Widersprüche bei Immobilien-Preisentwicklung

Gold News vom 30. März 2021

Gold & Gesellschaft

Im vierten Quartal 2020 haben die Immobilien-Preise für Ein- und Zweifamilien-Häuser im Jahresvergleich zum Jahr 2019 um durchschnittlich 8,1 Prozent zugelegt. Das ist schon eine Überraschung, da sich Verkäufer und Käufer wegen des Risikos, sich bei Besichtigungen zu infizieren, eher zurückhaltend waren.

Aber das galt wohl eher auf der Angebotsseite, wo sich meist ältere Bürger von ihrer Immobilie nach Wegzug der eigenen Kinder, aus Gründen des altersgerechten Wohnens oder einfach, weil man das Geld für den aufgelaufenen Renovierungsstau nicht hat, trennen möchten.

„Angst vor Ansteckung“ – jetzt verknappt die Pandemie sogar das Immobilien-Angebot“ schreibt die WELT heute. Diese Argumentation ist schon einsichtig. Wenn man nicht gleich in dem selben Artikel die folgende Aussage tätigt: „Corona macht eigenen Wohnraum noch attraktiver - Die Krise mache die eigenen vier Wände noch begehrenswerter. Sobald sich das Leben normalisiere, werde „eine große Zahl neuer Käufer auf den Markt drängen“.“

Was denn nun: Sinken die Preise nun nach Abklingen der Infektionszahlen, weil sich jetzt mehrere Verkäufer mit ihren Objekten auf den Angebotsmarkt wagen? Oder steigen die Preise weiter, weil die Käufer wegen Home-Office & Co nun größere Objekte benötigen?

So richtig lesen kann man das aus dem Artikel jedenfalls nicht. Aber es ist viel Geld im Markt, welches sich Immobilien als Wertobjekt auserkoren hat. Denn junge Familien mit dem Bedarf nach einem oder zwei Heimarbeitsplätzen sind es sicherlich nicht, die sich ihr Wunschobjekt mit ihren finanziellen Möglichkeiten leisten können. Es sei denn, die Eltern, die in der Vergangenheit vielfach noch fürstliche Gehälter und eine auskömmliche Rente kassiert haben, helfen mit etlichen zehntausenden oder hunderttausenden von Euro nach.

Aber man soll nicht so tun, als wenn die Preisentwicklung von der Käuferseite junger Familien ausgelöst wurde. Denn die 400.000 bis 600.000 Euro plus 100.000 Euro Nebenkosten für Makler, Notar und insbesondere Grundsteuer kriegt man in 20 bis 30 Jahren schwerlich getilgt.

Zumal die gut bezahlten deutschen Industrie-Arbeitsplätze wegen der Klima- und Globalisierungs-Politik eher zum Auslauf-Modell gehören werden. Und mit prekären Beschäftigungs-Verhältnissen spielt man nicht in der Liga der potentiellen Eigenheim-Besitzer mit.

Marktdaten

EUR/USD 30.03.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,853 1.686,60 USD 1.438,67 EUR  
  -16,43 EUR -1,1%
Silber 0,853 24,09 USD 20,55 EUR  
  -0,42 EUR -2,0%
Au/Ag   70,0  
[ratio]   0,6 0,9%
Platin 0,853 1.152,00 USD 982,66 EUR  
  -14,07 EUR -1,4%
Palladium 0,853 2.486,00 USD 2.120,56 EUR  
  38,81 EUR 1,9%
NIKKEI225   29.425,88  
  53,60 0,2%
DAX30   15.023,38  
  190,00 1,3%
S&P500 19:30 Uhr 3.955,94  
    -17,46 -0,4%

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