Finanzielle Nöte
03.03.2021 19:30
Gold News vom 3. März 2021
Marktgeschehen
Manchmal ist es gut, die Menschen wieder auf den Boden der Realität zu führen.
Das gilt insbesondere bei der seit Wochen abwärts verlaufenden Entwicklung des Goldpreises. Wir haben immer gesagt, dass Gold kein Investment im Sinne von Renditen-Erzielung ist. Sondern nur ein Wertespeicher, der über lange Zeit die Inflationsverluste unseres Papiergeldes ausgleicht.
Es ist auch kein Bitcoin oder eine sonstige Krypto-Währung, die durch die Milliarden-schweren Dollar Cash-Reserven eines Tesla-Milliardärs oder sein Heil in Fintechs suchenden Twitter-Gründers nach oben gepusht wird. Von den vielen Pickel-Gesichtern, die sich in diesem Markt herumtreiben, einmal ganz abgesehen.
Das ist genau das Gegenteil eines Wertespeichers, wie wir ihn definieren. Das heißt nicht, dass man mit Kryptowährungen nicht schnell sehr reich werden kann. Aber es ist genauso möglich, dass man am Ende sein gesamtes Vermögen verliert.
Aber wir sprechen nicht über Krypto – sondern über Gold und Silber.
Und was sich derzeit so an Analysen auch des eigentlich goldaffinen Händlers Kitco darstellt, ist nur noch als höchstpeinlich zu bezeichnen. Da wird von Short Sellern berichtet, die wegen steigender Zinsen ihr Gold abstoßen. Oder wegen der schlechter als erwarteten US-Arbeitsmarkt-Zahlen sich von ihrem Gelben Metall trennen würden.
Bullshit? Nein - Mega-Bullshit!
Das ist einfach die Rückkehr zu alten Handlungsmustern unter dem neuen Präsidenten Biden. Nachdem dieser mit seiner Stimulations-Politik mittels Billionen verschenkter US-Dollar den Markt in den Selbstzerstörungs-Modus – sprich Inflation trotz einer deflationären Ausgangslage mit Corona – manövriert hat.
Dieses Kunststück muss man erst einmal zustande bringen. Und da hilft es nicht, die Aufmerksamkeit der Groß-Investoren mit einem sinkenden Goldpreis zu verschleiern
Gold & Gesellschaft
Man muss den Bericht des Bayerischen Rundfunks schon zweimal lesen, um bestätigt zu bekommen, dass die dort veröffentlichten riesigen Zahlen wirklich nur für das Bundesland Bayern – und nicht die ganze Bundesrepublik - gelten.
Unter dem Titel „Unternehmen in der Corona-Krise: Kommt die große Insolvenzwelle?“ berichtet BR24 von 150.000 Unternehmen mit finanziellen Problemen und 8.000 Einzelhändlern, die im Jahr 2021 aufgeben müssten.
150.000 Unternehmen in einem Bundesland mit mehr als 13 Millionen Einwohnern ist schon eine signifikante Zahl. Aber der BIHK vertritt auch die vielen Einzel-Gewerbetreibenden, die eine selbstständige Tätigkeit ausführen. Freiberufler gehören übrigens nicht zu dieser Gruppe: Da schlummert der nächste Sprengsatz.
Ein Blick auf die Webseite der bayerischen IHKs bestätigt deren Umfang. Dort heißt es: „Unter dem Dach des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) e. V. vereinen die bayerischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) rund 990.000 Mitgliedsunternehmen und mehr als 50.000 ehrenamtlich aktive Unternehmensvertreter.“
Also befinden sich mehr als 15 Prozent der Mitgliedsunternehmen in finanziellen Schwierigkeiten.
Um überhaupt über die Runden zu kommen, ist beispielsweise der „Geschäftsführer“ [ohne derzeitiges Geschäft] eines Reisebüros dazu übergegangen, drei prekäre Beschäftigungen gleichzeitig zu übernehmen. Aber lassen wir den Bericht selbst sprechen: „Morgens Zeitungen ausgetragen, danach die Reisen der Kunden rückabgewickelt und ihnen das Geld überwiesen und am Nachmittag hat er dann in einem Fahrradladen gearbeitet. Irgendwann fasste er schließlich schweren Herzens den Entschluss, sein Geschäft aufzugeben.“.
Am Ende war also alle Mühe umsonst gewesen. Aber das Beispiel zeigt sehr schön, wie viele Menschen am Rande der Abbruchkante stehen – und jetzt darüber hinaus fallen.
Das sollten sich einmal die Beamten, Sozialversicherungs-Angestellten, sonstige Arbeitnehmer in staatlicher (Voll- bzw. Teil-)Anstellung oder andere Monopoleinkommens-Bezieher zu Gemüte führen, die gerade von diesen derzeit Leidenden bezahlt werden: Die kämpfen oft unter dem Motto „Querdenken“ für ihre Auslands-Flugreise nach Mallorca oder die Kreuzfahrt-Reise, die sie nicht antreten können.
Marktdaten
EUR/USD | 03.03.21 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8277 | 1.717,30 USD | 1.421,41 EUR | |
-13,94 EUR | -1,0% | |||
Silber | 0,8277 | 26,30 USD | 21,77 EUR | |
-0,38 EUR | -1,7% | |||
Au/Ag | 65,3 | |||
[ratio] | 0,5 | 0,8% | ||
Platin | 0,8277 | 1.173,00 USD | 970,89 EUR | |
-23,28 EUR | -2,3% | |||
Palladium | 0,8277 | 2.280,00 USD | 1.887,16 EUR | |
-5,25 EUR | -0,3% | |||
NIKKEI225 | 29.574,51 | |||
149,77 | 0,5% | |||
DAX30 | 14.073,84 | |||
35,75 | 0,3% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.861,43 | ||
-38,04 | -1,0% |
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