FED – Im Westen nichts Neues

Gold News vom 19. September 2019

Marktgeschehen

Die gestrige Meldung über die US-Dollar Liquiditätskrise hat es heute in die WELT geschafft: „Kapital-Engpässe - „Verrückte Szenen“ – US-Geldmarkt erlebt plötzlichen Bankrun“ schreibt das Blatt ganz entsetzt und sieht sich an das Lehman-Szenario von 2008 erinnert: „Zu einem ungünstigen Zeitpunkt trocknet der US-Geldmarkt aus. Der Zinssatz für kurzfristige Übernachtkredite explodiert. Als Antwort wirft die Fed weit über 100 Milliarden Dollar auf den Markt. Das Ereignis erinnert an die Lehman-Pleite. Im Klartext: Die Situation war so angespannt, dass die amerikanischen Währungshüter die Hoheit über die Zinsen verloren. Auch dieses Mal kam der Liquiditätsengpass quasi aus heiterem Himmel.

Was kostet ein Kilo Gold nach der Entscheidung der FED vom gestrigen Abend heute früh – 44.210 Euro im Ziemann Trading and Consult Gold Shop.

Im Stromnetz würde man ‚beinahe-Blackout‘ sagen, was wir gestern beobachten durften.

So wichtig ist Liquidität – noch viel wichtiger für die Anleger, die nicht auf eine Geldspritze der Notenbank hoffen können. Außerdem zeigt diese Aktion erneut, wie fragil das Finanzsystem immer noch ist, zumal das Problem der Liquiditätsversorgung schon seit Jahren durch die diversen Quantitative Easing (QE) Maßnahmen der Zentralbanken als gelöst galt. So bestraft die EZB beispielsweise die Finanzinstitute mit 0,5 Prozent Negativzinsen dafür, dass sie ihre überschüssige Liquidität bei der Notenbank parken. Der gestrige Run ist ein Indikator dafür, dass im US-Dollarraum immer noch ein deflationäres Klima vorherrscht. Deshalb werden wir die nächsten Tage insbesondere die Kursentwicklung des Silber genauer beobachten. Das reagiert schließlich sensibel auf so eine Situation.

Als begleitende Maßnahme zur Vermögenssicherung sollte deshalb die entsprechende Versorgung mit Geldmitteln sichergestellt sein. Am besten mittels Bargeld – das ist schließlich die ultimative Form der Liquidität.

Über den Niedergang des deutschen Leuchtturmprojekts – der Automobilindustrie – berichtet heute erneut das Handelsblatt. Es sind wie in der Flüchtlingspolitik nicht nur Einzelfälle, die von sich reden machen, sondern unsere sich jetzt als Klima-Kabinett bezeichnenden Wahnsinnigen mit zwei Prozent Weltmarktanteil an der CO2-Emission machen es jetzt systematisch: „Autozulieferer unter Druck – Experten befürchten Pleitewelle“. Wie bei der Energiewende sind die Probleme laut Ansicht unserer Presse ‚hausgemacht‘. So wie bei der Fukushima-Katastrophe hätte die Wirtschaft schließlich ahnen müssen, dass die Bundesregierung eine 180 Grad-Wende wie bei der Kern-Energie hinlegen würde. So gehen eben die vielen großen Unternehmen der Automobil-Industrie vor die Hunde und nicht nur eine Handvoll Unternehmen der Atomindustrie. Da wird diesmal auch kein China auftauchen, dass Deutschland mit seinem seit 10 Jahren andauernden hohen Wirtschafts-Wachstum rettet. Oder eine Währungspolitik der EZB, die deutsche Exporte künstlich subventioniert. Oder eine Abwrack-Prämie, mit der der ‚ökologische Fingerabdruck‘ in Aktion präsentiert werden soll.

Wer aufgrund dieser Nachrichten jetzt noch schnell sein Geld in Gold investieren möchte, sollte die letzte Gelegenheit, sein Gold anonym kaufen zu können, nutzen. Denn unser Klima-Kabinett möchte nicht nur unsere Natur vor Zerstörung bewahren, sondern auch die Investoren vor dem heimlichen Kauf von physischem Gold. Sprich: Zur Zeit können noch 10.000 Euro für ein Tafelgeschäft Bargeld gegen Gold-Barren umgetauscht werden. In der Zukunft wird diese Grenze auf 2.000 Euro sinken. Unsere Regierung will schließlich allumfassend über uns Bürger informiert werden. Warum, dass kann sich jeder selbst ausmalen.

Der alte Bekannte der Liquiditätskrise scheint sich doch als hartnäckiger herauszustellen, als gedacht. DWN meldet heute folgendes: „Liquiditätskrise: Federal Reserve kündigt dritte Kapital-Injektion innerhalb weniger Tage an“. DWN schreibt: „Am Donnerstag wird die US-Zentralbank den Banken erneut bis zu 75 Milliarden Dollar an Liquidität zur Verfügung stellen. […] Doch die ersten derartigen Injektionen in den Geldmarkt seit der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren waren mit 53 Milliarden Dollar am Dienstag und 75 Milliarden Dollar am Mittwoch nicht ausreichend, um die Liquiditätskrise in den Griff zu bekommen. Am Mittwoch landete der Effektivzinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen, zum ersten Mal seit zehn Jahren bei 2,30 Prozent und somit 5 Basispunkte oberhalb der oberen Schranke des Fed-Zielbandes von 2 bis 2,25 Prozent. Vorübergehend verlangten die Banken in den letzten Tagen aufgrund fehlender Liquidität voneinander sogar bis zu 10 Prozent und somit ein Vielfaches der von der Fed festgelegten Leitzinsen.“

Obwohl ich das nicht erwartet habe, ist mein Portfolio bestehend aus Gold [Eigen- & Handelsbestand], Silber [Handelsbestand] und Cash genau richtig für solche Überraschungen gehedgt. Denn das „alte Real-Geld“ Silber schützt mein Cash vor dem negativen Effekt der Teuerung mit entsprechenden Turbo, wie ich schon vor Wochen beschrieben habe. Und sollte die von der FED zu verantwortende Dollar-Liquiditätskrise durch den Deflationseffekt auf den Silberpreis drücken, dann bis ich mit der Mischung aus Gold und Cash gut abgesichert. Das ist die Logik des Investierens, die ich mit meinen Berichten versuche zu erläutern. Man kann zwar nicht alles richtig machen und vorhersehen wollen – aber größtenteils richtig ist genug.

Gold & Gesellschaft

Trotz massiver Gelddruck-Arien seit der Finanzkrise im Jahr 2008 scheint insbesondere der US-Dollar Raum unter Liquiditätsengpässen zu leiden. Also eine Deflation in einem inflationären Klima stetig steigender Asset-Preise wie Aktien und Immobilien. Was sich auf dem ersten Blick wie ein Widerspruch in sich anhört, ist eines der größten Probleme, das die Notenbanken seit zehn Jahren nicht in den Griff bekommen wollen.

Deshalb wollte nach der gestrigen Zinssenkung um 25 Basispunkte nicht so richtig Stimmung aufkommen. Selbst das Gold ist nach der Zinsnachricht nicht unerheblich gefallen. Dabei ist die Erklärung ganz einfach: Auch physisches Gold kaufen benötigt Liquidität. Und ist diese nicht vorhanden, dann kann man nicht in Aktien, in Immobilien und in Gold investieren.

Die Zinssenkung ist eben nur eine Maßnahme, um die Wirtschaft stabilisieren zu können. Die zweite Maßnahme, die kürzlich die EZB wieder aufgenommen hat, betrifft die Liquiditätsversorgung – sprich den Aufkauf von Anleihen der Staaten bzw. der Unternehmen. Diese Ankäufe hat nämlich die FED im Rahmen ihres Tapering-Programms seit Jahren eingestellt – und macht sie sogar wieder rückgängig. Das wirkt deflationär – und vor allen Dingen saugt es freie Liquidität aus dem Markt.

Wir haben schon befürchtet, dass dieser Kampf in den nächsten Monaten ausgetragen werden muss, denn die USA mit einer stark wachsenden Wirtschaft steht ganz anders da als zum Beispiel Europa mit seinen wirtschaftlichen Problemen. In einer vernetzten Welt können FED und EZB keine diametral entgegenstehende Politik betreiben. Die gestern plötzlich auftretende Liquiditätslücke sollte ein Warnruf an den FED-Chef sein, dass der Präsident mit seinen Bedenken vielleicht doch Recht behalten dürfte.

Schließlich hat die FED mit der Zinserhöhung im Jahr 2006 die Finanzblase im Immobilien-Sektor erst angestochen, die bekanntlich fast zum Ende unseres derzeitigen Finanzsystems geführt hätte. Soviel zum Mantra der Unfehlbarkeit der Notenbanken. Am Ende steckt hinter deren Glauben, die Wirtschaft nach Belieben steuern zu können, nur eine Ideologie: Sozialismus!  

Marktdaten

EUR/USD 19.09.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9048 1.498,70 USD 1.356,02 EUR  
  -6,24 EUR -0,5%
Silber 0,9048 17,77 USD 16,08 EUR  
  0,07 EUR 0,4%
Au/Ag   84,3  
[ratio]   -0,3 -0,3%
Platin 0,9048 939,00 USD 849,61 EUR  
  8,36 EUR 1,0%
Palladium 0,9048 1.601,00 USD 1.448,58 EUR  
  33,55 EUR 2,4%
NIKKEI225   22.066,53  
  84,33 0,4%
DAX30   12.455,14  
  55,01 0,4%
S&P500   3.012,26  
19:30 Uhr   19,93 0,7%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben