Abschied vom Mittelstand

Gold News vom 18. Mai 2021

Marktgeschehen

Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness will in der EU ein Verbot von Barzahlungen über 10 000 Euro durchsetzen. Begründung: Der Wirecard-Betrug. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung am 9. Mai.

Die Nachricht hat wenig Beachtung gefunden, da 10.000 Euro in Bar für viele Menschen einfach nicht vorstellbar sind. Aber im Rahmen der privaten Vorsorge sind 10.000 Euro nur ein Klacks. Man denke an ein Rentenmodell, wo man monatlich über 20 Jahre gleichbleibende Auszahlungen vornehmen will. Noch nicht einmal ein monatlicher 50 Euro-Schein wäre damit zu erreichen.

Nun wird man keine 200.000 bis 500.000 Euro rein als Altersvorsorge in Bar ansparen. Aber nehmen wir einmal eine inflationsgesicherte Anlage in Gold-Münzen oder Silber-Barren. Würden die dann automatisch ebenfalls unter die EU-Kriminalitäts-Grenze von 10.000 Euro fallen? Bei einer 10.000 Euro-Grenze wäre man dann schon beim Besitz eines 250g-Goldbarrens ein „Krimineller“.

Denn mit der angedachten EU-Vorordnung wäre nicht nur die Einzahlung von 10.000 Euro verboten. Auch der Besitz von über 10.000 Euro Bargeld wäre dann kriminell. Es sei denn, man könnte den Besitz dieser Bargeld-Summe lückenlos nachweisen.

Aber das ist gerade der Grund, warum man Bargeld und auch die Edelmetalle besitzt. Man möchte für den Staat einfach keine Spuren hinterlassen, damit er im Rahmen einer Vermögensbesteuerung Zugriff auf dieses Geld erhalten könnte.

Es ist zu erwarten, dass dies das Endziel der Eurokraten ist. Denn im Gegensatz zu Bankkonten, Versicherungs-Policen und dem Grundbuch ist Bargeld anonym. Diese Anonymität gilt erst recht für die Anlage in physisches Gold und Silber, das im Gegensatz zum Bargeld eben nicht seine Kaufkraft über die Zeit verliert.

Gold & Gesellschaft

Das große Versäumnis des deutschen Mittelstandes“ titelte die WELT am 15. Mai ihren Bericht. Und der FOCUS schrieb gestern: „Staatliche Maßnahmen erfolgreich“. Das war wohl als Andeutung gedacht, dass der Staat erfolgreich operiere. Und der Mittelstand eben nicht.

Ist das bereits der publizistische Abgesang auf ein Wirtschaftsmodell, das Deutschland so erfolgreich auf der ganzen Welt hat werden lassen? Uns wird ja unisono von den Medien seit Wochen die angebliche „Wechselstimmung“ der Deutschen eingehämmert.

Untermauert wird das ganze mit dem neuen Fokus auf staatliches Wirtschaften, das ja im Gegensatz zu der Real-Wirtschaft erfolgreich während dieser Krise wäre. Gleichzeitig wird der Vorwurf erhoben, der Mittelstand habe die Transformation zu einer klimaneutralen Digital-Gesellschaft verschlafen. Eine, die nichts mehr real produziert und wo man auch nicht mehr um Ergebnisse oder den Kundenauftrag mittels persönlicher Besuche oder Dienstreisen kämpfen müsse.

Selbst ins Büro muss man nicht mehr.

Die Politik will dabei einfach nicht verstehen, dass man nicht alle Arbeitnehmer per Regierungs-Verordnung zum Home Office verdonnern könne. Abgesehen von den familiären Konflikten, die bei einer Ballung der Familien-Mitglieder in einer Wohnung auftreten können, verschiebt man die Verantwortung und die Kosten für Strom und Heizung von dem Unternehmen zum Arbeitnehmer. Kein Wunder, dass sich viele Familien räumlich vergrößern müssen und damit den Markt für Privat-Immobilien zusätzlich befeuern.

Marktdaten

EUR/USD 18.05.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,819 1.866,80 USD 1.528,91 EUR  
  -6,35 EUR -0,4%
Silber 0,819 28,16 USD 23,06 EUR  
  -0,11 EUR -0,5%
Au/Ag   66,3  
[ratio]   0,0 0,0%
Platin 0,819 1.216,00 USD 995,90 EUR  
  -21,08 EUR -2,1%
Palladium 0,819 2.815,00 USD 2.305,49 EUR  
  -3,29 EUR -0,1%
NIKKEI225   28.412,40  
  590,50 2,1%
DAX30   15.409,58  
  1,02 0,0%
S&P500 19:30 Uhr 4.159,11  
    -3,24 -0,1%

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