Gold News vom 15. März 2024

Gold & Gesellschaft

Bert Rürup, neben Walter Riester der Namensgeber für ein privates Rentenversicherungs-Produkt, das unter der Regierung Schröder mit sehr mäßigen Erfolg und noch mäßigerer Rendite entwickelt wurde, durfte sich heute im Handelsblatt über den ‚Glückfall Euro‘ auslassen.

Immer, wenn sich solche Kommentare nicht hinter der üblichen Paywall des Verlags befinden, können wir davon ausgehen, dass es eine staatlich bezahlte Auftragsarbeit war.

So schreibt er: „Zu D-Mark-Zeiten waren die traditionell stark in den internationalen Handel eingebundenen Unternehmen in unregelmäßigen Abständen mit Aufwertungen konfrontiert. Einerseits wirkten die D-Mark-Aufwertungen wie eine Produktivitätspeitsche, aber andererseits ließen sie erarbeitete Wettbewerbsvorteile wie Schnee an der Sonne schmelzen.“

Die D-Mark war gleichzeitig durch ihre Aufwertung auch Inflations-Bremser für das von Rohstoff-Importen abhängige Deutschland. Und sie war für die Deutschen, die gerne einmal viel Geld für ihre Urlaube im Ausland ausgeben, ein Kaufkraft-Gewinngarant. Wer erinnert sich noch an die Zeiten von Französischen Franc, Britischen Pfund, Spanischen Peseten, Italienischen Lire und Griechischen Drachmen. Und auch den US-Dollar. Zwar herrschte in diesen Ländern oft eine höhere Inflation als in Deutschland. Aber der Währungsgewinn der D-Mark hat diesen Nachteil mehr als ausgeglichen.

Mit 120-125 D-Mark pro 100 Schweizer Franken war auch der Urlaub im Land der Eidgenossen für viele deutsche Bürger leistbar.

Und heute? Da kosten 100 Schweizer Franken mehr als 200 D-Mark. Inzwischen kostet ein einfacher Espresso dort fünf Franken, also zehn D-Mark.

Nun hat vor der Euro-Einführung die deutschen Industrie ähnlich wie jetzt die Schweizer Industrie unter den hohen Währungspreisen leiden müssen.

Na und? Sie hat das wie die deutsche Industrie damals [unter D-Mark Zeiten] meisterhaft durch ihre Innovationskraft wegstecken können.

Natürlich sind die künstlich durch die Euro-Schwäche subventionierten Profite der sich meist im ausländischen Besitz befindlichen Unternehmen ein Segen. Aber nicht für die Deutschen Bürger, die nun höhere Preise für Rohstoffe und den Urlaub bezahlen müssen, während die Gewinne ‚ihrer‘ Unternehmen zum Großteil an Ausländer fließen.

Wirklich ein Glücksfall: Nämlich für Blackrock & Co. Und natürlich für die Südländer der Euro-Schiene, die über das Target2-System auf Pump ohne Zinsen und Rückzahlungsverpflichtung nun deutsche Industrieprodukte und Autos kaufen können.

There is no free lunch. Das gilt auch beim Euro. Der Wohlstandszuwachs der einen geht zu Lasten insbesondere eines Mitglieds: Deutschland und seine Bürger.

Der Euro: Das ist die moderne Variante des Diktats von Versailles.

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