Hyperinflation & Epidemien beginnen harmlos
11.05.2020 19:30
Gold News vom 11. Mai 2020
Gold & Gesellschaft
Die Hyperinflation des Jahres 1923 begann nicht mit einem Anstieg des US-Dollar Kurses, der damals noch fest an Gold gebunden war, mit 4,21 Billionen Reichsmark am 2. Dezember 1923. Drei Monate zuvor kostete der Dollar noch 100.000 Reichsmark.
Nein, die Grundlagen der damaligen Hyperinflation lagen in dem verlorenen Krieg von 1918. Plötzlich waren alle Kriegsanleihen, alles Gold-das-ich-für-Eisen gab und alle Kolonien unwiederbringlich verloren. Und die Goldreserven der Deutschen Reichsbank, die die Reichsmark stützen sollten, gingen ihm Rahmen des Versailler Diktats an die Siegermächte verloren.
Wie steht eigentlich der Ausgang des Krieges gegen die derzeit weltweit wütende Covid-19 Pandemie? Bis vor wenigen Wochen eigentlich nicht so schlecht. Es schien, als wenn entscheidende Schlachten gewonnen wurden – und man kurz vor dem triumphalen Einmarsch in Paris stehen würde.
Aber daraus wird wohl nichts. Denn die Heimatfront scheint zu bröckeln. Dabei besitzt Covid-19 mit über 20.000 Infizierten noch eine schlagkräftige Heeresgruppe, die mittels der inzwischen bundesweit ablaufenden Hygienedemos Nachschub rekrutiert. Viel Kampfkraft braucht man bei diesen Schlachten nicht: Es geht schließlich nur darum, dass die Freiheitsrechte des Einzelnen, sich beliebig infizieren zu dürfen über die Rechte der Gemeinschaft, die Pandemie-Ausbreitung zu verhindern, obsiegen müssen.
Der Liberalismus eines Karl Poppers mit einer Offenen Gesellschaft, die insbesondere vom Milliardär George Soros gesponsort wird, kennt schließlich nur das Recht des Individuums. Alle größeren Einheiten, wie Familien, Völker und Rassen gelten als feindlich [und faschistisch] – und werden kategorisch abgelehnt.
Da der Liberalismus die beiden anderen Welt-Ideologien, den Faschismus und den Kommunismus, besiegt hat, brauchen wir uns heute nicht über die Reaktionen vieler kleiner Individualisten, die auf ihre eigenen Freiheitsrechte pochen, zu wundern.
Dabei wären in der Covid-19 Krise doch eigentlich einige Merkmale, die sowohl Kommunismus als auch Faschismus in sich trugen, nicht ganz falsch gewesen: Ob sich das Kind nun Volksgemeinschaft oder Internationale nennt, ist am Ende irrelevant. Es geht darum, was die 5-Reichsmark Münze 1935 noch auf dem Prägerand als Inschrift trug: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“.
Die Merkmale der Kriegsökonomie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Eine erhebliche Schuldenauswertung trifft auf eine auf die primären Kriegsziele ausgerichtete Volkswirtschaft. Geht ein solcher Krieg verloren, dann verlieren nicht nur die gemachten Schulden ihren Wert. Denn mit der Wirtschaft geht vor allen Dingen der reale Wert des Geldes verloren. Und hier sind wir wieder zurück in den Jahren 1918 bis 1923. Es fängt ganz harmlos mit steigenden Gemüsepreisen an, wie der FOCUS in dem Bericht „Preisniveau zieht stark an - Corona macht Lebensmittel teurer: Wofür Sie nun besonders viel zahlen müssen“ beschreibt. Und es sind wie damals, als die Engländer eine Seeblockade gegen das Deutsche Reich durchsetzten, wieder einmal die abbrechenden Lieferketten, die die Inflation zusätzlich einheizten.
Geschichte wiederholt sich nicht – aber sie reimt sich. Und seit dem Abgang Bismarcks von Bord endete deutsche Politik bislang immer in Katastrophen.
Marktdaten
KW20 | EUR/USD | 11.05.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 19:30 Uhr | 0,9249 | 1.697,10 USD | 1.569,65 EUR | |
-6,76 | -0,4% | ||||
Silber | 19:30 Uhr | 0,9249 | 15,42 USD | 14,26 EUR | |
0,01 | 0,1% | ||||
Au/Ag | 19:30 Uhr | 110,1 | |||
[ratio] | -0,6 | -0,5% | |||
Platin | 19:30 Uhr | 0,9249 | 763,00 USD | 705,70 EUR | |
1,14 | 0,2% | ||||
Palladium | 19.30 Uhr | 0,9249 | 1.788,00 USD | 1.653,72 EUR | |
12,21 | 0,7% | ||||
NIKKEI225 | 7:00 Uhr | 20.388,78 | |||
233,78 | 1,1% | ||||
DAX30 | 17:30 Uhr | 10.832,56 | |||
-79,14 | -0,7% | ||||
S&P500 | 22:00 Uhr | 19:30 Uhr | 2.941,94 | ||
23,94 | 0,8% |
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