Wachstum der Bruttomonatsverdienste

Gold News vom 30. Mai 2023

Gold & Gesellschaft

Die FAZ schreibt heute unter dem Titel „Reallöhne sinken im ersten Quartal abermals“: „Die hohe Inflation hat die Reallöhne in Deutschland auch im ersten Quartal sinken lassen. Von Januar bis März wuchsen die Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen zwar mit 5,6 Prozent zum Vorjahresquartal so kräftig wie noch nie seit Beginn dieser Statistik im Jahr 2008. Allerdings stiegen die Verbraucherpreise im selben Zeitraum mit 8,3 Prozent deutlich stärker, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Nehmen wir an, dass die gerne von Statistikern auf Weisung der Politik nach unten angepassten Statistik-Daten korrekt seien. Dann spricht dieser Artikel aber von ‚Bruttomonatsverdiensten‘. Also nicht von dem, das beim Arbeitnehmer nach Abzug der Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge übrig bleibt: Dem Nettomonatsverdienst.

Nun, wir rechnen einmal nach: Die Sozialversicherungsbeiträge steigen proportional mit der Höhe des Bruttoeinkommens und betragen derzeit für die Arbeitnehmer 20,4 Prozent. Steigende Bruttoeinkommen lassen diese Beiträge in gleicher Größenordnung steigen. Hier würden also die Nettoeinkommen proportional mit den Bruttoeinkommen mitsteigen.

Anders sieht das jedoch bei der Lohnsteuer aus. Bei einem angenommenen Bruttoeinkommen von jährlich 36.000 Euro wären 4.211 Euro Lohnsteuer (alleinstehend, Steuerklasse 1) zu zahlen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steuerlast von 11,7 Prozent. Bei Verheirateten wäre die Steuerlast bei einem Gesamteinkommen von 72.000 Euro durch den Effekt des Ehegatten-Splitting prozentual gleich hoch. Die wirklichen durchschnittlichen Einkommen der Arbeitnehmer sind noch höher. Und dazu kommt noch zusätzlich Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder sonstige Gratifikationen. Oder den geldwerten Vorteil des Firmenwagens.

Durch das progressive deutsche Steuersystem steigt nun die Lohnsteuer mit wachsendem Bruttoeinkommen überproportional an. Bei einem Bruttolohnanstieg von 5,6 Prozent, also 2.016 Euro wären auf die 38.016 Euro eine Lohnsteuer von 4.692 Euro zu zahlen. Also durchschnittlich von 12,3 Prozent. Das klingt wenig, aber das zusätzliche Bruttoeinkommen (2.016 Euro), das nur die Inflation ausgleichen soll, wird mit einem Steuersatz von 24 Prozent belastet.

Am Ende bleiben von 38.016 Euro also nur noch 25.569 Euro übrig. Also 1.124 Euro mehr; oder 4,6 Prozent.

Aus dem Kaufkraftverlust von 2,3 Prozent (laut FAZ-Bericht: 5,6 Prozent ./. 8,3 Prozent sollten eigentlich Minus 2,7 Prozent ergeben) auf Basis der Bruttolohnzahlen wird allein durch die Steuerprogression ein Minus von 3,7 Prozent, wenn man das entscheidende Nettoeinkommen zugrunde liegt. Und auf die angeblichen Rechenkünste der ‚Experten‘ scheißen wir.

Marktdaten

EUR/USD 30.05.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9337 1.958,70 USD 1.828,84 EUR  
  #WERT! #WERT!
Silber 0,9337 23,11 USD 21,58 EUR  
  #WERT! #WERT!
Au/Ag   84,8  
[ratio]   #WERT! #WERT!
Platin 0,9337 1.017,00 USD 949,57 EUR  
  #WERT! #WERT!
Palladium 0,9337 1.372,00 USD 1.281,04 EUR  
  #WERT! #WERT!
NIKKEI225   31.305,21  
  71,67 0,2%
DAX30   15.893,61  
  -59,12 -0,4%
S&P500 19:30 Uhr 4.204,21  
    -1,24 0,0%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben