Merit Order Regelung beim Strompreis

Gold News vom 29. August 2022

Gold & Gesellschaft

Das Prinzip, dass die Erzeuger mit den höchsten Kosten den Strompreis auf dem Großhandelsmarkt bestimmen, fällt der Politik derzeit auf die Füße.

Denn die Produktion von Strom in Gaskraftwerken, die am Ende auch nur einen Wirkungsgrad von 30-40 Prozent haben, führt dazu, dass die Entstehungskosten für Strom dort besonders hoch sind.

Und nach dem Grenzkostenprinzip [was kostet die Produktion einer weiteren(=inkrementellen) Megawattstunde?] – das richtige Marktmodell in einer Marktwirtschaft – ergeben sich für mit Erdgas produzierten Strom eben besonders hohe Grenzkosten pro Kilowattstunde.

Dabei hat die Politik seit der historischen Entscheidung des Merkel-Regimes nach Fukushima über 50.000 Megawatt an Kraftwerkskapazität abzuschalten, wesentlich zu diesem Dilemma beigetragen. Nicht der Markt hat versagt, sondern die Politik hat über viele Jahre dem Markt ein wesentliches Angebotselement weggenommen. Wer Oasen künstlich trockenlegt, braucht sich nicht darüber zu wundern, wenn Wasser plötzlich zu einem lebensrettenden Stoff wird.

Wer jetzt die „Merit Order Regelung“, die auch die günstiger produzierenden Anbieter mit dem gleichen Preis wie den derzeit superteuren Erdgas-Strom vergütet, verteufelt, der legt gleichzeitig auch die Axt an die „regenerativen Energien“. Denn die Produzenten von Windkraft und Solarenergie konnten in der Vergangenheit nur am Leben erhalten werden, weil es eine vom Strom-Endkunden bezahlte Umlage [EEG: Trittins Eiskugel, die sich zu einer Lawine entwickelt hat] gab.

Allein die Idee, die Preise von den Kosten abkoppeln zu wollen, zeugt von Ignoranz. Denn das ist das System, nach dem die sozialistischen Planwirtschaften ihre Volkswirtschaften ruiniert und die Bevölkerung in die Armut getrieben haben.

Nun wird diese EEG-Umlage nicht mehr gebraucht und die Ökostrom-Produzenten sehen zum ersten Mal ein positives Ergebnis ihres Investments. Und das soll jetzt auch nicht mehr richtig sein?

Wir haben an dieser Stelle mehrfach darauf hingewiesen, dass ein Produktionsmodell, was aus einer Megawattstunde Erdgas lediglich 300 Kilowattstunden Strom erzeugen kann, der Politik ganz böse auf die Füße fallen wird.

Denn man stelle sich einmal einen Erdgas-Verbraucher vor, der mehr als das Dreifache verbraucht – und auch drei Mal so viel bezahlen muss. Und das von einem Rohstoff, der sowieso schon knapp und teuer ist.

Anstatt in den Großhandelsmarkt mit planwirtschaftlichen Regelungen eingreifen zu wollen, die sich am Ende immer als die größere Katastrophe herausgestellt haben, sollte der Staat lieber den Strom-Endkundenpreis selbst subventionieren. Und über seinen Grünen Schatten springen, um das Strom-Angebot auszuweiten. Die Rezepte dafür sind eigentlich ganz einfach: Kernkraftwerke weiterbetreiben und prüfen, ob die zum Ende des letzten Jahres abgeschalteten drei Meiler wieder in Betrieb gehen können.

Marktdaten

KW35 EUR/USD 29.08.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9988 1.737,00 USD 1.734,92 EUR  
  -8,12 -0,5%
Silber 19:30 Uhr 0,9988 18,77 USD 18,75 EUR  
  -0,19 -1,0%
Au/Ag 19:30 Uhr   92,5  
[ratio]   0,5 0,6%
Platin 19:30 Uhr 0,9988 865,00 USD 863,96 EUR  
  -2,89 -0,3%
Palladium 19.30 Uhr 0,9988 2.054,00 USD 2.051,54 EUR  
  -3,22 -0,2%
NIKKEI225 7:00 Uhr   27.881,87  
  -726,83 -2,6%
DAX30 17:30 Uhr   12.886,28  
  -81,81 -0,6%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 4.050,85  
    -60,00 -1,5%

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