In Wahrheit doppelt oder dreifach so hohe Inflationsrate?

Gold News vom 13. Juli 2023

Gold & Gesellschaft

Gestern rockten die Inflationszahlen aus den Vereinigten Staaten die Märkte. Im Juni stieg dort laut den Veröffentlichungen die Inflation um lediglich 3 Prozent [YoY – also im Jahresvergleich] an. Im Vergleich zum Vormonat sollen es sogar nur 0,2 Prozent gewesen sein.

Das veranlasst einige Kommentatoren schon zu der Aussage, dass das Problem der Inflation nun ‚Vergangenheit‘ sei. Denn die Geldversorgung sei innerhalb eines Jahres um 4 Prozent gefallen. Und so – deren Logik – könnte Inflation gar nicht mehr entstehen.

Aber wir hatten Jahrzehnte lang höhere einstellige oder sogar zweistellige Zuwächse bei den Geldmengen. Und das ganz ohne Inflation der Verbraucherpreise. Dieses Argument zieht für uns also nicht. Denn dann dürfte es das Phänomen der Stagflation – schrumpfende oder nominell gleichbleibende Wirtschaftsleitung bei steigenden Preisen – gar nicht geben.

Die Nachricht will also nicht richtig überzeugen: So sind im Mai 2023 in Deutschland die Lebensmittelpreise im Jahresvergleich um 14,9 Prozent gestiegen. Das hat die System-Medien zu folgender Aussage verleitet: „Bereichern sich Konzerne an der hohen Inflation?“ (Quelle: Tagesschau).

Typische ‚Haltet den Dieb‘ Methode.

In Zeiten, als es mit den Produzentenpreisen (PPI), also den Einkaufspreisen der Lebensmittel-Händler, um (annualisiert) über 40 Prozent hoch ging, hat man dies noch mit dem geringen Anstieg der Verbraucherpreise (CPI) um weniger als zehn Prozent zu rechtfertigen versucht. Danach gingen – wie bei den Energie-Großhandelspreisen übrigens auch – die PPI-Zahlen kräftig zurück. Aber der Preis-Stand für den Einkäufer befindet sich jetzt auch auf einem wesentlich höheren Niveau. Also ist es nicht verwunderlich, wenn die Preise für Lebensmittel und Energie beim Verbraucher weiterhin kräftig steigen.

Von den Mieten, die durch die praktisch für Großteile der Bevölkerung nicht mehr leistbaren Eigentums-Wohnungen/-Häuser überdurchschnittlich stark steigen, einmal ganz abgesehen.

Da können die Statistiker noch so viel mit ihren Waren-Körben und angeblich sinkenden Energie- und Mietkosten herumtricksen. Es bleibt: „Relevant ist für den einzelnen Bürger letztlich kein willkürlicher Index der Lebenshaltungskosten, sondern die Kaufkraft des Geldes im Alltag. Lebensnotwendiges wie Lebensmittel, Heizung und Strom bei explodierenden Preisen dieser Güter geringer zu gewichten, ist letztlich nur ein Taschenspieler-Trick, um den wahren Kaufkraftverlust der Bevölkerung zu verschleiern. Den Anteil der Mietkosten zu verringern, ist besonders problematisch, denn hier haben viele Bürger keine Möglichkeit zu sparen. Auch die Nicht-Berücksichtigung Vermögenspreisen sorgt für Verzerrungen.“

So stellt der DWN-Artikel folgendes fest: „Preistreiber werden systematisch untergewichtet“. Das resultiert in der Fragestellung: „Ist die Inflationsrate in Wahrheit doppelt bis dreimal so hoch?“

Diese Rechnung muss jeder Haushalt für sich selber stellen. Ausgewiesen wird sie (offiziell) mit 6,4 Prozent.

Marktdaten

EUR/USD 13.07.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8919 1.957,90 USD 1.746,25 EUR  
  -12,60 EUR -0,7%
Silber 0,8919 24,68 USD 22,01 EUR  
  0,79 EUR 3,7%
Au/Ag   79,3  
[ratio]   -3,5 -4,3%
Platin 0,8919 973,00 USD 867,82 EUR  
  13,48 EUR 1,6%
Palladium 0,8919 1.272,00 USD 1.134,50 EUR  
  6,77 EUR 0,6%
NIKKEI225   32.404,87  
  476,18 1,5%
DAX30   16.148,74  
  122,49 0,8%
S&P500 19:30 Uhr 4.498,71  
    24,65 0,6%

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