Boom Boom Bums

Gold News vom 23. Februar 2021

Gold & Gesellschaft

War die Bitcoin-Investition von Tesla-Chef Elon Musk nur eine Ablenkung? Jedenfalls verhalten sich beide, der Elektro-Autobauer und die Kryptowährung seit Beginn des Jahres 2020 in ihren Kursverläufen ähnlich: Nämlich stark steigend. Wenn man die Tesla-Aktie und den Bitcoin Anfang des Jahres 2020 auf das Niveau „100“ setzt, dann stieg das Tesla-Papier erst neulich auf einen Wert von über „1.000“ an. Beim Bitcoin waren es noch „800“.

Nun ist der Autobauer außer bei der reichen und hippen Klientel nicht besonders erfolgreich. Jedenfalls hat Tesla bislang noch nie mit dem reinen Autoverkauf einen Gewinn erzielen können. Die Gewinne resultierten aus CO2-Zertifikaten, die andere Autobauer mit Verbrennungsmotoren von Tesla käuflich erwerben mussten, um ihren Flotten-Ausstoß schön zu rechnen. Und so ein verkauftes Tesla-Fahrzeug produziert eben keine CO2-Emissionen. Jedenfalls im laufenden Betrieb.

Trotzdem haben die Investoren diesen Autohersteller mit Geld überschüttet. Und damit ist Elon Musk, der anders - als die Weltverbesserer Mark Zuckerberg, Bill Gates, Jeff Bezos oder George Soros – an seiner Marke arbeitet, der Liebling der Hi-Tech Investmentgemeinde.

Nun hilft der Bitcoin nicht beim Gewinn-orientierten Produzieren von Fahrzeugen. Diese Tatsache nutzt Musk dafür aus, den Bitcoin-Preis mit seinem Milliarden-schweren Investment in die Höhe zu treiben. Denn richtig groß ist die Marktkapitalisierung mit inzwischen 1.000 Milliarden Dollar nicht. Zumal sich das Umsatz-Volumen auf einem niedrigen Niveau bewegt. Und da kann eine kräftige Geldspritze Wunder bewirken.

Das hat sie mal  ja auch. Und so kann der heutige 30-prozentige Einbruch des Tesla-Kurses auf eine Kehrwende des Marktes hindeuten. Oder auch nicht – wenn Musk wieder einmal seine Investoren-Gemeinde narrt.

Deshalb ist auch Vorsicht angebracht. Insbesondere beim Lesen des Wirtschaftswoche-Artikels „Börsen-Ampel springt auf gelb“ mit der Einschätzung: „Der Dax verliert deutlich, Tesla und Bitcoin rutschen dramatisch ab. Einiges deutet auf den Beginn einer Verkaufswelle hin.

Shorten sollte man weder die Tesla-Aktie noch den Bitcoin. Denn Leerverkäufer stehen für ein nach oben nicht begrenztes Verlustrisiko. Während man bei einem Kauf nur sein gesamtes eingesetztes Vermögen verlieren kann, kann die Verlustsumme beim Shorten ein vielfaches davon betragen. Man stelle sich vor, man hätte zu Beginn des Jahres 2010 die Aktie für 100 leerverkauft. Dann müsste man sie heute für 1.000 zurückkaufen. 1.000 minus 100 – macht einen Verlust von 900. Den man erst einmal aufbringen müsste.

Ob man fundamental richtig lag mit seiner Einschätzung, spielt in diesem Marktumfeld keine Rolle mehr. Da können Short-Seller einfach platt gemacht werden.

Marktdaten

EUR/USD 23.02.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8227 1.806,20 USD 1.485,96 EUR  
  -1,14 EUR -0,1%
Silber 0,8227 27,58 USD 22,69 EUR  
  -0,31 EUR -1,4%
Au/Ag   65,5  
[ratio]   0,8 1,3%
Platin 0,8227 1.224,00 USD 1.006,98 EUR  
  -33,98 EUR -3,3%
Palladium 0,8227 2.226,00 USD 1.831,33 EUR  
  -35,35 EUR -1,9%
NIKKEI225   30.155,93  
  0,00 0,0%
DAX30   13.842,54  
  -123,61 -0,9%
S&P500 19:30 Uhr 3.855,80  
    -45,19 -1,2%

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