Strom ist zu teuer

Gold News vom 19. September 2023

Gold & Gesellschaft

Aus einer Kilowattstunde Erdgas kann man mittels der Brennwerttechnik in etwa eine kWh Wärme erzeugen. Bei einer Wärmepumpe sind es – abhängig von der Vorlauftemperatur des Heizungs-/Warmwasser-Systems - zwischen zwei und drei kWh.

Allerdings ist Strom trotz der Preissprünge beim Gas in etwa um den Faktor drei teurer.

Dass die Wärmepumpe zu einem Hauptverbraucher beim Haushaltsstrom wird, darauf haben wir schon vor vielen Monaten hingewiesen. So langsam dringt diese Erkenntnis auch bei der Systempresse auf die Titelseiten.

Aber nicht, weil man die Leser technisch und wirtschaftlich informieren möchte. Sondern weil es einen schweren Einbruch bei der Zahl um Fördergelder nachfragenden Kunden für eine Wärmepumpe gibt.

Laut der FAZ sind die Förderanträge in den ersten acht Monaten des Jahres 2023 um 73% gefallen. Und auch die WELT schreibt: „Die seltsamen Billigstrom-Wünsche der Wärmepumpen-Lobby“. Erst waren es Großunternehmen wie die Chemie-Branche, die nach einem günstigen Industrie-Strompreis zwecks Erhalt ihrer Standorte in Deutschland nachfragten. Dann kamen die kleinen und mittleren Betriebe wie Bäcker, die ebenfalls bei den derzeitigen Stromkosten nicht effizient backen können. Und jetzt sind es die Endverbraucher, die zum Betrieb ihrer Wärmepumpe und einer Ladestation für das e-Auto nach billigen Strom nachfragen.

»Das Preisverhältnis von Wärmepumpenstrom zu Gas ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität von Wärmepumpen und damit für den Markthochlauf«, sagte Dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Um den Hochlauf zu beschleunigen, »sollten daher temporär preissenkende Faktoren für den Preis von Wärmepumpenstrom in Betracht gezogen werden«.“ schreibt der SPIEGEL.

Überall wird mit ‚temporär‘ subventionierten Strom argumentiert. Aber wie man von dieser Droge wieder wegkommen soll, kann keiner sagen. Selbst wenn die Erneuerbaren kräftig ausgebaut werden sollten, bleibt die Problematik der Stromspeicherung, der Leitungen und die Kosten der Redispatch-Maßnahmen. Hier gibt es keine technisch sinnvollen und ökonomisch gangbaren Lösungen.

Unabhängig von der Frage, ob die Photovoltaik-Module durch die Sonneneinstrahlung wirklich eine Lebenszeit von mehr als zehn Jahren aufweisen, kommt nun der Herbst- und Winter-Effekt zum Tragen. Denn dann scheint die Sonne nicht mehr so viele Stunden am Tag und erreicht nicht den Hochstand vom Frühling bzw. Winter.

Aber genau zu der sonnenarmen Jahreszeit läuft die Wärmepumpe auf Hochtouren.

Marktdaten

EUR/USD 19.09.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9351 1.932,50 USD 1.807,08 EUR  
  -1,13 EUR -0,1%
Silber 0,9351 23,19 USD 21,68 EUR  
  -0,03 EUR -0,1%
Au/Ag   83,3  
[ratio]   0,1 0,1%
Platin 0,9351 944,00 USD 882,73 EUR  
  9,26 EUR 1,1%
Palladium 0,9351 1.241,00 USD 1.160,46 EUR  
  17,64 EUR 1,5%
NIKKEI225   33.279,11  
  -253,98 -0,8%
DAX30   15.656,55  
  -70,57 -0,4%
S&P500 19:30 Uhr 4.423,67  
    -29,86 -0,7%

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