Schneeball – der Geröstete

Gold News vom 15. April 2021

Gold & Gesellschaft

Gestern meldete der US-Wirtschaftssender CNBC, dass Bernie Madoff im Alter von 82 Jahren im Gefängnis verstorben sei.

Er hatte tausende von Investoren mit seinem Schneeball-System, bei dem die bestehenden Investoren mit Geldern von neuen Investoren ihre „Renditen“ ausbezahlt bekamen, um insgesamt $65 Milliarden betrogen. Als nicht mehr ausreichend neue Investoren geworben werden konnten, brach das ganze System wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Das ist eben das tückische an einem Schneeball-System [englisch Ponzi Scheme]: Für den Großteil droht ein Total-Verlust ihrer Einlagen.

Nun ist ein ähnliches Modell in Deutschland aufgeflogen. Und wie sollte es anders sein, nutzten man die vermeintliche Goldgräber-Stimmung bei Investments in Immobilien schamlos aus. Der FOCUS berichtigte gestern „Pleite der German Property Group - Bafin unter Druck: Deutsche Firma prellte Immobilien-Investoren um Milliarden".

Auch hier hat die Aufsicht - die BaFin - wie im Fall von WireCard und der GreenSill Bank völlig versagt. Und dabei geht es erst einmal nur um einen Schaden von drei Milliarden Euro, der mit diesem Schneeballsystem angerichtet worden ist.

Wir wissen, dass wir hier weitere Nullen ergänzen müssen. Dazu brauchen wir gar keine prophetischen Fähigkeiten. Die Frage lautet nur: Um wie viele Nullen muss der wirkliche Schaden bei den veröffentlichten Zahlen erweitert werden?

Der neue BaFin-Boss Mark Branson, mit fürstlichem Gehalt eines nicht-Beamten vom Bundesfinanz-Minister Olaf Scholz ausgestattet, steht vor seiner ersten Bewährungsprobe. Und sie wird nicht gut für ihn ausgehen.

Schließlich versuchen neue Behörden- oder Konzern-Chefs ihrem jeweiligen Vorgänger die schlechten Zahlen unter zu jubeln, damit sie möglichst schnell mit positiven Zahlen gegenüber ihren Aktionären oder Chefs aufwarten können. Zu einsichtig ist diese Strategie, die vielfach nur zur unvermeidbaren Pleite führt. Aber sie funktioniert immer wieder auf neue ganz gut.

Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.

Finanzaufsicht Neuer Bafin-Präsident warnt vor „enormen Gefahren“ am Finanzmarkt“ schreibt das HANDELSBLATT.

Notfalls warnen ‚wir‘ eben vor den Gefahren des Finanzsystems, das man über viele Jahrzehnte beaufsichtigt hat. Unsere Strategie dagegen lautet: Physisches Gold kaufen – als Absicherung für solche Fälle. Aber das werden wir aus dem Munde des neuen BaFin-Chefs sicherlich nie hören.

Da ist es einfacher, vor den Gefahren des ganzen Systems zu warnen – ohne ein Handlungs-Empfehlung geben zu müssen. Man ist schließlich doch nur ein Behörde. Und analytisches Denken liegt staatlichen Organen grundsätzlich fern.

Wir bleiben am Ball.

Marktdaten

EUR/USD 15.04.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8358 1.765,50 USD 1.475,60 EUR  
  27,05 EUR 1,9%
Silber 0,8358 25,85 USD 21,61 EUR  
  0,37 EUR 1,8%
Au/Ag   68,3  
[ratio]   0,1 0,1%
Platin 0,8358 1.192,00 USD 996,27 EUR  
  18,61 EUR 1,9%
Palladium 0,8358 2.646,00 USD 2.211,53 EUR  
  49,14 EUR 2,3%
NIKKEI225   29.653,08  
  16,68 0,1%
DAX30   15.261,78  
  48,25 0,3%
S&P500 19:30 Uhr 4.164,35  
    19,43 0,5%

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