Santander – Das Riesenrad, an dem Spanien dreht

Gold News vom 31. Juli 2020

Gold & Gesellschaft

Die Bürger sind nicht mehr auf Milliarden-Beträge durch die Medien und Politiker geframt. Sondern inzwischen auf tausende von Milliarden – also Billionen. Obwohl ihre persönlichen Einkünfte weiterhin im Bereich von wenigen tausenden von Euro liegen mögen – manchmal sogar darunter.

Man muss das eigene Einkommen, die eigenen Steuern und die eigenen Sozialabgaben einfach mit der Zahl 41,5 Millionen – der Zahl der Haushalte in Deutschland - multiplizieren. Dann bekommt man einen Eindruck, in welcher Relation die derzeitigen Zahlen im Verhältnis zur wirklichen Einkommens-Situation stehen. Bei 3.000 Euro pro Monat kämen wir so auf jährlich 1,5 Billionen. Das ist eine Summe, die der Finanzminister derzeit einfach so mal rauspustet. Plus der EU. Nicht zu vergessen, die zusätzlichen KfW-Kredite für die Unternehmen.

Wenn man in der Lage ist, diesen Maßstab in seinen Synapsen entsprechend anzulegen, dann erscheint die folgende Meldung in einem ganz anderen Licht. So fiel der Quartalsverlust der spanischen Großbank Santander von 11,1 Milliarden Euro fast niemanden mehr richtig auf. Obwohl damit der Rekordverlust der Deutschen Bank vom Jahre 2019 über 5,4 Milliarden Euro bei weitem übertroffen wurde.

Die spanische Volkswirtschaft dreht an einem wirklich großen Rad und leistet sich mit einem Bruttoinlandsprodukt von jährlich 1,4 Billionen US-Dollar eine Bank, deren Bilanzsumme das jährliche BIP überragt. Dabei verfügt das Land im Gegensatz zu Deutschland, das mit der Deutschen Bank an der Finanzspitze ein BIP von 3,9 Billionen US-Dollar erwirtschaftet, über praktisch keine realwertschaffende Industrie. Außer Tourismus, Immobilien-Boom und Landwirtschaft herrscht in dem Land tote Hose.

Santander ist so schnell gewachsen, wie die japanischen Banken während der Boom-Phase der 80er-Jahre in Japan: Von einer Bilanzsumme von 360 Milliarden Euro im Jahr 2001 ging es hoch auf 1,5 Billionen Euro im Jahr 2019. Wie das in Japan ausging, das damals zumindest die USA technologisch herausgefordert hatte, wissen wir hinlänglich.

Wetten: Von den 82,2 Milliarden Euro, die Spanien netto im Rahmen des EU-Aufbaufonds erhalten soll, wird ein Großteil in das marode Banken-System gehen. Der Rest in den Tourismus und die Stabilisierung der Immobilien-Blase – was wiederum auch nur eine versteckte Banken-Rettung ist. Was in den Vereinigten die Staaten Florida oder Arizona für die dortigen Bürger ist – nämlich Retirement Home oder Winterquartier – das ist Spanien für Engländer und Deutsche.

Kurzum: Beim spanischen Bürger wird am Ende nichts hängen bleiben. Von industrieller Weiterentwicklung einmal ganz zu schweigen: Da existieren ja noch nicht einmal die Fragmente, auf denen man ein neues Fundament für diese Volkswirtschaft bauen könnte.

Das war schon bei den diversen Griechenland-Rettungen, die die EU-Mitgliedsstaaten, EZB und IWF [die Troika] zuletzt mit der Hungersperre gegen Rentner mittels nicht mehr funktionierender Geldautomaten erzwungen hatten, so.

Marktdaten

  EUR/USD 31.07.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8472 1.967,30 USD 1.666,70 EUR      
  16,96 EUR 1,0% 34,77 EUR 2,1%
Silber 0,8472 24,01 USD 20,34 EUR    
  0,69 EUR 3,5% 0,90 EUR 4,4%
Au/Ag   81,94    
[ratio]   -2,0 -2,4% -2,0 -2,5%
Platin 0,8472 894,00 USD 757,40 EUR    
  0,67 EUR 0,1% -22,98 EUR -2,9%
Palladium 0,8472 1.977,00 USD 1.674,91 EUR    
  0,82 EUR 0,0% -179,45 EUR -10,0%
NIKKEI225   21.717,41    
  -621,93 -2,8% -1.038,58 -4,6%
DAX30   12.358,73    
  4,63 0,0% -479,33 -3,7%
S&P500 19:30 Uhr 3.232,23    
    -15,50 -0,5% 22,79 0,7%

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