Zentralbanken ziehen Goldreserven im Ausland ab

Gold News vom 11. Juli 2023

Gold & Gesellschaft

Für diese Erkenntnis brauchte es wohl einen Krieg zwischen der Ukraine und Russland: Die Zentralbanken vertrauen sich nicht mehr gegenseitig und münzen nicht nur ihre Goldbestände von Derivaten und Fonds in physisches Edelmetall um. Sie verbringen die Goldbarren auf das eigene Territorium – und nicht zur Lagerung nach London (Bank of England) oder New York (Federal Reserve Bank of New York).

Die USA waren schon vor dem Zweiten Weltkrieg berüchtigt dafür, ausländische Vermögensgegenstände zu beschlagnahmen. Und fremde Menschen (Japaner nach dem Überfall auf Pearl Habor), die auf ihrem Territorium lebten, in Lager zu stecken. Alles natürlich im Interesse eines Systems, das sich Demokratie schimpft.

Den West-Deutschen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auch eine Story verkauft, die sich heute bei genauerem Hinsehen als eine Illusion herausstellt: Der Wiederaufbau West-Deutschlands mit Hilfe von Milliarden aus dem Marshall-Programm. Dabei gingen die Dollar ausschließlich an die US-Farmer (meist Lebensmittel, Baumwolle), die sich damit einen Exportmarkt für ihre Produkte geschaffen haben. Nach Deutschland ging kein einziger Dollar.

Vielmehr mussten die deutschen Abnehmer für ihre Produkte in DM zahlen. Dafür wurde eine sogenannte ‚Kreditanstalt für Wiederaufbau‘ (KfW) geschaffen, in die diese DM eingezahlt wurden. Und damit wurden die ‚Marshall-Programme‘ in Deutschland per Kredit finanziert. Schließlich kommt der Begriff von ‚Sondervermögen‘ (=Schulden) aus dieser Zeit. Damals hießen sie ERP-Programme (European Recovery Program).

Übrigens: Der ‚German Marshall Fund of the United States’ ist ein ähnlicher Etiketten-Schwindel. Er wird zu 100 Prozent von der BRD finanziert, um transatlantische – d.h. US-Politik – in Deutschland umsetzen zu können.

Aber voll propagandistisch von den Amis und der Bonner Marinetten-Regierung (Adenauer & Co.) ausgeschlachtet.

Am Ende mussten die DM wieder in Dollar umgemünzt werden, um die Schulden für die gelieferten US-Agrarprodukte zu bezahlen. Aber man hat Deutschland großzügig ein langfristiges Zahlungsziel eingeräumt, so dass die Schulden abgetragen werden konnten.

Dieses Vorgehen war wesentlich erfolgreicher und psychologisch ein Meistertrick verglichen zu den Reparations-Verpflichtungen an die Ostzone durch die Sowjetunion. Deutsche Maschinen wurden zwangsweise abgebaut und nach Russland transportiert, ohne dass ein Großteil dort überhaupt wieder produktiv arbeiten konnte. Die russischen Arbeiter waren damals einfach zu dämlich für diese hochentwickelte Technologie.

Was wollen wir damit sagen: Die USA beherrschen seit dem Zweiten Weltkrieg die finanziellen Geschicke der Welt. Zwar mit Tricks, aber nicht mit den Russen-Rachegelüsten ausgestattet, die uns die Berliner Blockade (1948-1949), den 17. Juni (1953), den Mauerbau (13. August 1961) und die Kubakrise (16. - 29. Oktober 1962) gebracht haben.

Aber die USA haben mit ihrer restriktiven Vermögens-Plünderungs-Politik den Bogen überspannt. Jetzt merken die Nationen, dass das Gold, was sie physisch besitzen und unter eigener Kontrolle gelagert haben, in Krisenzeiten wirklich ihres ist.

Marktdaten

EUR/USD 11.07.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9081 1.932,00 USD 1.754,45 EUR  
  2,80 EUR 0,2%
Silber 0,9081 23,07 USD 20,95 EUR  
  -0,08 EUR -0,4%
Au/Ag   83,7  
[ratio]   0,4 0,5%
Platin 0,9081 926,00 USD 840,90 EUR  
  -3,49 EUR -0,4%
Palladium 0,9081 1.220,00 USD 1.107,88 EUR  
  5,08 EUR 0,5%
NIKKEI225   32.235,43  
  45,70 0,1%
DAX30   15.789,11  
  115,95 0,7%
S&P500 19:30 Uhr 4.425,41  
    15,88 0,4%

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