Bio-Kraftstoffe – Eine weitere Blase platzt

Gold News vom 16. Februar 2022

Gold & Gesellschaft

Die Nachrichten-Agentur Reuters meldete am gestrigen Tag: „U.S. corn-based ethanol worse for the climate than gasoline, study finds“.

Das ist erstaunlich, da andere führende Regierungs-Organisationen in den Vereinigten Staaten bislang die Beimischung von Bio-Ethanol zu den Kraftstoffen für eine nachhaltige, d.h. grüne Strategie gehalten hatten.

Aber dabei handelte es sich ja auch um das US-Landwirtschaftsministerium USDA, das entsprechend den Vorgaben des jeweiligen US-Präsidenten handelte. Und der Farmerlobby.

Eine etwas unabhängigere Organisation, die National Academy of Sciences, kommt jetzt zu einer anderen Einschätzung. Wobei auch diese Wissenschaftler am Ende mittels Steuern bezahlt werden müssen und sich deshalb wohlwollend für weitere staatliche Fördergelder verhalten müssen.

"Mais-Ethanol ist kein klimafreundlicher Kraftstoff", sagte Dr. Tyler Lark, wissenschaftlicher Mitarbeiter am University of Wisconsin-Madison Center for Sustainability and the Global Environment und Hauptautor der Studie.

Und weiter heißt es wörtlich in dem Bericht: „Tilling fields releases carbon stored in soil, while other farming activities, like applying nitrogen fertilizers, also produce emissions.“

Da haben wir wieder die Verbindung zu einem der Hauptverbraucher von Methan – also Erdgas: Das Haber-Bosch-Verfahren der Ammoniak-Synthese, mit der die für die Boden-Bearbeitung so wichtigen Stickstoff-Dünger [nitrogen fertilizers] hergestellt werden. Diese Verfahren ist sehr energieintensiv und produziert viel CO2. Von den Traktoren und anderen Landmaschinen für die Aufbereitung der Böden [tilling fields] bei Aussaat und Ernte einmal ganz abgesehen.

Einen weiteren Schritt wollte man bislang aber noch nicht wagen. Nämlich festzustellen, dass der Gesamt-Energieeinsatz für den Anbau, die Düngung und die Ernte des Bio-Ethanols aus Mais mehr Energie verbraucht, als am Ende für die Verbrennung des Kraftstoffes entsteht.

Aber das wird ja auch das Hauptproblem des ‚grünen Wasserstoffs‘ werden. Wer diesen mittels Elektrolyse von Wasser aus durch Windkraft bzw. Photovoltaik erzeugten ‚grünen Strom‘ herstellen will, der muss mit einem Wirkungsgrad weit unterhalb von 50 Prozent rechnen. Und als nicht Kohlenstoff haltiger Energieträger ist Wasserstoff sowieso schon mit dem Mangel einer geringen Energiedichte (KWh pro Liter Flüssigwasserstoff) versehen.

Deshalb wird auch gerne mal der hohe Energiegehalt eines Kilogramms Wasserstoff präsentiert. Bloß dass man dafür 14 Liter des auf unter -250 Grad Celsius verflüssigten Wasserstoff benötigt.

So gesehen beträgt die volumenbezogene Energiedichte eines Liters der von ¼ Liter Benzin und 1/3 Liter Erdgas. Von den technischen Problemen, ein solches System auch zu befüllen und dicht zu halten, einmal ganz abgesehen.

Marktdaten

EUR/USD 16.02.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8786 1.869,90 USD 1.642,89 EUR  
  9,03 EUR 0,6%
Silber 0,8786 23,56 USD 20,70 EUR  
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Au/Ag   79,4  
[ratio]   -0,1 -0,1%
Platin 0,8786 1.063,00 USD 933,95 EUR  
  33,10 EUR 3,7%
Palladium 0,8786 2.218,00 USD 1.948,73 EUR  
  16,70 EUR 0,9%
NIKKEI225   27.483,18  
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DAX30   15.380,12  
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S&P500 19:30 Uhr 4.440,11  
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