BIP-Fake

Gold News vom 15. März 2021

Gold & Gesellschaft

Russlands Bruttoinlands-Produkt (BIP) ist im vergangenen Jahr um ein Drittel gefallen, berichten die DWN.

Und Deutschland? Da waren es nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nur ein Rückgang von 5,0 Prozent gewesen. Sind wir also von der Krise verschont geblieben, fragt sich mancher Beobachter bei einem Blick auf diese Zahlen und die geschlossenen Geschäfte, den eingebrochenen Flug-, Reise- und Urlaubsverkehr. Von dem ganzen Kultur-Betrieb einmal ganz abgesehen.

Aber die wirkliche Nachricht steckt in diesem Bericht der ZEIT vom gestrigen Tag. Dort heißt es: „Ausgaben für Dienstreisen im vergangenen Jahr um bis zu 90 Prozent zurückgegangen. Die Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich weniger Geld für Dienstreisen ausgegeben. Der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) schätzt die Summe auf bis zu 50 Milliarden Euro, wie Hauptgeschäftsführer Hans-Ingo Biehl der Welt am Sonntag sagte. Die Unternehmen hätten "einen mittleren bis hohen einstelligen Milliardenbetrag für Dienstreisen ausgegeben" – das wäre ein Rückgang um bis zu 90 Prozent.

Dienstreisende stellen das Groß der Reisenden der Lufthansa dar, die oft Business oder Economy Class zu hohen Tarifen buchen, höherwertige Restaurants und Hotels besuchen und auch sonst die Hauptkunden der TAXI-Innung sind.

Und während alle derzeit auf die Wiedereröffnung des Mallorca-Urlaubsverkehrs schauen, spielt die wahre Musik auf Dienstreisen. Wenn aus den 50 Milliarden Euro Ausgaben für geschäftliche Reisen im Jahr 2019 nun 5 Milliarden im abgelaufenen Jahr geworden sind, dann fehlen zumindest diese 45 Milliarden Euro bei der Berechnung des Bruttoinlands-Produkts.

Aber Dienstreisen sind nicht ein Strohfeuer wie viele staatlichen Ausgaben-Programme. Sie sind oft mit der Vorbereitung, der Verhandlung und dem Abschluss eines Vertrages oder deren Verlängerung verbunden. Da kann man mal locker von einem Faktor zehn bis zwanzig ausgehen, was ausfallende Dienstreisen an ausfallenden Aufträgen und Umsätzen bedeuten würden.

So werden aus 45 Milliarden Euro Dienstreise-Verlust mal locker 450 bis 900 Milliarden Euro Rückgänge bei Aufträgen und Umsätzen. Bei einem BIP von 3.450 Milliarden Euro wären das bereits ein Rückgang um bis zu 27 Prozent.

So unrealistisch ist der russische Einbruch um ein Drittel – also 33 Prozent – gar nicht, wenn man die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zu Grunde legt. Dabei konsumiert der Sozialstaat bereits die Hälfte des BIP – und die andere Hälfte kommt von der Real-Wirtschaft.

Marktdaten

KW11 EUR/USD 15.03.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,838 1.730,00 USD 1.449,74 EUR  
  9,29 0,6%
Silber 19:30 Uhr 0,838 26,22 USD 21,97 EUR  
  0,34 1,6%
Au/Ag 19:30 Uhr   66,0  
[ratio]   -0,6 -0,9%
Platin 19:30 Uhr 0,838 1.206,00 USD 1.010,63 EUR  
  16,15 1,6%
Palladium 19.30 Uhr 0,838 2.298,00 USD 1.925,72 EUR  
  22,08 1,1%
NIKKEI225 7:00 Uhr   29.780,35  
  59,04 0,2%
DAX30 17:30 Uhr   14.455,12  
  -48,76 -0,3%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.953,31  
    22,23 0,6%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben