Autobranche 2019 – Wie die New Economy in 2000 geplatzt
23.10.2019 19:30
Gold News vom 23. Oktober 2019
Marktgeschehen
„Eine reine Gelddruckmaschine“ nennt der Chef der Denkfabrik Agora Energiewende, Patrick Graichen, das neue „Gesetz über ein nationales Emissionshandelssystem für Brennstoffemissionen“. Wie wir bereits die letzten Monate prognostiziert haben, ist das eine reine CO2-Steuer und kein Emissionshandel. Obwohl uns die Bundesregierung diesen versprochen hat.
Aber diese Gelddruckmaschine braucht die Politik schließlich, um den negativen Effekt des de facto Ausstiegs des Landes aus der Industriegesellschaft zu finanzieren. Als die zweite Gelddruckmaschine wird sich übrigens die neue Grundsteuer herausstellen – als Form der Substanzbesteuerung wird sie mithelfen, das sowieso schon kaum vorhandene Kapital möglicher Unternehmer weiter zu reduzieren. Am Ende werden sowieso weltweit die Gelddruckmaschinen der Notenbanken die Form der Einkommens- und Steuererzielung mittels der Real-Wirtschaft ablösen, die bislang unseren Staat fett und unflexibel gemacht haben.
Beim Thema Geld anlegen in Gold scheint auch die Bundesbank nach 20-jähriger Abstinenz auf der Käuferseite aufzutreten. Das meldet zumindest FXSTREET.com in ihrem Beitrag. Es geht hier zwar nur um 90.000 Unzen, also 2.800 Kilo – was kostet ein Kilo Gold ? - bei knapp 44.000 Euro pro Kilo um ein Volumen von gut 120 Millionen Euro. Aber diese Nachricht hat Symbolkraft, weil die Bundesbank immer noch der weltweit zweitgrößte Halter von physischem Gold ist. Weiß man in Frankfurt etwas, was wir bislang nicht erfahren haben?
Alter Wein in neuen Schläuchen. So könnte man den Vorschlag des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock sehen. Für die Einsicht, dass die Notenbanken bereits einen Großteil ihres Pulvers verschossen haben, braucht es nicht so hochkarätige Experten wie den ehemaligen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank Philipp Hildebrandt oder den ex-Vize-Chef der FED Stanley Fischer. Es ist einfach der reine Keynesianismus, der wieder die Staatsverschuldung als das Rezept für die heutige Krise predigt. Dabei sind die Staaten weltweit bereits über beide Ohren hin verschuldet – inklusiv der Schwergewichte USA und China.
Wer den Bericht unter dem Titel „Dealing with the next downturn: From unconventional monetary policy to unprecedented policy coordination” nachlesen will, kann auf den entsprechenden Link klicken.
Gold & Gesellschaft
Investoren meiden die Autobranche wie der Teufel das Weihwasser. Dabei waren die Unternehmen im letzten Jahr noch Investors Liebling, weil sie trotz der milliardenschweren Strafzahlungen für den Diesel-Abgas-Skandal noch Milliarden-Überschüsse an die Anteilseigner ausschütten konnten.
Diese Cash Cow wurde inzwischen geschlachtet. Von einem Tag auf den anderen entschieden sich die Investoren zum Ausstieg. Das erinnert an das Platzen der New Economy Blase im Jahr 2000. Davor waren die Dotcom-Unternehmen trotz miserabler Geschäftsmodelle das Ziel des Marktes, der ihnen praktisch ohne eine mittelfristige Renditechance Milliarden von Dollar hinterherwarf.
Zumindest das Geschäftsmodell der Autobranche schien bis 2018 sehr solide zu sein. Aber es basierte auf der irrigen Annahme, dass das fast zehnprozentige Wachstum in China auf ewig weitergehen konnte. Und dass die Nullzinsen den Bedarf nach Leasing-Fahrzeugen ins Endlose steigern könnte. Als Old Economy galt schließlich das Modell, sein Auto – also ein reines Konsum-Objekt – mit den eigenen Ersparnissen bezahlen zu können. Aber das ist schon lange Geschichte.
Deshalb ist der Vergleich der heutigen Autokrise mit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 gar nicht so schlecht. Schließlich läuft die Entwicklung heute ähnlich rasend schnell – von einem überschwänglichen Optimismus hin zu einer depressiven Stimmung. Und die Grundlagen des bisherigen Wachstums sind auch ausgereizt.
Irgendwann stößt man eben doch an die „Grenzen des Wachstums“. Obwohl man diese mit der Manipulationskraft unseres derzeitigen Schuldgeld-Systems schon viel weiter gedehnt hat, als viele vermutet hatten. Wenn sich aber keine neuen Nachschuldner mehr auf der Welt finden sollten, dann wird das System in einem deflationären Kollaps irgendwann einmal verglühen. Das werden Politik und Notenbanken zwar mit allen Mitteln zu verhindern wissen. Aber irgendwann kommt einmal der Tag der Wahrheit.
Deshalb empfehlen wir ja auch Gold als Wertanlage. Damit kann man zwar nicht sein laufendes Einkommen sichern – aber zumindest das bereits erarbeitete Einkommen konservieren und für die kommenden mageren Jahre nutzen.
Marktdaten
EUR/USD | 23.10.19 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8997 | 1.492,60 USD | 1.342,89 EUR | |
11,63 EUR | 0,9% | |||
Silber | 0,8997 | 17,54 USD | 15,78 EUR | |
0,12 EUR | 0,8% | |||
Au/Ag | 85,1 | |||
[ratio] | 0,1 | 0,1% | ||
Platin | 0,8997 | 916,00 USD | 824,13 EUR | |
26,51 EUR | 3,3% | |||
Palladium | 0,8997 | 1.721,00 USD | 1.548,38 EUR | |
-10,05 EUR | -0,6% | |||
NIKKEI225 | 22.620,72 | |||
70,86 | 0,3% | |||
DAX30 | 12.795,17 | |||
33,39 | 0,3% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 2.998,31 | ||
-13,62 | -0,5% |
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