Rückkehr zur Normalität

Gold News vom 10. März 2021

Gold & Gesellschaft

Es waren außergewöhnliche Zeiten die letzten 20 Jahre. Damals konnte man eine Immobilie noch ohne die Hilfe anderer selbst mit einem eigenen überdurchschnittlichen Arbeitseinkommen erwerben und den Hypotheken-Kredit innerhalb von 10 Jahren abbezahlen.

Gerade der damals noch geltende Zinssatz von über 5 Prozent hat einem dabei geholfen. Denn zum ersten hat er den Preis des Objekts wegen der Vergleichbarkeit mit einem entsprechenden Mietobjekts noch relativ niedrig halten können. Auf der anderen Seite hat das Annuitäten-Darlehen, wo der durch die laufende Tilgung ersparte Zins zu der Abbezahlung des Objekts zusätzlich beitrug, für eine kürzere Kreditdauer gesorgt.

Auch damals ging man schon von 20 bis 30 Jahren Rückzahlungsdauer für das Kaufobjekt aus. Allerdings ist man da früher ins Arbeitsleben eingetreten und hatte oftmals einen sicheren Job, mit dem man bis zum Rentenalter rechnen konnte. Viele Familien waren sowieso erst ab dem Alter von 40 in der Lage, genug Eigenkapital für den Immobilien-Kauf zur Seite zu legen.

Und heute: Da ist das Objekt plötzlich mehr als das Doppelte wert.

Erlaubt das jetzt eine Projektion für die Zukunft – oder war das einfach nur eine glückliche Zeit?

Nun, vergleichen wir diesen Preisanstieg der Immobilie erst einmal mit der durchschnittlichen Preisentwicklung von Gold über einen Zeitraum von 50 Jahren. Der betrug nämlich ca. 4,5 Prozent pro Jahr – was auch die Bierpreisinflation auf dem Münchener Oktoberfest so widerspiegelt.

In der Tat ist eine Verdopplung der Immobilienpreise über die letzten 20 Jahre, die aus ursprünglich 200.000 Euro – damals noch knapp 400.000 Deutsche Mark – nun mehr als 400.000 Euro hat machen lassen, gar nicht ungewöhnlich für den wirklichen Kaufkraftverlust des Geldes.

Aber schließlich durfte man auch 20 Jahre in seinem Wunschobjekt wohnen.

Vorsicht ist aber angebracht, wie die WELT in ihrem Artikel „Die Immobilie als Garant für Wohlstand? Die Zeiten sind vorbei“ mahnt. Schließlich kennen wir das Argument „Haus als Spardose“ noch aus der Zeit vor der Finanzkrise 2008. Da hieß es: Das Eigenheim diene als Geldautomat [ATM], um den erhöhten Konsumbedarf der Amerikaner zu decken. Mit den Preissteigerungen fühlten sich viele Bürger plötzlich reich, erhöhten die Hypotheken auf ihr Eigenheim, obwohl sie nur ihr erworbenes Objekt weiternutzten. Dass wirklicher Reichtum erst bei einem konkreten Verkauf der Immobilie entstand, war vielen nicht bewusst gewesen. Das merken inzwischen auch die Rentner auf dem Land, deren Kinder das Objekt bereits verlassen haben und die nun vor einem Renovierungs-Rückstau stehen, der oft nicht mit laufenden Renteneinnahmen gedeckt werden kann.

Marktdaten

EUR/USD 10.03.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8397 1.722,70 USD 1.446,55 EUR  
  -0,66 EUR 0,0%
Silber 0,8397 26,06 USD 21,88 EUR  
  -0,11 EUR -0,5%
Au/Ag   66,1  
[ratio]   0,3 0,4%
Platin 0,8397 1.193,00 USD 1.001,76 EUR  
  19,61 EUR 2,0%
Palladium 0,8397 2.221,00 USD 1.864,97 EUR  
  -1,70 EUR -0,1%
NIKKEI225   29.035,63  
  10,48 0,0%
DAX30   14.535,15  
  70,76 0,5%
S&P500 19:30 Uhr 3.905,05  
    5,72 0,1%

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