Gold News vom 5. September 2023

Gold & Gesellschaft

Wenn der Investment-Gigant BlackRock in großem Umfang in Unternehmen, Geschäftsmodelle und deren zugrunde liegende Infrastruktur investiert, ist äußerste Vorsicht angebracht.

Erst vor kurzem hat die Firma von Larry Fink einen ETF [Exchange Traded Fund] auf den Bitcoin aufgelegt. Eigentlich waren ETFs als kostengünstige Alternative zu den durch Fondmanager – mit hohen Kosten für ihre Trader – gemanagten Fonds auf einen Index wie den DAX gedacht. Dazu haben diese ETFs für jede Milliarde Euro gesammelter Kundengelder eine gewichtete Menge an Aktien, die dem DAX zugrunde liegen, gekauft [bzw. verkauft]. So entwickelt sich der Börsen-Preis des ETFs entsprechend dem Kurs des DAX.

Das klang für Bitcoin-Investoren erst einmal positiv. Denn BlackRock musste erst einmal einen gewissen Bestand an Bitcoin an den Krypto-Börsen [oder direkt von größeren Besitzern von Bitcoin] einkaufen, um den ETF auch mit Bitcoin zu hinterlegen. Allerdings eröffnet diese Form des ETF-Handels an den Wertpapieren-Märkten auch die Möglichkeit für Manipulatoren, den zugrunde liegenden Wert nach oben bzw. unten zu manipulieren.

Wenn ein ETF von den Anlegern wieder verkauft wird, müssen die zugrundeliegenden Werte wie Aktien bzw. Bitcoin ebenfalls verkauft werden.

Aber BlackRock ist noch nicht fertig mit dem Bitcoin. Nun steigt der Gigant in die Unternehmen ein, die durch ‚Mining‘, also dem Erzeugen von Bitcoin durch sehr rechenintensive Prozesse, die Grundlage für den Austausch der Bitcoin zwischen Ankäufern und Verkäufern darstellt, entstehen.

Damit fällt ein weiterer Teil des Ecosystems, das sich eigentlich durch seine dezentrale Struktur aufzeichnet, in der Hand eines Unternehmens; d.h. es wird zentralisiert.

Über den Krypto-Währungen schwebt immer noch das Damokles-Schwert, wie Regierungen – insbesondere die mächtige US-Börsenaussichts-Behörde SEC -  sie rechtlich einstufen: Als ‚Währung‘ oder als ‚Vermögenswert‘. Diese Frage ist entscheidend für Schuld-Verhältnisse, die bei Währungen eine besondere Rolle spielen.

Plant BlackRock einen lästigen Konkurrenten zu beseitigen, in dem man seinen Handel kontrolliert? Oder steckt ein anderes Kalkül dahinter? Jedenfalls wird Larry Fink nicht Milliarden-Beträge investieren, ohne mit der SEC abgestimmt zu haben, welche Richtung diese Krypto-‚Währung‘ in Zukunft nehmen wird.

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