Das ist die wirkliche Lage der Supermacht

Gold News vom 5. Februar 2021

Gold & Gesellschaft

Die amerikanischen Foodbanks, wo die Menschen oftmals mit ihren V8-angetriebenen Pickup- oder SUV-Truck hinfahren, sind ab und zu Thema unserer westeuropäischen Medien.

Dass es aber so schlimm um die einzige verbliebene Supermacht steht, das ist vielen nicht bewusst. Der US-Wirtschaftssender CNBC veröffentlicht heute in seinem Artikel „Biden moving forward with additional food assistance ahead of stimulus“ konkrete Zahlen. Dabei sind 24 Millionen US-Bürger – also 11 Prozent der Gesamtbevölkerung - auf Lebensmittelhilfe angewiesen.

Im Jahr vor der Pandemie – also 2019 – betrug der Anteil immerhin noch 8,5 Millionen: Ein Zuwachs von 182 Prozent. Also weit mehr als eine Verdoppelung.

Der neue US-Präsident muss sich also zuerst um dieses Problem kümmern. Denn Hunger ist der Stoff, aus dem in der Weltgeschichte oftmals Aufstände oder Revolutionen hervorgegangen sind. Und deshalb liegt sein Focus weniger darauf, die US-Wirtschaft wieder auf Wachstums-Pfad zu bringen.

Natürlich werden die neuen Herren vom Weißen Haus versuchen, beide Probleme gleichzeitig anzugehen. Aber obwohl Geld im Umfang von vielen Billionen Dollar bereits gedruckt wurde, hat man in Washington Angst davor, dass man des Flugzeug „Vereinigte Staaten“ überreißen könnte. Und ein Flugzeug, das überrissen wird, riskiert einen Strömungsabriss. Und damit einen unkontrollierbaren Absturz.

Zumal die Stimulus-Checks – oder Helicopter Money – einen ganz anderen negativen Seiteneffekt gehabt hatten: Sie führten vielfach zu wilden Spekulationen der Bürger an den Aktienmärkten, die auf die besonders für das Papiergeld-System sensiblen Edelmetall-Märkte überzugreifen drohten. So wurde die Kurs-Explosion beim Silber nur mit massiven Interventionen gegen Gold wieder in den Griff bekommen.

Der Angst-Schweiß steht der neuen US-Finanzministerin Yellen noch auf der Stirn geschrieben.

Zu oft darf man sich solche Aktionen nicht erlauben. Man konnte diese Woche noch einmal das US-Flugzeug retten. Aber man ist gewarnt davor, dass solche wissenschaftlich klug klingenden Experimente, wie Geld aus dem Helikopter auf die Bevölkerung regnen zu lassen, mächtig in die Hose gehen können.

Systeme gehen meist nicht dadurch unter, dass ein externes Ereignis eine Katastrophe auslöst. Sondern dadurch, dass die Krise mit wohlgemeinten – aber falschen – Rezepten bekämpft wird. Anstatt einer erwarteten Besserung tritt dann vielfach eine Verschlechterung ein, die sich spiralförmig mit immer noch besser gedachten Ideen fortsetzen kann.

Die 24 Millionen Amerikaner werden sicherlich nicht GameStop- oder Hertz-Aktien, sowie Silber kaufen. Deshalb ist der Fokus auf dieses Problem wichtig.

Aber wie bekommt man dann die darbende US-Wirtschaft wieder in Gang? Das ist die eigentliche Preisfrage, an der sich der neue US-Präsident messen lassen muss.

Hic Rhodus, hic salta - Zeig hier, beweise, was du kannst.

Marktdaten

  EUR/USD 05.02.21 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8302 1.813,10 USD 1.505,24 EUR      
  7,88 EUR 0,5% -20,57 EUR -1,4%
Silber 0,8302 26,71 USD 22,17 EUR    
  0,45 EUR 2,1% 0,06 EUR 0,3%
Au/Ag   67,88    
[ratio]   -1,0 -1,5% -1,1 -1,6%
Platin 0,8302 1.119,00 USD 928,99 EUR    
  16,92 EUR 1,9% 50,61 EUR 5,7%
Palladium 0,8302 2.259,00 USD 1.875,42 EUR    
  29,53 EUR 1,6% 117,01 EUR 6,3%
NIKKEI225   28.779,32    
  418,90 1,5% 1.149,52 4,0%
DAX30   14.052,45    
  -6,22 0,0% 597,18 4,4%
S&P500 19:30 Uhr 3.893,68    
    32,53 0,8% 188,63 5,0%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 07.02.2021 15:22 Uhr

Was meinen Sie: kann man wohl herausfinden, WER dieses Land bis zum 20.1.2021 regiert hat? Hmmm? Danke für die Aufklärung! ;-)

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