Eurozone Corona-Schock

Gold News vom 2. Februar 2021

Gold & Gesellschaft

In Europa herrscht derzeit nicht nur ein Impfchaos. Alle Industrie-Staaten außerhalb der Eurozone haben dieses Thema besser im Griff. Jetzt gehen die gegenseitigen Schuldzuweisungen los – inklusiv nationaler Schutzmaßnahmen. Weil die erstrebte Impfquote wohl in weiter Ferne liegt, ist ein Ende der derzeit die Wirtschaft erwürgenden Lockdowns wohl nicht in Sicht. In manchen Ländern wie Portugal wird es sogar noch schlimmer.

Zu früh währte die Freude der Europäer über den Handelsvertrag, zu dem man Großbritannien mit der Sperrung des Grenzen zwingen konnte. Jetzt lacht Ursula von der Leyen nicht mehr über Boris Johnson: Der hat es geschafft, sein Land ohne die EU wesentlich schneller impfen zu lassen.

Die Statistik-Zahlen der europäischen Statistik-Behörde Eurostat zeigen dies an. Während im dritten Quartal das BIP im Vergleich zum Vorquartal noch um knapp 12 Prozent gestiegen ist, ging es im vierten Quartal wieder um 0,7 Prozent abwärts. Von Normalität kann sowieso nicht gesprochen werden: Im Vorjahresvergleich betrug der Rückgang des letzten Quartals sogar 5,1 Prozent.

Der US-Wirtschaftssender CNBC berichtet unter der Überschrift „Euro zone contracts by 6.8% in 2020 on coronavirus restrictions shock“ über diese Zahlen und konstatiert, dass sich die Hoffnung der Europäer auf eine baldige Erholung durch die vielen Probleme, vor denen sich Europa bei der Impfstoff-Verteilung sieht, nicht erfüllen wird.

The fiasco of Europe’s vaccination plan and Brussels’ retreat from its standoff with the U.K. and AstraZeneca have raised doubts about a European recovery, confirmed the worst caricatures of bungling bureaucracy and revived fears that the European Union could break apart” – ja, ein Fisko ist das wirklich. Und die internen Spannungen innerhalb der EU werden deshalb nur noch zunehmen. Das wird zwar nicht zu einem Bruch führen. Aber mit einer lokal angeschlagenen Angela Merkel, die zudem bei den September-Bundestagswahlen nicht mehr antritt, fehlt die einigende europäische Kraft.

Das heißt konkret: Das deutsche Scheckbuch, welches bislang alle Konflikte mit Geld zuschütten konnte, wird wohl diesmal ausfallen.

Marktdaten

EUR/USD 02.02.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8316 1.831,40 USD 1.522,99 EUR  
  -19,88 EUR -1,3%
Silber 0,8316 26,15 USD 21,75 EUR  
  -1,99 EUR -8,4%
Au/Ag   70,0  
[ratio]   5,0 7,7%
Platin 0,8316 1.079,00 USD 897,30 EUR  
  -36,65 EUR -3,9%
Palladium 0,8316 2.157,00 USD 1.793,76 EUR  
  -2,86 EUR -0,2%
NIKKEI225   28.379,31  
  283,62 1,0%
DAX30   13.835,12  
  208,90 1,5%
S&P500 19:30 Uhr 3.835,51  
    58,86 1,6%

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