Wenn der Einäugige mit dem Fußlahmen - Fusion Deutsche Bank, Commerzbank

Gold News vom 15. März 2019

Marktgeschehen

Der Goldpreis konnte sich nach dem gestrigen Einbruch wieder oberhalb der Marke von $1.300 stabilisieren. Aber im Vergleich zu den Aktienmärkten mussten Gold & Silber Federn lassen.

Insbesondere der Standard & Poor 500 Aktienindex legte innerhalb einer Woche um 3,5 % zu. Das ist massiv.

Die Wochen-Performance der verschiedenen Hard Assets am Berichtsende spricht derzeit eine klare Sprache: Gold & Silber gehören derzeit nicht zu den bevorzugten Anlageformen. Aber beide performen immer noch besser als das Staats- und Notenbank-Geld nebst seinen Staatsanleihen. Der Weg aus den Papiergeld-Anlagen in Hard Assets ist also klar erkennbar.

Schlecht für die Besitzer von Geldanlagen in Versicherungen, Banken und Staaten, die meist auf angeblich sichere Anleihen setzen. Und daran, dass steigende Zinsen dieses Investment wieder attraktiver machen werden, glaubt inzwischen schon kein Mensch mehr.

Gold & Gesellschaft

30.000 Jobs sollen verloren gehen, wenn die Deutsche Bank mit der Commerzbank fusionieren sollte. Den Auftrag, diese Option im Namen der Bundesregierung zu prüfen, hat der SPD-Finanzminister Olaf Scholz.

Ein Scheißjob, den Merkel absichtlich diesem SPD-Minister übertragen hat. Schließlich kann Deutschland bei diesem Deal nur verlieren, denn die Deutsche Bank ist mit toxischen Derivaten überladen. Und Scholz hatte ja schon unrühmlich als Hamburger Erster Bürgermeister die Aufgabe gehabt, den Schiffsfinanzierer HSH Nordbank mit Steuergeldern auszustatten, damit die Finanzinvestoren – also „Heuschrecken“ - Cerberus und J.C. Flowers die Reste übernehmen konnten. Verluste landen wieder einmal beim Steuerzahler, während die Banker sich die Beute sicherten.

Das ist Oligopol-Verhalten, das sämtliche kapitalistische Grundsätze über Bord wirft. Die Banken waren in der Geschichte schon immer gleicher gewesen, als die normalen Wirtschafts-Unternehmen.

Der Grund dieses Fusions-Unheils geht zurück auf die Präsidentschaft von Bill Clinton. Vor seiner Zeit galt der Glass-Steagall Act, der es Savings Banks – für die Ersparnisse der Privatkunden zuständig – untersagte, die Kundengelder im Investment Banking anzulegen.

Aber man musste die Kunden-Ersparnisse opfern, damit die Banken ein neues Geschäftsfeld eröffnen konnten: Das Investment Banking. Das war anfangs so ertragreich, dass es die deutsche Industrie- und Kundenbank – die Deutsche Bank – zu einer neuen Goldman Sachs gemacht hat. So ist es kein Wunder, dass insbesondere der damalige Goldman Sachs Chef Robert Rubin als Finanzminister unter Clinton die Restriktionen unter dem Glass-Steagall Act aufheben ließ.

Das Ergebnis war der Gramm-Leach-Bliley Act, der im Prinzip nur die Restriktionen unter dem Glass-Steagall Act aufheben ließ. Das Ergebnis war eine wilde Spekulation, die nicht nur den Chefs ihren Ferrari garantierte, sondern auch ein üppiges Anwesen auf den Hamptons. Das ganze ging natürlich irgendwann einmal schief, und zerstörte zwei der vier großen Investment-Banken: Bear Stearns und Lehman Brothers. Das Finanzsystem stand am Ende vor dem totalen Kollaps.

Nur der massive Einsatz der Druckerpresse seitens der Notenbanken und massive staatliche Stützungszahlungen vermieden in den Jahren 2008/2009 den Total-Untergang.

Damals hatte man sich geschworen, niemals mehr Banken so groß und so mächtig werden zu lassen, dass sie die Politik mit ihrem Untergang erpressen konnten. Passiert ist aber – NICHTS.

Zehn Jahre später steht die größte deutsche Bank, die Deutsche Bank vor dem Untergang. Und ihre schiere Größe ist so beeindruckend, dass ihr Untergang die komplette BRD mit in den Abgrund ziehen könnte.

Die Fusion zwischen den beiden größten deutschen Banken löst aber auf mittlere bis längere Sicht gar nichts. Sie belohnt nur noch die Deutsche Bank, die als aufgeblähtes Derivate-Monster nicht nur Deutschland bedroht, sondern die gesamte westliche Welt.

Man sieht, wie viel Macht die Banken haben – und wie wenig Macht die Politiker haben.

Marktdaten

EUR/USD 15.03.19 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,883 1.302,10 USD 1.149,75 EUR      
  3,70 EUR 0,3% -5,22 EUR -0,5%
Silber 0,883 15,28 USD 13,49 EUR    
  0,10 EUR 0,7% -0,12 EUR -0,9%
Platin 0,883 829,00 USD 732,01 EUR    
  5,28 EUR 0,7% 8,04 EUR 1,1%
Palladium 0,883 1.536,00 USD 1.356,29 EUR    
  1,85 EUR 0,1% 36,42 EUR 2,7%
NIKKEI225   21.473,98    
  179,20 0,8% 439,04 2,0%
DAX30   11.677,45    
  81,32 0,7% 209,78 1,8%
S&P500   2.824,16    
21:00 Uhr   14,77 0,5% 95,57 3,4%

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