ratio]   -0,4 -0,4%
Platin 19:30 Uhr 0,9118 946,00 USD 862,56 EUR  
  -16,90 -2,0%
Palladium 19.30 Uhr 0,9118 976,00 USD 889,92 EUR  
  -50,80 -5,7%
NIKKEI225 7:00 Uhr   33.406,93  
  118,64 0,4%
DAX30 17:30 Uhr   16.706,85  
  115,44 0,7%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 4.731,73  
    34,93 0,7%

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