Ich wollte es wäre Zeit für den Malle-Urlaub …
03.05.2021 19:30
Gold News vom 3. Mai 2021
Gold & Gesellschaft
„Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen“ – dieser legendären Ausspruch des Duke von Wellington über die Schlacht von Waterloo im Jahr 1815 ist überliefert. Für die Firma Ford, die am Standort Köln mit 18.000 Mitarbeitern den Fiesta zusammenschraubt, müsste es in Abwandlung dieses Zitats heißen: „Ich wollte, es wäre die Zeit für den Malle-Urlaub oder die benötigten Chips kämen“.
Derzeit sieht es nicht danach aus, dass die für die Produktion des Fiesta benötigten Chips die nächsten Wochen und Monate geliefert werden können. Deshalb rechnet man schon laut einem Bericht in der BILD mit dem Beginn des Sommerurlaubs in NRW – den 16. August. Mit der Aussicht auf den Malle-Urlaub hofft man schließlich die beschäftigungslosen Mitarbeiter motivieren zu können. Schließlich brauchen TUI, Condor, Lufthansa & Co auch eine Perspektive für die vielen von Milliarden Euro Staatsknete, die die Politiker in diese Unternehmen gesteckt haben.
Dazu muss dann natürlich auch das Kurzarbeiter-Geld zur Verfügung stehen. Plus den Lockerungen bei den derzeitigen Covid-19 Beschränkungen. Aber bereits zu den Osterferien hat man einen Testlauf für Flugreisen nach Mallorca unternommen. Und vor den Bundestags-Wahlen im September wird man sicherlich nicht das Kurzarbeiter-Geld schrumpfen lassen. Zumal Muttis Liebling Ministerpräsident in NRW und Kanzler-Kandidat der Union ist.
Es wird durch uns schon seit Monaten von einem Zusammenbruch der Lieferketten gewarnt. Aber so richtig ernst nehmen wollte das bislang keiner. Auch dass in einer der letzten Boom-Branchen, über die Deutschland noch verfügt – die Bau- und Immobilien-Industrie – Materialien wie Holz knapp oder nicht verfügbar werden, sehen viele Bürger mit einem müden Lächeln hinweg: „Es betrifft mich nicht – mein Haus oder meine Wohnung ist ja bereits gebaut oder renoviert“.
Dieses kognitive Sankt-Florian-Prinzip [Heiliger Sankt Florian / Verschon’ mein Haus, zünd’ and’re an!] wird gerne dazu verwendet, potentielle Bedrohungen oder Gefahrenlagen nicht zu lösen, sondern auf andere zu verschieben. Oder schlichtweg zu verdrängen.
Nun trifft es halt die 18.000 Ford-Arbeiter in Köln. Und wer wird als nächster eine Zwangsruhe-Pause einlegen?
Was diese Nachricht so charakteristisch macht: Erst einmal die Tatsache, dass ein so kleines Teil wie ein Elektronik-Chip eine große Produktions-Straße von Automobilen lahmlegen kann. Und das nicht nur für Stunden oder wenige Tage; sondern gleich für drei Monate.
Das zweite ist der Umfang dieses Stillstands: 18.000 Mitarbeiter sind betroffen. Das sind also keine ‚Peanuts‘ wie ein kleiner Handwerker-Betrieb mit einer Handvoll Mitarbeiter, der gerade kein Bauholz für einen Dachausbau bekommt.
Die Einschläge kommen näher. Wer sie jetzt noch ignoriert, wird demnächst aus seinen süßen Träumen geweckt werden.
Marktdaten
KW18 | EUR/USD | 03.05.21 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 19:30 Uhr | 0,8289 | 1.790,90 USD | 1.484,48 EUR | |
14,83 | 1,0% | ||||
Silber | 19:30 Uhr | 0,8289 | 26,79 USD | 22,21 EUR | |
0,74 | 3,3% | ||||
Au/Ag | 19:30 Uhr | 66,8 | |||
[ratio] | -1,6 | -2,4% | |||
Platin | 19:30 Uhr | 0,8289 | 1.226,00 USD | 1.016,23 EUR | |
24,61 | 2,4% | ||||
Palladium | 19.30 Uhr | 0,8289 | 2.881,00 USD | 2.388,06 EUR | |
14,15 | 0,6% | ||||
NIKKEI225 | 7:00 Uhr | 28.821,50 | |||
0,00 | 0,0% | ||||
DAX30 | 17:30 Uhr | 15.229,12 | |||
65,38 | 0,4% | ||||
S&P500 | 22:00 Uhr | 19:30 Uhr | 4.194,91 | ||
9,23 | 0,2% |
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