Europäisch-Asiatische Kohleschere

Gold News vom 3. Dezember 2019

Marktgeschehen

Osteuropa befindet sich derzeit im Goldrausch, wie die Deutsche Wirtschaftsnachrichten gestern meldeten.

Kein Wunder: Denn die Glaubwürdigkeit insbesondere der Bank of England ist schwer erschüttert, seit man Venezuela die Herausgabe des in London gelagerten Goldes verweigert hatte. Insbesondere die Staaten Osteuropas bekommen Angst, dass sie im Krisenfall keinen Zugriff mehr auf ihr Staatsgold erhalten. Denn Gold ist das ultimative internationale Zahlungsmittel, mit dem man Rohstoffe und andere lebensnotwendige Produkte importieren kann.

Dieses fast schon gottgleiche Vertrauen in Großbritannien und seiner Bank of England rührt noch aus Zeiten her, wo die Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs ein Staat Osteuropas nach dem anderen eroberte und sich dabei den Goldreserven der eroberten Länder bemächtigen wollte. Das funktionierte jedoch nicht, weil die Goldvorräte rechtzeitig nach Großbritannien gebracht wurden.

Jetzt geht es aber für Länder wie Ungarn, die Slowakei, Serbien und Polen um eine andere Form der Krisenbewältigung. "Ich garantiere, dass wir, wenn etwas passiert, kein einziges Gramm dieses Goldes sehen werden. Lasst es uns so schnell wie möglich machen" wird der ehemalige slowakische Ministerpräsident Robert Fico von Bloomberg in dem Artikel „Gold Is New Obsession for East Europe’s Nationalist Leaders zitiert. Beim Investieren in Gold kann man schließlich nicht vorsichtig genug sein. Die erste Regel dabei lautet: Nur physisches Gold kaufen - und kein Papiergold in Form von den diversen Derivaten und Zertifikaten, mit dem uns die Finanzindustrie überschüttet. Zweite Regel: Immer darauf achten, dass man an den Goldbarren nicht nur ein Eigentumsrecht besitzt, sondern sich dieses auch im eigenen Besitz befindet – man also jederzeit Zugriff hat. Und das ist bei einer Lagerung bei der Bank of England nicht gegeben.

Insbesondere Ungarn und Polen stehen unter starkem politischen Druck, weil sie Merkels Neger- und Moslem-Massen nicht in ihrem Land begrüßen wollen. Das kann für die westliche Wertegemeinschaft schon zu einem Grund werden, das in Gold angelegte Geld zurückbehalten zu wollen.

Insbesondere Russland fungiert hier als treibende Kraft und Vorbild, das auf die Wertanlage Gold statt auf US-Staatsanleihen vertraut. Und US-Anlagen verkaufte und sich damit Goldvorräte zulegte.

Für den individuellen Investor kommt eine weitere Regel hinzu: Denn es besteht immer die Gefahr, dass der Staat ähnlich wie Hitlers Wehrmacht während der Eroberungsfeldzüge das Gold rauben könnte. Aber was der Staat nicht weiß, das macht ihn auch nicht lüstern auf eine solche individuelle Gold-Konfiskation. Deshalb möglichst Gold anonym kaufen, solange dies noch möglich ist – allerdings nur bis zum Ende des Jahres bis zu 10.000 Euro pro Person.

Passend zum Thema Krisenvorsorge passt die folgende Meldung: „Italienische Großbank - Neuer Vier-Jahres-Plan: Unicredit streicht weitere 8000 Stellen“.

Es sieht gar nicht gut für das europäische Bankensystem aus. Schließlich handelt es sich bei den 8.000 Stellen um 12 Prozent der Belegschaft.

Gold & Gesellschaft

Wenn die Systempresse kann, dann versucht sie die eigentliche Nachricht hinter einem Trump-Bashing oder der Kritik an Putins Russland zu verstecken. So wie bei diesem Artikel: „Russland hintergeht Europas Kohleausstieg“. Aber es geht nicht um die Schuld Russlands in dem Artikel, sondern um den Bau neuer Kohlekraftwerke insbesondere in Asien – aber auch Afrika.

Das ist übrigens derselbe Kontinent, den europäische Politiker gerne besuchen, um dort die Notwendigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung zu betonen. Dass das einhergeht mit dem Aufbau leistungsfähiger Stromnetze, die zum großen Teil mit Kohle befeuert werden sollen, kommt nicht besonders überraschend. Genauso wie die Tatsache, dass allein China so viel neue Kohlekraftwerke für sein Wirtschaftswachstum plant, wie wir hier in Europa abschalten wollen. Das heißt am Ende ist die europäische Klimapolitik auch nur verlogen. Denn sollte Russland keine Kohle liefern, tun es die Australier oder die USA. Oder man erschließt wie in China selber riesige Kohlegebiete.

Aber um die Größenordnung dieses Problems einschätzen zu können, ist ein Blick auf diesen WELT-Bericht ganz hilfreich: „Die Kohle ist zurück. Die weltweiten CO2-Emissionen steigen nach einem vierjährigen Plateau seit 2017 wieder an.“ Und welche Staaten – außer China, die produzieren die Kohle meist selbst – die Bösewichte sind, verrät uns die Graphik. Nämlich Japan, Indien, China und Südkorea. Selbst der Inselstaat Taiwan importiert mehr Kohle als ganz Deutschland. Zugegeben, wir haben noch die Braunkohleverstromung aus eigenen Quellen, aber allein Japan, Indien, China und Südkorea importieren knapp 60 Prozent der weltweit gehandelten Steinkohle. Deutschland rangiert da unter ferner liefen mit seinen 3,8 Prozent. Und selbst den haben wir zum Großteil den Ausstieg aus der grundlastfähigen Kernenergie zu verdanken, der mittels Kohlekraftwerken kompensiert werden musste. Erst neulich mussten diese Energieträger zwei Drittel der deutschen Stromerzeugung schultern, weil die Photovoltaik derzeit nichts zum Energiemix beitragen kann und die Windenergie nicht liefern konnte.

Die ganze Diskussion ist am Ende sowieso völlig hinfällig. Wenn man China, Indien, Japan und die anderen aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens nicht in ihrem Energiehunger bremsen kann, dann wird die Gesamtmenge an CO2 weiter ansteigen. Da ist es egal, ob sich Europa für die vorindustrielle Zeit entscheiden sollte oder nicht.

Aber wie die Schuldzuweisung im Artikel an Russland zeigt, ist man dazu nicht bereit. Und so verkommt Deutschland zu einer Laborratte, die man im Käfig Europa hält, während der Rest der Welt seine eigene Wirtschaftspolitik im großen Maßstab betreibt.

Marktdaten

EUR/USD 03.12.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9018 1.478,40 USD 1.333,22 EUR  
  12,37 EUR 0,9%
Silber 0,9018 17,13 USD 15,45 EUR  
  0,20 EUR 1,3%
Au/Ag   86,3  
[ratio]   -0,3 -0,4%
Platin 0,9018 908,00 USD 818,83 EUR  
  8,93 EUR 1,1%
Palladium 0,9018 1.834,00 USD 1.653,90 EUR  
  -2,02 EUR -0,1%
NIKKEI225   23.370,88  
  -152,90 -0,6%
DAX30   12.994,41  
  15,59 0,1%
S&P500 19:30 Uhr 3.087,79  
    -30,50 -1,0%

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