Erosion der Rentenversicherung
12.11.2019 19:30
Gold News vom 12. November 2019
Marktgeschehen
Wir sehen derzeit ein stark deflationäres Umfeld, das die Märkte negativ zu bewegen scheint. Und das, obwohl die EZB und die Bank of Japan (BoJ) weiterhin ihre Quantitative Easing (QE) Programme auf vollen Touren laufen lassen und die FED $190 Milliarden Liquidität durch ihre REPO-Maßnahmen in die Märkte schießt.
Dadurch sind derzeit auch alle Edelmetall-Klassen betroffen, was wir die letzten Tage insbesondere am Silber-Kurs ablesen konnten. Und gestern am Platin- und Palladium-Preis, der in letzter Zeit des Marktes Darling zu sein schien. Und das trotz eines Angebots-Defizits, welches der Hauptproduzent Russland geschickt ausspielt.
Was dieses massive Liquiditätsloch ausgelöst hat, ist uns derzeit auch noch nicht bekannt. Wir vermuten eine Erpressungs-Aktion der Europäer, die sich derzeit wegen der Deutschen Bank um die Existenz ihres Euro-Imperiums fürchten. Die beiden Kurseinbrüche bei Gold zum Londoner (LBMA) P.M. Fix deutet daraus hin, dass zumindest die Gold-Preisdrückung von Europa auszugehen scheint.
Im Gegensatz zur FED können die Europäer nämlich eines nicht: Unbegrenzt US-Dollar aus dem Nichts drucken. Donald Trump achtet sicherlich peinlich genau darauf, dass einer seiner größten Feinde – Merkel-Deutschland nämlich – nicht durch eine US-Institution gerettet wird. Und so spielen die Europäer eben das Spiel, auf das sie mittels der EZB direkten Einfluss haben: Nämlich die Märkte mit Euros zu überfluten und damit künstlich eine Dollar-Liquiditätskrise hervorzurufen. Und diese hat den Kursrutsch bei den Assets der letzten Tage ausgelöst.
In der Hoffnung, dass die FED ihre Dollar-Schaffungs-Aktionen so weit ausweiten wird, dass auch die Deutsche Bank mit US-Dollar-Liquidität versorgt werden müsste.
Aber das ist nur eine Theorie – wissen tun wir es auch nicht.
Gold & Gesellschaft
Renten sichert man nicht durch mehr Umverteilung. So kommentierte der Ökonom Daniel Stelter in dem FOCUS-Gastkommentar „Grundrente-Pläne legen Grundstein für Niedergang, Armut und soziale Konflikte“ die Pläne der Bundesregierung für eine Grundrente, die der staunenden Öffentlichkeit als „großer Wurf“ der Groko-Politik verkauft wird.
Unabhängig von sämtlicher Finanz-Akrobatik, die derzeit betrieben wird, um das Modell schönzurechnen, kann man den Effekt der Demographie nicht austricksen. Und da stehen uns weniger jüngere Beitragszahler der Masse der in die Rente strebenden geburtenstarken Jahrgänge gegenüber.
Diese Baby Boomer werden einen doppelt negativen Effekt auf die Nachhaltigkeit der Rentenversicherung haben: Sie werden die Einnahmen dieser Gruppe durch Zahlungen von ungefähr 20 Prozent der Brutto-Arbeitsbezüge in die Rentenkasse plus Steuern abrupt beenden. Und gleichzeitig die Rentenversicherung mit laufenden Zahlungen an diese Gruppe belasten. Das ist keine Gerechtigkeitsdiskussion – sondern einfach Fakt.
Dass den Jungen bereits schwant, welche Kostenlawine da auf sie zurollt, kann man den der jährlichen Abwanderung von 200.00 Bürgern dieser Gruppe aus Deutschland ins Ausland erahnen. Die Politik wird – wie in der sozialistischen Denke üblich – diesen Exodus der Leistungsträger wie damals im August 1961 durch Errichten einer Mauer zu verhindern versuchen. Wenn bereits jetzt schon Planmodelle einer Art Wegzugs-Steuer kolportiert werden, dann wird das am Ende den Exodos des Landes nur noch verstärken.
200.000 Auswanderer pro Jahr – das soll der deutsche Volkswirtschaft schaden? In der Tat tragen nur 8 Millionen Bundesbürger 93 Prozent der Einkommen-Steuerlast. Die 12 Millionen direkt oder indirekt vom Staat abhängigen – auch wenn sie Spitzengehälter beziehen und Spitzensteuern zahlen – kann man nicht in diese Rechnung einbeziehen. Denn am Ende verbrauchen sie mehr Steuern als dass sie Steuern zahlen. Diese Brutto-Steuerempfänger findet sich an vielen Stellen der Gesellschaft – auch bei den Rentnern, vielen Sozialhilfe-Empfängern [incl. Hartz IV] und Arbeitslosen. Von Schülern und Studenten einmal ganz abgesehen.
Selbst nach dem Tragfähigkeitsbericht des Bundesfinanzministeriums müssten ab sofort 115 Milliarden Euro pro Jahr gespart werden, um die finanziellen Folgen der demographischen Entwicklung – weniger Beitragszahler bei steigenden Kosten der Rentenversicherung, Krankenversicherung und der Pflegeversicherung – auffangen zu können. Wir wissen, dass überhaupt nichts angespart wurde. Sondern dem Staatshaushalt die letzten Jahre nur zusätzliche Verpflichtungen auferlegt wurden.
Vor der Grundrente kam schließlich noch die Mütterrente, die abschlagsfreie Rente mit 63, die Ostangleichung und die Einführung einer Haltelinie beim Rentenniveau.
Marktdaten
EUR/USD | 12.11.19 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,908 | 1.452,40 USD | 1.318,78 EUR | |
0,32 EUR | 0,0% | |||
Silber | 0,908 | 16,71 USD | 15,17 EUR | |
-0,05 EUR | -0,3% | |||
Au/Ag | 86,9 | |||
[ratio] | 0,3 | 0,4% | ||
Platin | 0,908 | 867,00 USD | 787,24 EUR | |
-5,16 EUR | -0,7% | |||
Palladium | 0,908 | 1.679,00 USD | 1.524,53 EUR | |
13,09 EUR | 0,9% | |||
NIKKEI225 | 23.522,86 | |||
162,23 | 0,7% | |||
DAX30 | 13.297,34 | |||
88,36 | 0,7% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.096,28 | ||
8,98 | 0,3% |
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