Die wirklich Reichen lassen Gold kaufen – als Kilo-Barren

Gold News vom 12. September 2019

Marktgeschehen

Wenn nicht klar ist, dass es in diesem Land null Toleranz gegen Rassismus, Hass und Abneigung gegen andere Menschen gibt, dann wird das Zusammenleben nicht gelingen", sagte die inzwischen verstört wirkende Merkel. Dabei ist ein gesundes Volksempfinden in vielen Fällen die Rettung vor Gefahren für die Gesundheit – oder die Finanzen. Wenn man Gold bei Mesut einkauft, dann braucht man sich über solche Berichte wie im Handelsblatt „MUTMASSLICHER ANLAGEBETRUG - Staatsanwaltschaft vermisst bei PIM Gold 1,9 Tonnen Edelmetall“ nicht wundern. Auch wenn es rassistisch klingen mag: Der Mensch ist darauf eingestellt, anhand körperlicher oder personenbezogener Merkmale schnell eine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen zu können. Das hat ihm in der Evolutionsgeschichte vielfach das Leben retten können. Diese gesunden Prechecking-Merkmale als „rassistisch“ oder „fremdenfeindlich“ zu brandmarken, führt eben vielfach zu fatalen Fehleinschätzungen, für die eine Angela Merkel natürlich keine Verantwortung übernehmen würde. So ist das Gold eben weg – wahrscheinlich bei Mesut & Friends.

Die EZB hat heute wie erwartet die Zinsen um weitere zehn Basispunkte auf -0,5% gesenkt. Bei gleichzeitiger Wiederaufnahme der Käufe für Staat- und Unternehmensanleihen (“bond purchase program”). Der Goldpreis reagierte darauf wenig überraschend mit einem kräftigen Kursplus. Das war wohl auch der Grund für den plötzlichen Goldpreiseinbruch, der vor einer Woche einsetzte. Wir haben selbst spekuliert, ob hinter dieser Preisdrückungs-Aktion die Bank of China (BoC) oder die EZB steckte. Jetzt haben wir Gewissheit: Es war die EZB.

Nach der Ankündigung der EZB kam es zu einer kurzen Preisspitze bei Euro-Gold und Euro-Silber. Denn der plötzlich fallende Euro hat auch die Edelmetall-Trader auf dem falschen Fuß erwischt. Nachdem sich diese Nachricht wieder verlaufen hatte, kehrte Euro-Gold auch wieder zu vernünftigen Notierungen zurück. Zwischenzeitlich ist die Feinunze nämlich mal auf über 1.390 Euro angestiegen.

Gold & Gesellschaft

Was kostet ein Kilo Gold derzeit im Gold Shop ? 44.340 Euro in einer zum Investieren in Gold sinnvollen Stückelung als 100g-Barren. Aber selbst das ist den wirklich Reichen eine zu kleine Stückelung. Sie lassen lieber über ihre Family Offices gleich ganze Kilo-Barren an Gold beschaffen. Nicht aus Gründen des Preises – der Unterschied zwischen zehn 100g-Barren und einem Kilo-Barren Gold beträgt nur wenige hunderte von Euro – sondern aus Gründen der großen Wertdichte, die Gold nun einmal besitzt. Ein Kilo-Barren ist schließlich nur so groß wie ein mittelgroßes Handy und lässt sich einfach stapeln und transportieren.

Auch das Thema Gold Tafelgeschäft ist für diese kleine Gruppe der Investoren nicht mehr relevant. Das war noch anders im Jahr 2005, als man weniger als 11.000 Euro für einen Kilobarren Gold hinlegen musste. Da galt zusätzlich noch die Anonymitätsregel von 15.000 Euro pro Kauf und Person. Hiervon sind wir inzwischen meilenweit entfernt.

Selbst der FOCUS berichtet über das plötzliche Interesse der wirklich Reichen an den Goldbarren in der größten kommerziell verfügbaren Stückelung von ein Kilogramm: „Starke Nachfrage   Goldhändler: Family Offices kaufen die Goldbarren gerade kiloweise“. Und führt aus: „Nun, da wir am Ende des rekordverdächtigen Aufschwungs stehen, drohen aufgrund dieser Anomalien „erhebliche und unvorhersehbare Risiken“. Dem Experten zufolge können „Gold und Goldaktien im Portfolio einen Beitrag zur Absicherung gegen diese Risiken leisten.“ Das heißt das Ende des Wachstumszyklus, der schon sehr viele Jahre andauert, ist nach Ansicht der Reichen absehbar. Da heißt es das bereits Verdiente im Rahmen einer Strategie zur Vermögenssicherung erhalten zu können. Dafür ist physisches Gold kaufen geradezu prädestiniert: Der Kauf wird zwar beim Edelmetall-Händler erfasst, aber üblicherweise nicht an staatliche Behörden oder staatlich einsehbare Register wie Grundbücher und Bankkonten übermittelt. Wenn der Händler wegen seiner Größe nicht im Fokus staatlicher Maßnahmen steht, wird selbst der Goldkauf über größere Beträge de facto unsichtbar abgewickelt.

In die gleiche Kerbe schlägt ein Bericht der WELT unter dem Titel „Edelmetall statt Staatsanleihen - Die Welt flüchtet ins Gold – und untergräbt Amerikas Dollar-Dominanz“. Hier geht es zwar nicht um individuelle Goldkäufer, sondern ganze Staaten, die ihr Heil im physischen Gold anstatt US-Staatsanleihen (Treasuries bzw. Bonds) suchen. Die kaufen dann gleich Gold in der größten verfügbaren Stückelung – als 400 Unzen Barren (ca. 12,5 kg).

Insbesondere Russland muss jederzeit fürchten, dass seine Anlagen in den USA und Europa jederzeit vom Kongress oder dem Finanzministerium eingefroren oder konfisziert werden. Genug Parallelen aus der Vergangenheit gibt es ja schließlich.

Die Reichen verhalten sich im Prinzip mittels ihrer Family Offices, die in ihrem Auftrag die Goldbarren kaufen, nicht anders als Staaten wie China oder Russland: Sie schaffen sich Reserven, die jederzeit international akzeptiert werden und für Geschäfte mit einem beliebigen Zielland akzeptiert werden.

Marktdaten

EUR/USD 12.09.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9025 1.500,00 USD 1.353,75 EUR  
  -3,86 EUR -0,3%
Silber 0,9025 18,07 USD 16,31 EUR  
  -0,10 EUR -0,6%
Au/Ag   83,0  
[ratio]   0,2 0,3%
Platin 0,9025 950,00 USD 857,38 EUR  
  6,49 EUR 0,8%
Palladium 0,9025 1.599,00 USD 1.443,10 EUR  
  40,08 EUR 2,9%
NIKKEI225   21.777,00  
  181,93 0,8%
DAX30   12.428,30  
  78,19 0,6%
S&P500   3.018,77  
19:30 Uhr   23,70 0,8%

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