Italien - Das Land das gut mit der Lira leben konnte

Gold News vom 2. April 2019

Marktgeschehen

Ökonomen sind die Dümmsten. Sie werden nur noch den Klimaforschern und den Ökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF, englisch IMF) übertroffen. Ein Zitat aus dem heutigen WELT-Bericht: "Im Februar stellte Andrew Bridgen, Chefökonom der Londoner Fathom Consulting, fest, dass der Internationale Währungsfonds von 469 Abschwüngen seit 1988 bis zum Frühjahr des Vorjahres nur vier vorausgesagt hatte."

Und die Neue Züricher Zeitung - NZZ stellt fest: "Die Weltwirtschaft werde dieses und nächstes Jahr kaum um rund 3,5% zulegen, wie es die IMF-Ökonomen noch im Januar vorausgesagt hätten, sagte Lagarde."

Unter Jahrzehnte der Führung durch diverse Franzosen ist der IWF zu einem Spielball französischer Wirtschaftspolitik für Europa geworden. Von den 55 Jahren seit 1963 waren gerade einmal 12 Jahre in nicht-französischer Hand. Deren größtes Engagement galt der Abschaffung der Deutschen Markt als europäische Hegemonial-Währung, die dem Nachkriegs-Deutschland Wohlstand und niedrige Inflationsraten bescherte. Damit ist es zwar seit der Einführung des Euro vorbei: Aber ganz oben auf der Agenda der Franzosen steht die Abschaffung des vor allen Dingen in Deutschland beliebten Bargeldes. Schließlich kann man so grenzenlos den Zahlungsverkehr überwachen und die Bürger mittels Negativzinsen kalt enteignen. Der Option, dies mittels Inflation und Währungsabwertung zu bewerkstelligen, hat man sich nämlich selbst beraubt.

Die Idee für den Euro kam nicht von den Franzosen, sondern von Robert Mundell, einem kanadischen Volkswirt, der "ideale Währungsräume" schaffen wollte.

Die Theorie hinter dem Euro hat die FAZ am 7. Februar 2017 beschrieben.

Gold & Gesellschaft

Derzeit wird wieder die Situation Italiens wie die sprichwörtliche Sau durch die deutsche Medienlandschaft getrieben. Getreu der Devise: Divide et impara – teile und herrsche.

So schrieb der GEZ-Sender ZDF heute: „Italien ist auf dem besten Weg, Europas größtes Problem zu werden. Deshalb kommt der Chef der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, heute in heikler Mission nach Rom. Was Europa jedenfalls in seinem momentanen Zustand wirklich nicht brauchen kann, ist ein neuer schwarzer Schwan, der in Italien schon mächtig mit den Flügeln schlägt.“

Wie anmaßend. Die Probleme Italiens kamen schließlich erst mit dem Euro – genauso wie die Probleme der deutschen Bürger erst mit dem Euro kamen. Ich breche also heute einmal eine Lanze für unser als Urlaubsort geliebtes Italien, das man uns gerne einmal als wirtschaftlichen Anarchisten bzw. Kamikaze-Kandidaten vorstellen möchte. Der Deutsche glaubt eben gerne seinen „Qualitätsmedien“.

Wer hat in Italien vom Euro profitiert:

1. Die Italiener, die in Deutschland Urlaub machen wollen. Na ja, gibt es die in der Realität?

2. Die Vermögensbesitzer in Italien, die ihr Geld lieber in Deutschland in Aktien und Immobilien anlegen wollen, als in Italien. Das wird im großen Maße ausgenutzt, was man an den massiven Target2-Schulden Italiens gegenüber Deutschland ablesen kann. Früher hat die starke Deutsche Mark gegenüber der schwachen Lira solche Investitionen praktisch unmöglich gemacht.

3. Die deutschen Unternehmen, die schon seit vielen Jahrzehnten eine höhere Produktivität erzielen konnten, als entsprechende italienischen Unternehmen. Aber den Produktivitäts-Nachteil konnten italienische Unternehmen mit Lira-Abwertungen gegenüber der Deutschen Mark ausgleichen. Mit dem Euro ist Italien gegenüber Deutschland praktisch festgekettet.

Und wer sind die Verlierer vom Euro:

1. Die Urlauber aus Deutschland, die in Italien Urlaub machen wollen. Die höhere Inflation in Italien, verbunden mit einem festen Wechselkurs macht den Urlaub dort für deutsche Bürger stetig teurer.

2. Die italienischen Unternehmen, die an Wettbewerbs-Fähigkeit einbüßen. Man denke nur an FIAT. Rund um Turin sieht man inzwischen mehr deutsche, als italienische Automodelle.

3. Die deutschen Vermögensbesitzer, die im Wesentlichen auf uneinbringliche italienische Staatsanleihen setzen. So steckt die italienische Versicherung Generali einen Großteil ihrer Kundengelder in lokale Staatsanleihen. Und zu Generali gehören auch die großen deutschen Versicherungs-Konzerne wie die Aachen-Münchener und die Volksfürsorge. Genauso sieht es bei den Banken aus: Hinter der Unicredit stecken die Reste des bayerischen Größenwahns – also die HypoVereinsbank.

Marktdaten

EUR/USD 02.04.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8927 1.290,70 USD 1.152,21 EUR  
  1,30 EUR 0,1%
Silber 0,8927 15,06 USD 13,44 EUR  
  -0,03 EUR -0,2%
Platin 0,8927 847,00 USD 756,12 EUR  
  -0,98 EUR -0,1%
Palladium 0,8927 1.412,00 USD 1.260,49 EUR  
  10,57 EUR 0,8%
NIKKEI225   21.497,56  
  -22,26 -0,1%
DAX30   11.759,09  
  70,47 0,6%
S&P500   2.865,52  
19:40   5,24 0,2%

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