Hilferufe von drüben

Gold News vom 31. Januar 2020

Marktgeschehen

Der Konjunktur-Optimismus der Regierung irritiert die Ökonomen, schreibt die WELT. Die Bundesregierung hat in ihrer Konjunktur-Prognose das Wachstum auf 1,1 Prozent im Jahr 2020 erhöht. Nun ist das zwar gegen die Zahlen, mit denen die USA seit der Regierungszeit von Donald Trump auftrumpfen können, Peanuts: Aber die permanente GEZ-Propaganda gegen diesen Präsidenten lenkt die Masse vom Geschehen im Klima-Superreich Deutschland geschickt ab.

Dabei beruhen diese Zahlen überhaupt nicht auf Entwicklungen der letzten Wochen [Coronavirus] und Monate [Klimapolitik => Autokrise], sondern allein auf den Zahlen zu den Arbeitstagen im Jahr 2020. Wie eine Ausrede, dass das alles „unerwartet“ schlimmer werden könnte, klingt bereits diese Formulierung: „Experten zweifeln und fordern Kurswechsel. Coronavirus könnte alles über den Haufen werfen“. Hieß es nicht neulich erst in den Blättern des Springer-Verlags, das Virus würde die Wirtschaft voranbringen und zu einem neuen Wachstumsschub führen?  

Der ehemalige Chef-Ökonom der Deutschen Bank, Thomas Mayer, kritisiert in einem Artikel der WELT das Heiligtum demokratischer Finanz-Planwirtschaft – nämlich die Notenbanken.Volcker, Greenspan, Draghi - Nun droht die Götterdämmerung der Zentralbanker“ lässt kein gutes Haar an ihrem Wirken in der Vergangenheit. Hatte zwar der damalige FED-Notenbanker Volcker die ausufernde Inflation in der nach-Nixon Ära der späten siebziger Jahre durch eine Erhöhung des Leitzinses auf bis zu 20 Prozent wieder bremsen können. Aber eine Rezession war die Folge.

Die Panik, die sich während dieser Zeit in den Preisen für das Geld anlegen in Gold breit machte, war in den Folgejahren wieder verschwunden. Das Investieren in Gold war wegen der damals noch fälligen Mehrwertsteuer auf Goldkäufe sowieso nicht für besonders viele Menschen interessant.

Aber die Stellung der Notenbanken als Inflations-Feuerwehr geriet die nachfolgenden Jahrzehnte unter Beschuss der Politiker, die von den Notenbankern bedingungsloses Wirtschaftswachstum einforderten. Das begann schon unter dem US-Präsidenten Reagan, der Paul Volcker entließ und den legendären Alan Greenspan zum FED-Chef machte. Greenspan ließ die US-Savings Banken zu Gunsten der Investment-Banken plündern. Das führte am Ende zum wirtschaftlichen und politischen Niedergang der UdSSR, die Reagan totgerüstet hatte. Das westliche Finanzsystem zerfiel aber in Folge dieser Entwicklung. Die Goldpreis-Entwicklung seit dem Jahr 2005 ist symptomatisch für den langsamen Zerfall des Papiergeld-Imperiums.

Gold & Gesellschaft

Die Kanzlerin erhört Kretschmanns Hilferuf“  titelte die Stuttgarter Nachrichten Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld. Das soll den rund 500 Betrieben mit insgesamt 130.000 Angestellten in der Automobil-Industrie des Bundeslandes Baden-Württemberg helfen. Aber anders als beim plötzlichen Einbruch im Jahr 2009 als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise, die mit dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 ihren Anfang nahm, geht es hier nicht um ein konjunkturelles Problem: Die Klimapolitik der Bundesregierung hat die klassische Automobil-Industrie praktisch überflüssig gemacht, China schwächelt, die USA drohen mit Sanktionen für deutsche Autos. Und die Coronavirus-Pandemie wird erst einmal die Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands zu China auf Eis legen. Der Webasto-Fall mit der Verbreitung des Virus bis an die Grenze zur Stadt Salzburg hat bereits einen bleibenden Eindruck in Deutschland hinterlassen.

Das Kurzarbeiter-Geld kann also nicht über das hinweghelfen, was strukturell und politisch mit Absicht verbockt wurde.

Zeit gewinnen – das scheint wieder einmal die einzige Taktik unserer Bundeskanzlerin zu sein. Ja nur nicht zugeben wollen, dass man sich fundamental geirrt haben könnte. Und schon gar nicht anders gegensteuern könnte. So wird der Eindruck erweckt, dass es schon irgendwie mit der neuen Elektromobilität funktionieren würde.

Dafür werden aber keinerlei Vorkehrungen getroffen: Die Stromverteilnetze in den Städten und Wohngebieten sind von ihrer Struktur gar nicht dazu geeignet, die angestrebten Strommengen, die das Laden einer signifikanten Zahl von E-Autos verursachen würde, zu verteilen. Und gleichzeitig schrammt man mittels des Kohle- und Atom-Ausstiegs immer knapper am Blackout – dem Zusammenbruch des Stromnetzes – vorbei. Denn der benötigte Strom muss nicht nur verteilt, sondern erst einmal produziert werden. Und in der Woche 4 wurden drei Viertel des Stromes von Kernkraftwerken, Kohlekraftwerken und Gaskraftwerken produziert.

Anstatt dass man die niederwertigste Energieform, nämlich Wärme, bei den Energieträgern wie Gas und der Abwärme aus Kraftwerken (Fernheizung) belässt, sattelt man den Wärmebedarf noch beim Strom auf: Wärmepumpen sollen plötzlich das Patenzrezept sein.

So engstirnig denken halt Staatsplaner, Beamten oder Sozialisten im Klima-Morgenrock: Sie wollen den gesamten Energiebedarf eines Landes auf das Stromnetz abwälzen – aber gleichzeitig gegen neue Stromleitungen protestieren lassen, welche die Regionen zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch verbinden sollen. Und das alles soll durch Wind und Sonne gespeist werden.

Der Hilferuf vom badischen und württembergischen Drüben wird trotzdem unbeachtet verhallen.

Marktdaten

EUR/USD 31.01.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,903 1.584,20 USD 1.430,53 EUR      
  -4,66 EUR -0,3% 4,52 EUR 0,3%
Silber 0,903 18,00 USD 16,25 EUR    
  -0,01 EUR -0,1% -0,17 EUR -1,1%
Au/Ag   88,01    
[ratio]   -0,2 -0,3% 1,2 1,4%
Platin 0,903 957,00 USD 864,17 EUR    
  -20,08 EUR -2,3% -47,77 EUR -5,2%
Palladium 0,903 2.197,00 USD 1.983,89 EUR    
  -6,59 EUR -0,3% -95,62 EUR -4,5%
NIKKEI225   23.189,80    
  215,45 0,9% -626,51 -2,6%
DAX30   12.995,42    
  -154,27 -1,2% -572,13 -4,2%
S&P500 19:30 Uhr 3.226,26    
    -27,03 -0,8% -68,30 -2,1%

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