Es geht schlagartig abwärts mit Deutschland – mit Massenentlassungen

Gold News vom 1. Juli 2019

Marktgeschehen

Nach dem G20-Gipfel: Was kostet ein Kilo Gold ?  – Mit 39.950 Euro wieder etwas unterhalb der 40.000er-Marke. Auch die Marke von $1.400 pro Feinunze wurde deutlich unterschritten.

Ich habe noch Freitag Nachmittags – allerdings außerhalb dieser Berichte – vor den vielen Nachrichten, die derzeit durch die Systempresse geistern, gewarnt. Wie zum Beispiel diese von N-TV hier: „Lockere Geldpolitik - Der Goldpreis steigt und steigt“. Und auf den Sozialen Medien bei VK geschrieben: „Solche Meldungen deuten auf eine mögliche Korrektur während der Sommer-Monate hin. Wobei richtig "explodiert", wie die Presse schreibt, ist der Goldpreis eigentlich nicht. Die Preis-Steigerungen bewegen sich eher im vernünftigen Rahmen von wenigen Prozent pro Woche. Hier mal ein bisschen Statistik, die ich führe: KW26: +1,1 %, KW25: +2,8 %, KW24: +1,1 %, KW23: +1,2 %, KW22: +2,1 %, KW21: +0,2 %, KW20: -0,1 %, KW19: +0,2 %, KW18: -0,8 %“.

Gold als Wertanlage ist eben nicht nur eine Einbahnstraße, auf der es permanent nach oben geht. Diese Korrekturen, die in der Vergangenheit meistens vom Future-Handel in New York ausgegangen sind, scheinen sich nun auf den asiatischen Raum verschoben zu haben. Ebenso wie der Goldpreisausbruch am 20. Juni. Außerdem: „Die Masse sind gute Demokraten – aber schlechte Investoren“, wie ich am 25 Juni als Kommentar zu einem Artikel des Manager Magazins schrieb. Anstatt in Gold investieren und sein Vermögen in diesen unruhigen Zeiten abzusichern, haben die Leute ihren Schmuck, ihre Gold-Barren und ihre Münzen zum Goldhändler getragen. Eine Investitions-Entscheidung umfasst zwar auch die Option des Verkaufens. Aber wenn man sich die Meldungen der letzten Wochen und Monaten anschaut, dann sieht das nicht nach einer guten Idee aus.

Gold & Gesellschaft

Die  renommierte Schweizer NZZ (Neue Züricher Zeitung) – quasi die neue Westpresse für alle die Nachrichten, die von deutschen Medien-Organen  unisono wie damals in der DDR verbreitet werden - berichtet: „Deutsche Bank plant offenbar Befreiungsschlag mit einem Abbau von bis zu 20 000 Stellen“. Natürlich wird auch dieser „Befreiungsschlag“ scheitern, denn die Abfindungen für die 20.000 Beschäftigten werden sich auf mindestens zwei Milliarden Euro summieren. Geld, das die Bank mit ihrer geringen Eigenkapital-Ausstattung nicht hat. Das ist einfach nur eine Panikreaktion auf das, was der Finanzexperte Dr. Markus Krall schon seit mehreren Monaten predigt. Denn mit den weiteren Zinssenkungen in den Negativ-Bereich verschlechtert sich die Ertragslage dieser Bank weiter – wenn man bei einem negativen Ertrag eigentlich noch von Ertragslage sprechen kann.

Oder diese Nachricht in der als renommiert geltenden FAZ, die den Kernsektor der deutschen Export-Industrie betrifft – die Automomilindustrie: „Es gibt wieder Entlassungen!“.

FAZ: „Plötzlich kündigen Konzerne Massenentlassungen an. Müssen wir uns wieder an Arbeitslosigkeit gewöhnen? Solche Nachrichten hat man lange nicht mehr gehört in Deutschland. 7000 Stellen sollen bei Volkswagen bis 2023 wegfallen, hieß es im März, wenn auch praktisch ohne Kündigungen. Bei Ford fallen 5000 Stellen weg, bei Bayer 4500. Ende Juni ging es dann Schlag auf Schlag. Der Pharmakonzern Sanofi streicht 144 Stellen in Frankfurt-Höchst. Am vergangenen Montag kündigte Paypal 300 Stellenstreichungen in Berlin an, am Donnerstag der Chemiekonzern BASF 3000 an seinen deutschen Standorten und Opel 600 in Rüsselsheim. Am Freitag berichtete dann das „Wall Street Journal“ von neuen Stellenabbauplänen bei der Deutschen Bank.“

Deutschland bringt nichts mehr zustande. Die Politik redet von dem Umbau der industriellen Gesellschaft, aber weder Entwicklung, Produktion noch die Ingenieurs-Leistungen führen zu einem vorzeigbaren Ergebnis. Die Deutsche Bahn, eigentlich Kernstück der Verkehrswende, bringt keine vernünftigen Verkehrspläne und Strecken-Modernisierungen zustande. Statt dessen unterbricht man mit eklatanten Planungs- und Baumängeln die wichtige Nord/Süd-Güterstrecke, wo sich doch die Schweiz mit dem neuen Gotthard-Tunnel bemüht hat, den Warenverkehr von der Straße auf die Schiene umzulenken.

Oder der Berliner Großflughafen, den mangels einer Berliner Airline, die ihn anfliegen könnte, sowieso keiner braucht. Da wir zukünftig den Tourismus-Flugverkehr sowieso nicht mehr brauchen, wozu baut man dann überhaupt noch einen Flughafen für die Region Berlin, in der zum größten Teil für die Freizeit und weniger für die Wirtschaft geflogen wird.

Wir haben es an dieser Stelle neulich schon einmal adressiert: Man investiert in ein Land oder in einen Wirtschafts-Zweig, der entweder gute Rendite-Chancen bietet oder ein gutes Wachstums-Potential besitzt. Deutschland ist schon viele Jahre kein Land mehr, das ein gutes Wachstums-Potential insbesondere für innovative Ideen und Produkte hat. Aber seine Industrie konnte ordentlich (Quantität & Qualität) produzieren und auch ordentlich auf dem Weltmarkt konkurrieren – bot also gute Rendite-Chancen. Auf der Suche nach neuen Investment-Märkten ist es deshalb sinnvoll, die Ersparnisse zuerst zu sichern, in dem man sein Geld in Gold anlegen tut. Auch die Wachstums-Märkte im Osten Europas sind durch die deutsche Dominanz im Industriesektor schon sehr abhängig – und damit sensibel – geworden. Ich denke hier an Ungarn, Polen und die Tschechische Republik. Hier ist es besser, die wirtschaftliche Bereinigung in Deutschland abzuwarten – und erst einmal und wenige Jahre die Zeit mit dem Investieren in Gold zu überbrücken. Oder man wagt sich auf die Märkte im unterentwickelten Südosten Europas wie Rumänien und Bulgarien. Aber da ist natürlich sehr stark die Balkan-typische Mentalität vorhanden – d.h. ohne Zuwendungen und Netzwerke kommt man da nicht besonders weit.

Marktdaten

KW27 EUR/USD 01.07.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8863 1.384,70 USD 1.227,26 EUR  
  -13,29 -1,1%
Silber 19:30 Uhr 0,8863 15,12 USD 13,40 EUR  
  -0,04 -0,3%
Platin 19:30 Uhr 0,8863 830,00 USD 735,63 EUR  
  1,96 0,3%
Palladium 19.30 Uhr 0,8863 1.530,00 USD 1.356,04 EUR  
  13,62 1,0%
NIKKEI225 7:00 Uhr   21.749,31  
  491,62 2,3%
DAX30 17:30 Uhr   12.524,08  
  136,05 1,1%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 2.956,08  
    19,61 0,7%

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