China - Das erste Opfer von Trumps Wirtschaftspolitik ?

Gold News vom 5. März 2019

Marktgeschehen

Während die EU damit glänzt, den 500 Euro-Schein abzuschaffen und darüber diskutiert, das Bargeld mit Negativzinsen zu Schrumpfgeld abzuwerten, wartet die Schweiz mit der Neuauflage des 1.000 Franken-Scheins auf.

Damit soll Kapitalsammelstellen die Möglichkeit eröffnet werden, sich von den Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu befreien. Einfach dadurch, dass man das Geld nicht auf Bankkonten sammelt, sondern 1.000 Franken-Scheine bunkert.

Die FAZ beschrieb heute die Motivation der Bürger wie folgt: „Den zweiten großen „Run“ auf den teuersten aller Geldscheine löste die Schweizer Notenbank aus, als sie im Januar 2015 Negativzinsen für große Giroguthaben verhängte, um die Flucht der Investoren in den sicheren Hafen Schweiz zu bremsen und den Franken zu schwächen. Dieser Strafzins hat die Kleinsparer zwar bisher nicht direkt betroffen. Aber indirekt hatte und hat diese Geldpolitik schon einen Effekt: Wer für seine Spareinlagen bei der Bank keine Zinsen mehr bekommt, hat auch keine nennenswerten Opportunitätskosten, wenn er Bargeld beiseitelegt.“

Völlig verständlich: Warum soll ich mein Geld auf Bankkonten deponieren, die im Falle einer Bankenpleite wertlos bzw. teilenteignet werden können (sogenannter „Bail-In“). Da bietet sich das Bunkern von großen Banknoten geradezu an.

Das ist auch die Crux von dem Schrumpfgeld, das der IWF für den Euroraum vorschlägt: In diesem Fall würden die Euro Bargeldbesitzer in einem Massenansturm ihr Euro-Bargeld in 1.000 Franken-Scheine umtauschen. Es sei denn, die EU führt Kapitalkontrollen ein. Aber damit würde sie einen Grundpfeiler der Globalisierung selbst einreißen: Den freien Kapitalverkehr über Grenzen hinweg.

Gold & Gesellschaft: China - Das erste Opfer von Trumps Wirtschaftspolitik ?

Es ist praktisch unmöglich, sich in den deutschen Medien über die Hintergründe von Trumps Wirtschaftspolitik informieren zu wollen. Zu stark ist der Hass, der diesem Mann bei praktisch 100% der Medien und der gesamten politischen Klasse entgegenschlägt – getragen von ca. 90 % der Bevölkerung des Landes. Wenn man mit jemanden ernsthaft über den Erfolg von Trumps Wirtschaftspolitik diskutieren will, dann nur hinter vorgehaltener Hand.

Das färbt natürlich auch auf den Inhalt der diversen Berichte über Trumps Wirtschaftspolitik ab: Relevante Informationen können entweder nur aus den Nebensätzen entnommen werden. Oder man muss „zwischen den Zeilen“ lesen können. Eine Gabe, über die ein Großteil der Bürger nicht verfügt.

China wächst nach offiziellen Zahlen – die man in einem kommunistisch gelenkten Staat mit allergrößter Vorsicht genießen muss – immer noch mit jährlich 6,6 Prozent. Das ist aber Negativ-Rekord der letzten 28 Jahre. Prompt öffnet die Chinesische Zentralbank – die Bank of China (BoC) – ihre Geldschleusen. Und es tritt das ein, was man in einem kommunistisch geführtem Riesenstaat unbedingt vermeiden möchte: Die Angst vor der Zukunft.

Ja, China hat nach der Finanzkrise im Jahr 2008 wesentlich dazu beigetragen, dass es dieses Finanzsystem überhaupt noch gibt: Durch eine massive Ausweitung der Investitionen, die auf Schulden gebaut sind. Gerade deutsche Autos und Hochtechnologie erfreuten sich dabei der Gunst der Chinesen. Deshalb war Deutschland das erste Land in der EU, das eine Wende zum Wachstum schaffte, während die anderen Länder wie in den 90er-Jahren Japan ihre Kreditexzesse insbesondere im Immobilienbereich mit deutschen Hilfen und Garantien unter Kontrolle zu bringen versuchten.

Das Trumps Politik gegen China zu fruchten scheint, muss die FAZ heute zähneknirschend einräumen: „ „Die Stärke der Wirtschaft hat einen neuen Höhepunkt erreicht“, hatte Ministerpräsident Li damals vor dem Volkskongress verkündet. Dass der amerikanische Präsident Donald Trump begonnen hatte, China mit Strafzöllen zu piesacken, löste bei seinem chinesischen Amtskollegen allenfalls Verachtung aus: „Dem schlage ich die Zähne ein“, habe Xi Jinping gegenüber dem Gründer des Davoser Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, geprahlt. “

Das nächste Ziel von Trump ist bereits ausgemacht: Deutschland. Mit der schwierigeren Wirtschaftslage in China, wird auch der dortige Konsum nach deutschen Autos einbrechen. Und nach deutschen Investitionsgütern. Die letzten 10 Jahre wurden schon genug Geisterstädte mit praktisch unbenutzten Autobahnen geschaffen, die sich dort kein Normalsterblicher mehr leisten konnte.

Marktdaten

EUR/USD 05.03.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8851 1.283,30 USD 1.135,85 EUR  
  0,22 EUR 0,0%
Silber 0,8851 15,07 USD 13,34 EUR  
  0,04 EUR 0,3%
Platin 0,8851 835,00 USD 739,06 EUR  
  1,75 EUR 0,2%
Palladium 0,8851 1.490,00 USD 1.318,80 EUR  
  -13,65 EUR -1,0%
NIKKEI225   21.715,34  
  -116,43 -0,5%
DAX30   11.619,33  
  19,18 0,2%
S&P500   2.789,67  
    -3,40 -0,1%

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