Strommangelwirtschaft und Grüne Inflation

Gold News vom 25. Januar 2022

Gold & Gesellschaft

Unser neuer Wirtschaftsminister Robert Habeck spielt derzeit auf alles oder nichts. Entweder, die Energiewende mit den massiven Ausbauplänen in Photovoltaik und Windkraft schafft es, den Strombedarf des Landes trotz Abschaltung massiver Kapazitäten konventioneller Kraftwerke zu decken. Oder es müssen infolge dieser Strommangelwirtschaft Industrie, Verbraucher oder ganze Regionen abgeschaltet werden.

Jüngstes Beispiel: Die Fernwärme. Bei kalorischen Kraftwerken beträgt der Gesamtwirkungsgrad der Anlage zwischen 40 und 50 Prozent. Das heißt mehr als die Hälfte der eingesetzten Energie geht im Rahmen des Herstell-Prozesses verloren. Diese Abwärme wurde vielfach für die Heizung von Firmengebäuden und Privathaushalten verwendet. Sie gab es quasi kostenlos mit der Stromerzeugung dazu, da ähnlich wie beim Otto- oder Diesel-Motor die Wärme sonst an die Umwelt (oder den Fahrgastraum) abgegeben werden musste. In Form von Kühltürmen oder durch das Aufheizen des Flusswassers.

Die an ihrer Stelle tretenden Fernwärmekraftwerke basieren meist auf Schweröl oder Erdgas. Nach den Plänen des grünen Wirtschaftsministers sollen die Haushalte zukünftig mit Strom – sprich Wärmepumpen – heizen. Aber Strom ist als hochwertigste Energiequelle denkbar schlecht dafür geeignet, Privathaushalte individuell mit Wärme zu versorgen.

Um die Bürger trotzdem zu diesem grünen Energie-Abenteuer zu verleiten, wird seit mehreren Monaten eine Grüne Inflation geschaffen. Dazu müssen die konventionellen Energieträger wie Erdgas künstlich verteuert werden, damit sie im direkten Kostenvergleich mit Strom – also Wärmepumpen - nicht so schlecht aussehen. Denn mit einem Preisfaktor, der zwischen Strom- und Erdgas-Kosten in etwa bei fünf (5) liegt, kann kein technisches System aus der Außenluft so viel Wärme „erbrüten“.

So kommt auf der einen Seite die CO2-Steuer zu Lasten von Erdgas und Rohöl-Produkten zum Tragen. Aber selbst das verändert das Preisverhältnis zwischen konventionellen Energieträgern und dem Grünen Strom nur marginal. Aus einer Kilowatt-Stunde Ökostrom vier kWh Wärme zu erzeugen, schafft das System Wärmepumpe auch nicht. Zumal das optimale Verhältnisse – eine eingebaute Fußbodenheizung mit einer Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius – voraussetzt.

Deshalb hat man das ganze ergänzt mit der Verknappung des Energieangebots. Die Erdgas-Krise basiert darauf, dass man Transportwege vom Hersteller zum Verbraucher künstlich herunterreguliert. Bloß man hat sich verrechnet. Denn der Bedarf nach Erdgas wurde durch die verstärkte Nachfrage nach Strom aus Gaskraftwerken ebenfalls angefeuert. Und so hat sich der Strompreis EU-weit ebenfalls kräftig verteuert.

Die BILD-Zeitung fasst es heute mit der folgenden Meldung zusammen: "PLUS 40 PROZENT: Strompreise so stark gestiegen WIE NOCH NIE".

Die Grüne Inflation sollte eigentlich die Wende von konventionellen hin zu grünen Energieträgern fördern. Und dazu spielte Strom eine entscheidende Rolle. Nun laufen beide Preise – auf kWh Basis – weg. Der Verbraucher wird es bald zu spüren bekommen: Die Grünen Inflation wird sich zu einer Strommangelwirtschaft entwickeln.

Marktdaten

EUR/USD 25.01.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,885 1.852,40 USD 1.639,37 EUR  
  14,90 EUR 0,9%
Silber 0,885 23,85 USD 21,11 EUR  
  0,14 EUR 0,7%
Au/Ag   77,7  
[ratio]   0,2 0,2%
Platin 0,885 1.026,00 USD 908,01 EUR  
  9,15 EUR 1,0%
Palladium 0,885 2.133,00 USD 1.887,71 EUR  
  49,41 EUR 2,7%
NIKKEI225   27.113,20  
  -468,59 -1,7%
DAX30   15.138,99  
  100,84 0,7%
S&P500 19:30 Uhr 4.317,28  
    31,46 0,7%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben