Virusmarkt

Gold News vom 24. Februar 2020

Marktgeschehen

Die Ereignisse überschlagen sich derzeit. Und wir meinen hier nicht die Wahl in Hamburg, die Ereignisse in Hanau und die bevorstehende Ministerpräsidenten-Wahl in Thüringen. Was kümmert uns schließlich ein hanseatischer Pfeffersack, der in Hamburg umfällt.

Das Corona-Virus hält die Welt derzeit fest im Würgegriff. Und nachdem die Pandemie am Wochenende auch in Italien unkontrolliert ausgebrochen ist, stieg heute der Goldpreis um 3 Prozent auf $1.687 an. Und das bei einem um 3 Prozent fallenden Bitcoin-Kurs.

Aufmerksame Leser werden sich sicherlich an meinen Kommentar vom 18. Februar 2020 erinnern, wo ich genau den Grund für den stark steigenden Bitcoin-Preis beschrieben habe. Also, wie passt das zusammen? Einfach, da die Investoren inzwischen nicht das Problem eines infizierten Chinas und einer sicheren, d.h. nichtinfizierten Rest-Welt, sehen, wo man mit Online-Geld innerhalb von Minuten elektronisch flüchten kann. Sondern – und das müssen wir hier ganz klar und deutlich bekennen – die ganze Welt zu einem infizierten Terrain zu werden droht. Und damit anheim gehen Befürchtungen, dass die gesamte Infrastruktur inklusiv der Versorgungsnetze betroffen werden können. Wenn man sowieso nirgends flüchten kann, dann bleibt nur die Möglichkeit einer selbstgewählten Quarantäne. Und das heißt: Gold mit Offline-Tradition steigt – und Bitcoin mit starken Online-Interdependenzen fällt.

Gold & Gesellschaft

Warum hat das Deutsche Reich noch vor dem Ersten Weltkrieg seine Wirtschaft auf weitgehende Unabhängigkeit von internationalen Verflechtungen eingestellt? Weil man eben über keine natürlichen Stickstoff-Dünger wie Guano aus den Kolonien verfügte. Und keinen Salpeter, der für die Herstellung von Sprengstoffen als Sauerstofflieferant erforderlich war.

Erst die Entdeckung der Ammoniak-Synthese durch Fritz Haber und Carl Bosch Anfang des 20. Jahrhundert lieferte die chemischen Grundstoffe, um sowohl einen wesentlichen Dünger für die Landwirtschaft selbst herstellen zu können. Als auch Salpetersäure mittels des Verfahrens von Wilhelm Ostwald zu synthetisieren. Im Ersten Weltkrieg konnte sich so das Reich trotz der englischen Seeblockade, die Deutschland praktisch vollständig vom internationalen Handel abschnitt, selbst ernähren und selbst Sprengmittel herstellen.

Wir würden uns wünschen, dass diese Unabhängigkeit auch wieder in heutigen Zeiten gelten würde. Dann könnte man nämlich eine Art Quarantäne-Wirtschaft etablieren, die ohne den Austausch von Millionen von Menschen über den ganzen Erdball funktionieren würde. Die vernetze Gesellschaft ist nämlich das Hauptproblem, um die derzeitige Virenkrise in den Griff zu bekommen. So bemühen wir uns – vergeblich – darum, die Verbreitung auf China zu begrenzen.

Inzwischen hat es nicht nur die Hauptländer westlicher, das heißt demokratischer, Systeme in Ost-Asien – nämlich Japan und Südkorea schwer getroffen, sondern mit Italien wurde ein zweites G7-Land infiziert. Und das in der Kernregion, wo ein Großteil der Wirtschafts-Leistung Italiens erbracht wird. Das wäre, als würden Baden-Württemberg und Bayern gleichzeitig ausfallen.

Marktdaten

KW9 EUR/USD 24.02.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9198 1.673,70 USD 1.539,47 EUR  
  24,02 1,6%
Silber 19:30 Uhr 0,9198 18,87 USD 17,36 EUR  
  0,30 1,7%
Au/Ag 19:30 Uhr   88,7  
[ratio]   -0,2 -0,2%
Platin 19:30 Uhr 0,9198 971,00 USD 893,13 EUR  
  -1,89 -0,2%
Palladium 19.30 Uhr 0,9198 2.517,00 USD 2.315,14 EUR  
  -81,71 -3,5%
NIKKEI225 kein Handel   23.388,14  
  0,00 0,0%
DAX30 17:30 Uhr   13.031,62  
  -535,45 -4,1%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.227,70  
    -109,91 -3,4%

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