Zankgipfel G7

Gold News vom 26. August 2019

Marktgeschehen

Euro-Gold hat heute früh im asiatischen Handel die bisherige Höchstmarke von 1.386,51 Euro vom Oktober 2012 durchbrechen können. Was kostet ein Kilo Gold um kurz vor 8:00 Uhr MESZ – 45.180 Euro in unserem Gold Shop. Das Gold / Silver Ratio verbesserte sich zu Gunsten des weißen Edelmetalls leicht auf 87,5. Damals befand sich die Euro-Krise auf ihrem Höhepunkt – und alle Geschütze, die die Europäische Union zur Stützung der Eurozone mittels staatlicher Hilfsfonds in Stellung brachte, stellten sich als Rohrkrepierer heraus. Die Politiker dachten in ihrem Größenwahn: Mit ausreichend viel Geld muss man doch die Macht des Marktes brechen können. Aber auch diese Teilnehmer verfügen über viel Geld und die entsprechenden Hebelmechanismen, um es mit den Staaten aufnehmen zu können. Erst als die EZB auftrat und ihre Geldschleusen unbegrenzt öffnen ließ [die „whatever it takes“-Rede von EZB-Chef Draghi am 26. Juli 2012], mussten die Märkte kapitulieren. Denn gegen eine Zentralbank, die ihre Währung unbegrenzt ausweiten kann, hat keiner eine Chance. Nun stehen wir erneut vor diesem Punkt und es steht auch kein libysches Raubgold zur Verfügung, das man nach dem gewaltsamen Tod des damaligen Führers Gaddafi Ende Oktober 2011 gleich per Flugzeug nach London und New York abholen ließ, um die Gold-Märkte zu beruhigen. Das war die Zeit, wo man glaubte, alles wieder gerichtet zu haben.

Nun stehen wir erneut vor diesem Punkt und die Geldschleusen sind bereits geöffnet worden. Die Staaten wurden mit dieser Art der Notenbank-Finanzierung zwar gerettet und bekamen neben der zusätzlichen Liquidität durch die EZB auch noch Negativ-Zinssätze, die den Politikern jährlich zweistellige Miliarden-Kosten für Zinszahlungen an die Gläubiger der Staaten ersparten. Aber dazu führten, dass Sparer über die Zeit ansehen mussten, wie ihr angespartes Vermögen durch die Teuerung immer weniger wurde. Und dass die Banken ihres Geschäftsmodells beraubt wurden – dem Verleihen von Geld. Der Zustand von Deutsche Bank und Commerzbank kommt schließlich nicht von ungefähr.

Heute geht es beim Investieren in Gold weniger um die Absicherung vor einer globalen Krise wie damals 2008 und 2012, sondern es geht primär um die Vermögenssicherung, d.h. den Erhalt der mühevoll über Jahrzehnte angesparten Einkommen. Vor dem Hintergrund von Negativzinsen, die selbst den Nominalwert schmälern, wird das zinslose Geld anlegen in Gold fast zu einem no brainer. Lediglich der schnelle Preisanstieg der letzten Wochen und Monate bringt das Risiko eines heftigen Preisrückschlags mit sich. Bislang konnten wir davon aber trotz der vielen Warnungen von angeblichen Experten nicht viel sehen.

Gold & Gesellschaft

Eine Millionen Neger werden geboren – pro Tag, versteht sich. Schon Nietzsche hatte in Zarathustra – vom Neuen Götzen geschrieben: „Viel zu Viele werden geboren: für die Überflüssigen ward der Staat erfunden!“. Und der Staat manifestiert sich besonders bei solchen Veranstaltungen wie den G7-Gipfel oder das neulich stattgefundene G20-Treffen.

Wo man beim G7-Gipfel noch vielfach die aussterbende Spezies der 8 Prozent Weißen, die die Weltbevölkerung inzwischen nur noch ausmacht, repräsentiert sieht, sind beim G20-Gipfel bereits solche Schwergewichte wie China und Indien präsent. Die dürfen laut Pariser Klimaschutzabkommen ihre CO2-Emissionen nämlich in den nächsten Jahren um ein vielfaches ausweiten. Und der Westen hat dies als seinen Beitrag zur Rettung des Weltklimas akzeptiert.

Dass der Gedanke der Welt-Eliten, dass alle Menschen auf der Erde das gleiche Recht auf den westlichen Lebensstandard hätten, völlig unrealistisch ist, sieht man an den derzeitigen Bränden im Amazonas-Gebiet. Hier werden nicht die Agrarflächen für die Weißen im Westen geschaffen – denn der Fleischkonsum ist dort sowieso schon gesättigt und nimmt tendenziell eher ab. Der Westen ist am Ende, weil er sich auf solchen Treffen mit Fragen beschäftigt, zu denen er selbst nichts mehr beitragen kann. Warum dann also der Klimaterror, der beim Thema Amazonas Merkel und Macron zum Ehezerwürfnis bringt und beim Thema Sanktionen gegen China Trump und Johnson entzweit. Hinzu kommt der Streit Japans mit Süd-Korea, der der asiatischen Wirtschafts-Zusammenarbeit schweren Schaden zufügt. Und dann kommt noch Italien, dessen Richtung sowieso keiner derzeit abschätzen kann.

Die G7-Staaten sind in sich heillos zerstritten. Und das liegt nicht an Trump, der beim Thema Welthandel nur ganz valide Fragen stellt und Positionen markiert. Wenn die EU auf US-Autos höhere Zölle verlangt, als die USA auf EU-Autos, dann hat das eben überhaupt nichts mit freien und fairen Handel zu tun. Genauso beim Thema Diebstahl von Intellektuellen Eigentum, den die Chinesen schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten mit den Vereinigten Staaten betreiben. Wer da von Handelsbeziehungen auf Augenhöhe spricht, der lügt. Und wenn Indien seinen CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren laut Klima-Abkommen vervielfachen darf, während die USA den Ausstoß mehr als Halbieren müssen, dann spricht das nicht für eine wirksame Maßnahme, um das Welt-Klima zu retten.

Gold Tafelgeschäft - 127 Tage Zeit zum Reagieren

Physisches Gold kaufen wird zum Anfang des Jahres 2020 schwerer gemacht. Es entfällt nämlich die bislang bestehende Möglichkeit, mittels eines Tafelgeschäft bis zu einem Betrag von 10.000 Euro Edelmetalle anonym kaufen zu können. Diese neue Regelung und die Konsequenzen für die Goldanleger haben wir in den Gold News Beitrag vom 8 Juli „Gold Tafelgeschäft – nur bis 2.000 Euro Gold anonym kaufen möglich“ im Kapitel „Gold & Gesellschaft“ dokumentiert.

Aber Achtung! Es bleiben nur noch 127 Tage Zeit zum Reagieren. Und das in einer Zeitspanne, die sich über den Herbst und Winter ziehen wird, wo sowieso schlechte Nachrichten von der Wirtschaft und von den Zentralbanken an der Tagesordnung sein werden.

Marktdaten

KW35 EUR/USD 26.08.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9013 1.526,70 USD 1.376,01 EUR  
  5,75 0,4%
Silber 19:30 Uhr 0,9013 17,64 USD 15,90 EUR  
  0,29 1,9%
Platin 19:30 Uhr 0,9013 853,00 USD 768,81 EUR  
  3,41 0,4%
Palladium 19.30 Uhr 0,9013 1.460,00 USD 1.315,90 EUR  
  21,09 1,6%
NIKKEI225 7:00 Uhr   20.246,23  
  -469,07 -2,3%
DAX30 17:30 Uhr   11.655,32  
  18,07 0,2%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 2.871,36  
    10,28 0,4%

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