Privatisierung unseres Geldes

Gold News vom 24. Februar 2021

Marktgeschehen

Gold & Gesellchaft

Manchmal verlässt mich mein Bauchgefühl nicht. Als ich gestern im Lichte des Absturzes der Tesla-Aktie und des Bitcoin-Kurses zur Vorsicht mahnte, waren alle anderen nämlich schon auf den Zug des Absturzes dieser beiden Lieblinge der letzten 12 Monate gesprungen.

Und so ist es mir ein „innerer Reichsparteitag“, diese Meldung auf CNBC zu lesen: „Bitcoin bounces back, briefly surging above $50,000 after more buying from Square“.

Nicht, dass ich an Krypto-Währungen glauben würde. Aber langsam wird mir klar, wofür sie geschaffen wurden. Und sicherlich nicht dazu, um irgendwelchen pickligen „Experten“ Reichtum in Form von Ferraris, Champagner-Parties und vollbusigen Trophy-Weibern zu ermöglichen.

Am Ende ist das Geld weg: Aber die gemeinsame Verschwörung von Musk und zuletzt des Twitter CEO Jack Dorsey, der für diesen Zweck seine eigene FinTech „Square“ geschaffen hatte, scheint zu funktionieren. Und so wie Facebook, Google, Amazon und Twitter die Meinungsfreiheit der staatlichen Regulierung entzogen haben, genauso scheint das jetzt mit dem ebenfalls höchst regulierten Finanzwesen zu passieren.

Wir erleben derzeit einen Systemumbruch – aber die Großmäuler wie Markus Krall krallen sich an „ihren“ Themen wie Banken-Kapitalisierung, Corona-Diktatur und der angeblichen Gefahr eines „globalen Resets“ fest.

Sorry, die Party spielt aber woanders. So wie Facebook & Co die Meinungs-Zensur privatisiert haben, genauso wird es der Banken- und Finanzbranche ergehen. Das hat mit Gold und Edelmetallen erst einmal nichts zu tun. Man stelle sich vor, physisches Gold würde im mikro-Gramm oder nano-Gramm Maßstab gehandelt.

„FinTech“ ist ein Begriff, wie man Banken von heute mit vielleicht 10 Prozent des heutigen Personalaufwands betreiben kann. Auch da braucht man viele Pickelgesichter – und keine Anzug-Träger wie früher.

Und um eine Anlage im Wert um ein, zwei, drei oder sechs Kommas nach links zu verschieben, ist nur eine Frage von IT-Systemen. Noch nicht vor allzu langer Zeit „kostete“ ein Bitcoin soviel wie eine Unze Gold. Heute ist daraus schon ein Kilo-Barren geworden. Und vielleicht werden es demnächst eine Tonne werden – oder auch nur ein Gramm. Das bestimmt aber nicht der „Markt“ – das bestimmen diese Milliardäre. Denn die sind der Markt.

Dass sich die klassischen Eliten weiter an Gold & Co austoben, kann man an dem heutigen Wasserfall-artigen Preisrutsch von Gold bei der Rede von Fed-Chef Powell vor dem US-Kongress sehen. Hier sind unter Joe Biden alte Schemata wieder in Kraft, die wir während der vier Jahre der Präsidentschaft unter Donald Trump nicht vermisst hatten.

Am Ende wird sich physisches Gold sowieso so verhalten, wie nach knapp 50 Jahren der Aufhebung des strikten Goldstandards unter Richard Nixon: Es wird mit der wahren Geldentwertung steigen und die reale Arbeitsleistung so konservieren können. Ob für Notfälle, das Alter oder aus Gründen des allgemeines Investments, lassen wir dahingestellt. Reich werden kann man damit nicht – aber auf alle Fälle auch nicht arm.

Aber das werden die Pickelgesichter sicherlich nicht kapieren. Die leben in ihrer eigenen Blase. Und wie wir aus unseren Blasen nicht entweichen können, genauso können die das erst recht nicht.

Marktdaten

EUR/USD 24.02.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,823 1.798,50 USD 1.480,17 EUR  
  -5,80 EUR -0,4%
Silber 0,823 27,80 USD 22,88 EUR  
  0,19 EUR 0,8%
Au/Ag   64,7  
[ratio]   -0,8 -1,2%
Platin 0,823 1.245,00 USD 1.024,64 EUR  
  17,65 EUR 1,8%
Palladium 0,823 2.314,00 USD 1.904,42 EUR  
  73,09 EUR 4,0%
NIKKEI225   29.682,41  
  -473,52 -1,6%
DAX30   13.980,17  
  137,63 1,0%
S&P500 19:30 Uhr 3.916,45  
    60,65 1,6%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben